Bad Homburg (hw). Das Frauenbildungszentrum ist in der Kurstadt eine Institution. 1988 von sieben engagierten Frauen gegründet stand von Anfang an das ganzheitliche Lernen im Mittelpunkt der Arbeit. Die ersten Räume in der Rind’schen Stiftstraße reichten schon bald nicht mehr aus und so zog das Frauenbildungszentrum in die Lousienstraße und schließlich in die Kirdorfer Straße, wo es lange Jahre zu finden war. Inzwischen haben die vier hauptamtlichen Mitarbeiterinnen ihr Büro im Hessenring 84.
Die Kurse sind nach wie vor beliebt. Den Renner aus den Anfangsjahren „Wiedereinstieg für Frauen in den Beruf“, gibt es zwar nicht mehr, dafür aber viele andere Angebote wie Sprach- oder Sportkurse. Auch einen Chor mit 36 Sängern hat das Frauenbildungszentrum auf die Beine gestellt. Auf all das kann schaut Edith Kempf-Schindler, die Gründungsmitglied ist und sich als hauptamtliche Mitarbeiterin um die Themen Finanzen und Verwaltung kümmert, erfreut zurück. Doch der Blick in die Zukunft macht ihr ein wenig Sorge. „Unser Vorstandsteam hat sich über viele Jahre hinweg engagiert“, erzählt sie. „Das sind drei Frauen, alle Mitte 70, und sie möchten gern den Staffelstab weiterreichen und ihre Ämter jüngeren Nachfolgern übergeben“, so Kempf-Schindler weiter.
Doch genau da liegt das Problem. Bisher bleiben alle Bemühungen der Vorsitzenden Carola Paul-Scharf und ihren Stellvertreterinnen Gabriel Dingel und Anne Schwendner ohne Erfolg. „Wir finden einfach keine Kandidaten, die Lust auf diese schöne Aufgabe haben“, sagt Edith Kempf-Schindler ratlos. Noch sei zwar genügend Zeit, die nächste Jahreshauptversammlung steht erst Mitte des kommenden Jahres an, doch gesucht wird bereits jetzt schon. Zwar hört man von vielen zukünftigen Ruheständlern oft den Wunsch, nach dem Arbeitsleben eine ehrenamtliche sinnvolle Tätigkeit übernehmen zu wollen, dennoch haben viele Vereine, nicht nur das Frauenbildungszentrum, Schwierigkeiten Menschen zu finden, die bereit sind, sich langfristig für eine Sache einsetzen zu wollen.
Doch das viel größere Problem besteht darin, dass ein gemeinnütziger Verein ohne einen Vorstand seine Arbeit nicht weiterführen kann und es somit zwangsläufig zur Auflösung desselben kommen muss. „Das wäre wirklich schade und ein Verlust“, findet Edith Kempf-Schindler. Die Aufgaben eines Vorstandsteams wäre jedoch keineswegs riesengroß. „Für die Organisation und das Programm haben wir ja die hauptamtlichen Mitarbeiter“, erklärt Edith Kempf-Schindler. „Der Vorstand ist wie eine Art Aufsichtsrat tätig, hätte ergo eine beratende und überwachende Funktion.“ Alle sechs Wochen stünde eine Sitzung an.
Wer Lust darauf hat, sich beim Frauenbildungszentrum zu engagieren, kann mit Edith Kempf-Schindler und ihren Kolleginnen Kontakt aufnehmen. Sie sind per E-Mail an info[at]frauenbildungszentrum[dot]de oder unter Telefon 06172-84188 zu erreichen.