Die ganze Stadt im praktischen Taschenformat

Kurdirektor Holger Reuter und Oberbürgermeister Alexander Hetjes (v. l.) probieren die Funktionen der neuen Bad Homburg App gleich aus. Foto: js

Bad Homburg (js). Die netteste Umschreibung bringt Nina Gerlach ins Gespräch. Stadtmarketing ist ihr Fachgebiet, Produkte von der Stange mag sie gar nicht. Die neue Bad Homburg App, die sie für das Stadtmarketing federführend mit der Kur- und Kongress-GmbH ins Leben gerufen hat, soll der Stadt auf den „Leib geschrieben“ sein. Bad Homburg pur sozusagen, mit allen Informationen, die der moderne Mensch braucht, nun auf dem Markt der digitalen Möglichkeiten in der „Version 1.0“, so Kurdirektor Holger Reuter. Soll andeuten, die App ist niemals vollkommen, ist stets bereit, angereichert zu werden, um ein neues Level zu erreichen. „Wir werden weiter an Verbesserungen arbeiten“, sagt Nina Gerlach, etwa an der „Verknüpfung mit anderen Funktionalitäten und der neuen städtischen Website“. Beim Launch von Version 1.0 ist schon vom ersten Relaunch die Rede, der noch dieses Jahr erfolgen soll.

Etwa beim Menüpunkt Parken sei noch einiges drin, verspricht der Kurdirektor. Kompakt und übersichtlich mit möglichst viel Informationsgehalt präsentiert sich das neue Spielzeug schon jetzt, aber eben noch nicht voll ausgereift. Zeigt zwar an, in welchem Parkhaus wie viele Plätze aktuell frei sind, hilft beim Parkplatz-Suchverkehr, aber übernimmt noch nicht die lästigen Handgriffe am Rande. „Erste vielversprechende Tests“ aber, so Reuter, versprechen eine viel weitergehende digitale Parkwelt. An der Schranke vermittelt die App dann der Maschine, dass die Einfahrt erwünscht ist, beim Rausfahren, dass es in die andere Richtung gehen soll. Die Parkzeit ist bereits notiert, die Gebühr berechnet, der gewünschte Bezahldienst muss nur noch gewählt werden. „Kein Gang mehr zum Automaten, kein Kleingeld suchen“, Holger Reuter ist begeistert von der bargeldlosen Zukunft in den Parkhäusern der Kur. Auch wenn die App noch nicht bei der Autosuche im Labyrinth Parkhaus helfen kann.

Diesen Lapsus könnte ein findiger Nutzer flugs mal im Rathaus über den „Mängelmelder“ annoncieren. Mit diesem bietet die App einen direkten Draht in die Schaltzentrale der Stadtverwaltung. Mit Hilfe der Handy-Kamera und der GPS-Standort-Funktion können Missstände im Stadtgebiet gemeldet oder auf eine Gefahrensituation hingewiesen werden. Die Informationen werden umgehend an die zuständige Fachabteilung zur Bearbeitung weitergeleitet, Oberbürgermeister Alexander Hetjes verspricht prompten Service: „Zack und weg ist der Mangel“, ganz nach dem Motto „App geht’s“, das im Zusammenhang mit dem neuen Rundum-Info-Angebot immer wieder auftaucht.

Rund 15 000 ausgefüllte Datenfelder stecken in der Bad Homburg App. Was der Einheimische oder Besucher, der Kurgast oder der Geschäftsreisende wissen will, wissen muss, wissen sollte über die „schönste Stadt Deutschlands“, wie OB Hetjes zu sagen pflegt, das findet er dort gebündelt in zahlreichen Kategorien. Sozusagen die ganze Stadt im Taschenkalenderformat, stets zu Diensten auf einen „Push“. Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen, Restaurants, Tipps und Infos zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben in der Stadt, in der Rubrik „Aktuelles“ offizielle Meldungen der Kommune, die man sich per Pushnachricht auf dem Homescreen anzeigen lassen kann, Ausgeh- und Shopping-Tipps, digitale Erkundungstouren und Rundgänge durch besondere Orte, etwa auf den Spuren des berühmten Dichters Friedrich Hölderlin und noch ganz viel mehr.

Demnächst soll sogar eine Abfall-App integriert werden, der Kurdirektor träumt vom Kurtaxen-Management, der OB von mehr digitalen Verwaltungsleistungen. „Kinderkrankheiten bitte melden“, sagt Stadtmarketing-Fachfrau Nina Gerlach, die Bürger sind aufgerufen, sich aktiv an der Entwicklung der App zu beteiligen. Feedback, Vorschläge oder Fehlfunktionen können per E-Mail an stadtmarketing[at]bad.homburg[dot]de gesendet werden. Die App kann auf alle Handys heruntergeladen werden.



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