Gefeierter Auftritt der Coverband „Diva“

Von Janine Stavenow

Bad Homburg. Campingstühle und Picknickdecken dicht an dicht auf dem Rasen vor dem Kaiser-Wilhelms-Bad und rund um den Kurpark kein freier Parkplatz mehr. Wer den Auftritt der Coverband „Diva“ am Freitagabend beim Bad Homburger Sommer miterleben wollte, musste rechtzeitig aufbrechen. Frontfrau Debo (Debora Vater) und ihre vier Männer haben mittlerweile in der Kurstadt eine große Fangemeinde. Auf mehrfachen Wunsch war die Band nach ihrem gefeierten Auftritt im vergangenen Jahr wieder zu Gast.

„Wir sind wieder da. Lasst es krachen!“, rief Sängerin Debo, gekleidet in ein langes, hautenges Glitzerkleid, ihren Fans zu, die sich rund um das Denkmal für Kaiser Wilhelm I. ein Plätzchen gesucht hatten. Waren im vergangenen Jahr schon zahlreiche „Diva“-Liebhaber gekommen, so toppte die Besucherzahl in diesem Jahr noch einmal den bestehenden Rekord. Durch die Tatsache, dass alle Veranstaltungen des Bad Homburger Sommers erstmals wieder eintrittsfrei angeboten wurden, war der Zuspruch enorm.

Und Debo und ihre Band – Jan Amort am Keyboard, Peter Dazer an der Gitarre, Dirk Kurth am Bass und Christian Baumann an den Drums – legten mit unglaublicher Energie und hohem Tempo los. Man hatte den Eindruck, Debo wollte keine Minute der wertvollen Bühnenzeit verschenken. Und so ging es gleich in die Vollen, denn beim „Sommer“ darf nur bis 22 Uhr open air gespielt werden. Schließlich steht die Bühne mitten im Kurbezirk und direkt neben einem Altenheim.

Das Gute: Eine Aufwärmphase brauchten weder Band noch Publikum. Schon beim James-Bond-Song „Skyfall“ tanzten die ersten Fans vor der Bühne, es wurde mitgeklatscht und mitgesungen. Wenig später war freier Platz auf der improvisierten Tanzfläche Mangelware. Die Konzertgäste feierten das Quintett, das mit Songs wie „Don’t Start Now“ von Duo Lipa, „Baby One More Time“ von Britney Spears und „Like The Way I Do“ von Melissa Etheridge Fahrt aufnahm.

Publikum in bester Stimmung

Wer bereits im vergangenen Jahr der stimmgewaltigen Sängerin und ihren vier Musikern zugejubelt hatte, wusste: Bei „Diva“ sind auch die Zuhörer gefordert. So wurde bei Queens „Radio Ga Ga“ mit erhobenen Armen im Takt geklatscht, bei „Radioactive“ von Imagine Dragons als Backgroundchor agiert und natürlich bei zahlreichen Hits mitgesungen. „Wir haben uns noch nie so gefreut, dass wir nochmal eingeladen wurden“, rief Debo dem Publikum zu, und man glaubte es der sympathischen Frontfrau nur zu gerne.

Gerade mal einen kleinen Schluck Wasser oder Kaffee gönnte sich Debo, dann ging es mit Stimme, Power und Beats weiter. Trotz sommerlicher Wärme, trotz herausfordernder Show. „Meine Songlist ist lang“, sagte Debo, ausgiebige Pausen seien da nicht drin. Das Publikum feierte die Band dafür, bejubelte Songs wie „Hedonism“ von Skunk Anansie, „Shape Of You“ von Ed Sheeran, den Reggae-Klassiker „No Woman, No Cry“ von Bob Marley und „Let Me Blow Ya Mind“ von Eve.

Ermüdungserscheinungen waren auch nach der kurzen Pause bei den Stars auf der Bühne nicht zu erkennen. Mit „You’re The Voice“ von John Farnham hatte die Band die Zuhörer sofort wieder auf ihrer Seite. Dass Debo auch Rap kann, stellte sie mit „Beggin“ von Maneskin unter Beweis – und die Bad Homburger jubelten. Mit Pfiffen, Applaus und Zurufen wurde „Diva“ auch für „Girl She’s On Fire“ von Alicia Keys, „Diamonds“ von Rihanna und einem Medley mit Songs von Michael Jackson belohnt. Dazu passend gab es eine spektakuläre Lichtshow und Feuerwerk auf der Bühne.

Einer der zahlreichen Höhepunkte mit Gänsehaut-Feeling war die Darbietung von John Lennons Songs „Imagine“ – Peter Dazer mit E-Ukulele, Debo mit viel Gefühl und Tränen in den Augen und Hunderte von leuchtenden Handy-Taschenlampen. Einfach wunderschön. Statt Romantik gab es im Anschluss noch einmal Party-Feeling mit Songs wie „Rhythm Is A Dancer“, „Baby Don’t Hurt Me“ und „Sweet Dreams“. Mit dem Alphaville-Hit „Forever Young“ verabschiedete sich „Diva“ – Punkt 22 Uhr – und ließ ein restlos begeistertes Publikum zurück. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Band auf Wunschlisten für 2026 wieder ganz oben zu finden wäre.

Große Bühne für die Coverband „Diva“ beim Bad Homburger Sommer. Auf vielfachen Wunsch sind die fünf Musiker wieder dabei. Ausdrucksstark, stimmgewaltig und energiegeladen: Frontfrau Debora Vater. Foto: jas

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