Gesucht: Nachfolger für Bürgermeister Matern

Beerbt der derzeitige CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Oliver Jedynak (l.) Bürgermeister Meinhard Matern? Das Foto zeigt beide bei der ersten Vorstellung des zukünftigen Bürgermeisters im Jahr 2017. Foto: Archiv

Bad Homburg (js). Hinter den Kulissen wird bereits eifrig an der Zukunft im hauptamtlichen Rathaus gebastelt. Schon am Tag der Präsentation von Bürgermeister Meinhard Matern (CDU) als neu installierter kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtbahngesellschaft mbH Bad Homburg wurde über dessen Nachfolge spekuliert.

Oberbürgermeister Alexander Hetjes gab in einem Pressegespräch zu Protokoll, dass „aller Voraussicht nach“ schon in der Woche nach Pfingsten ein Wahlvorbereitungsausschuss gebildet werden soll. Ein Name scheint schon einen festen Platz auf der Kandidatenliste zu haben, es ist der des CDU-Fraktionsvorsitzenden Oliver Jedynak. Er stehe der CDU als Kandidat zur Verfügung, sagte Jedynak in einem Interview. Dass er sich eine spätere Bewerbung um ein Amt dieser Art vorstellen könne, wurde schon bei der Kommunalwahl im März kolportiert.

Noch steht der neue Koalitionsvertrag von CDU und SPD nicht, beim kleinen Partner der Christdemokraten gibt es aber trotz der frühzeitigen Fokussierung auf Jedynak keinen Aufruhr. „Der CDU steht der Bürgermeister zu“, sagt SPD-Parteichefin Elke Barth, „das Verhältnis 2:1 ist in Ordnung.“ Soll heißen, dass die SPD mit ihrer Dezernentin Lucia Lewalter-Schoor gut im Rennen ist. „So wird’s auch im Koalitionsvertrag stehen“, sagt Barth. Dieser sei vor der Unterzeichnung innerparteilich noch abzustimmen. Zu Oliver Jedynak pflege sie ein entspanntes Verhältnis, „wir arbeiten sehr gut zusammen“. Der erst 29-jährige promovierte Jurist, der für eine bekannte international tätige Wirtschaftskanzlei arbeite, sei schon jetzt eine „respektable Figur“, er habe einfach „das Politik-Gen“. Bürgermeister Oliver Jedynak als Nachfolger von Meinhard Matern, das könne man sich in der SPD allgemein gut vorstellen.

Die Bürgerliste Bad Homburg (BLB) indes murrte prompt im Hintergrund. Deren Vorstand spricht in einer öffentlichen Erklärung von „Pöstchen-Schieberei“, die Bad Homburger Koalition unter Federführung der CDU beschäftige sich statt mit politischen Zielrichtungen damit, „wie man verdiente Parteifreunde gut versorgt und die eigene Macht weiter ausbaut“. Gewinner am Verschiebebahnhof sei ausschließlich die CDU. „Netter Versuch eines Störmanövers“, kommentiert Elke Barth diesen Einwand locker, ebenso den angeblichen Vorschlag der SPD, für den Posten des Geschäftsführers der Stadtbahngesellschaft ihren gescheiterten OB-Kandidaten Thomas Kreuder ins Rennen zu bringen.

Elke Barth geht wie OB Hetjes davon aus, dass am 27. Mai die Einrichtung eines Wahlvorbereitungsausschusses im Stadtparlament auf der Tagesordnung steht. Danach könne der Bürgermeister-Job ausgeschrieben werden, „mit Demokratie wird es nie langweilig“. Und vielleicht schon am 15. Juli, also noch vor den Sommerferien, oder in der September-Sitzung des Parlaments könnte ein neuer Bürgermeister gewählt werden. Am 15. Juli wird der amtierende Meinhard Matern seinen neuen Job bei der Stadtbahn GmbH antreten.



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