Königstein-Schneidhain (as) – Die Jugendfeuerwehr in Königstein und seinen Stadtteilen boomt: Innerhalb von einem Jahr hat sie von 45 auf 60 Mitglieder zugelegt und wächst seither noch weiter).
Und der Nachwuchs zwischen zehn und 16 Jahren will und soll natürlich auch was lernen, feuerwehrtechnische Übungen sind ganz wichtig, um den Nachwuchs schrittweise an die aktive Wehr heranzuführen und so immer wieder für Nachwuchs zu sorgen.
Eine solche ist die Jahresauftaktübung der Gesamtstadt, die jedes Jahr in einem anderen Stadtteil stattfindet und kürzlich Mammolshain ein wenig in Atem hielt. Denn es sah aus wie bei einem echten Einsatz, Martinshorn heulte auf, sechs Fahrzeuge bahnten sich an diesem Samstagmorgen den Weg durch den engen Mammolshainer Ortskern in Richtung Feld zur Schießer-Ranch. In den Autos: rund 30 Kinder und zehn Betreuer, angeführt von der neuen Stadtjugendwartin Sabrina Aniolek.
Das Szenario: Im Unterholz brennt es, die Gefahr für einen Flächenbrand ist gegeben, und auch in einem Baumhaus befindet sich eine verletzte Person – die Feuerwehr nennt sie Rapunzel. Natürlich wurde für die Übung kein Feuer gelegt, schon gar nicht bei der aktuellen Dürre, und Rapunzel ist nur eine Puppe. „Es ging bei der Übung um einen Löschangriff und um eine Menschenrettung“, berichtet Aniolek. Es ging darum, das Wasser über lange Wegstrecken zu transportieren. Dreimal 140 Meter wurden vom Friedhof ausgehend überbrückt. So dauert es, bis vorne richtig Wasser kommt und sich der Druck aufbaut. Das sei auch schon eine Vorbereitung auf künftig häufiger zu erwartende Waldbrände im Taunus, wo Wasser auch über lange Strecken in schwer zugängliche Gebiete – wie 2023 am Altkönig – transportiert werden muss, sagen Aniolek und der Mammolshainer Jugendwart Thilo Maier. Hier konnte das spielerisch trainiert werden.
Während die eine Gruppe den Löschangriff macht, kümmert sich eine andere um Rapunzel. Mit einer Steckleiter kämpfen sich die Jugendlichen zu ihr vor und bergen sie sachkundig mit einer Schleifkorbtrage. „Es war eine super Übung mit einer exzellenten Zusammenarbeit“, sagte Sabrina Aniolek. Das hatten auch Stadtbrandinspektor Stefan Freund und sein Vize Jochen Stefanski beobachtet. Zum Lohn gab es hinterher bei der Mammolshainer Feuerwehr am Gerätehaus Würstchen vom Grill von der Einsatzabteilung – quasi ein Probegrillen für den 1. Mai. Nachdem – auch das gehört dazu – noch die Fahrzeuge gesäubert worden waren, endete die Übung nach dreieinhalb Stunden.
Exzellent ist auch die Arbeit, die die 27-jährige Sabrina Aniolek in ihrer noch kurzen Zeit in Königstein mit den Jugendlichen leistet. „Wenn Kinder einen mögen, dann spürt man das. Wie haben viel Spaß mit der Jugend.“ Montagsabends wird bei der Feuerwehr Mitte immer geübt, mittlerweile sind es so viele, dass in zwei Altersgruppen aufgeteilt wurde, so kann auch für die Altersgruppen passender Unterricht angeboten werden. Während die einen erst angefangen haben, bereiten sich die anderen schon auf die Leistungsspanne (im letzten Jahr bestanden diese fünf Königsteiner Jugendfeuerwehrleute) vor und streben Richtung Einsatzabteilung. Ein Weg, den Sabrina Aniolek eng begleiten will.
Erst vor vier Jahren ist die jetzige Oberfeuerwehrfrau in Frankfurt-Seckbach als „Quereinsteigerin“ zur Feuerwehr gekommen, doch letztes Jahr musste sie „raus aus der Stadt“, wie sie sagt. Der Weg führte sie nach Königstein, wo sie schon voll integriert ist. Sie tanzt mit großer Bühnenpräsenz auch für die Königstänzer der Plaschis, die Beweglichkeit und das Können bringt sie als frühere Cheerleaderin des Football-Teams von Frankfurt Galaxy mit. Und sie wird mit Sicherheit beweglich bleiben bei all den Jugendlichen, die um sie herumwuseln ...
Wer Lust hat, die Jugendfeuerwehr und ihre neue Chefin kennenzulernen, schreibt ihr am besten eine E-Mail an jugendfeuerwehr[at]feuerwehr-koenigstein[dot]de.