Große Einigkeit und positive Grundstimmung

Sieben Frauen und vier Männer stellen das Team des ehrenamtlichen Magistrats, getarnt mit Amtskette und Maske unter ihnen die drei Hauptamtlichen im Rathaus, OB Alexander Hetjes, Meinhard Matern (links daneben) und Lucia Lewalter-Schoor (vorne 2. v. r.). Das Team sind Mechtild Weiß Hennerici, Ursula Bachmeier, Angelika Vollrath-Kühne (1. Reihe v. l.), Beate Fleige, Nina Hoff-Kott, Irina Gerybadze-Haesen, Christine Rupp (dahinter v. l.) und die Männerriege Wolfram Kister, Günter Krause, Jacob Donath und Bardo Röhrig. 2. v. r.). Foto: js

Bad Homburg (js). So stellen sich Beobachter, aber auch politische Insider den perfekten Start in eine neue Legislaturperiode vor. Einvernehmen in der Sache und bei ersten Personalentscheidungen, keine Diskussionen um allenfalls Randnotizen im parlamentarischen Geschäft, freundlicher Ton, zügiges Entscheiden in friedlicher Stimmung. Die frisch gewählte neue Stadtverordnetenversammlung der Kurstadt kann ihre Arbeit in geordneten Bahnen beginnen. Die Sitze sind verteilt, der Stadtverordnetenvorsteher gewählt, sein Stellvertreter und eine Stellvertreterin ebenso. Es gab viele wohlfeile Worte, und trotzdem war nach nicht einmal einer Stunde Tagung im Kurhaus alles gesagt.

Kaum zehn Minuten hat die anfängliche „Unordnung“ Bestand, die parlamentarischen Regeln geben das so vor. Dem amtierenden Oberbürgermeister, sonst eine Etage tiefer vor der Bühne sitzend, obliegt die offizielle Eröffnung, Dr. Alfred Etzrodt, der promovierte ehemalige Gynäkologe aus den Reihen der CDU, sitzt da noch bescheiden in der letzten Reihe. Von Alexander Hetjes (CDU) übernimmt die „Alterspräsidentin“ Beate Fleige (BLB) die Wortführung, das „nach Jahren älteste Mitglied der Stadtverordnetenversammlung“, wie es offiziell heißt. Seit 32 Jahren gehört sie dem Stadtparlament an, das hätte sie sich damals nicht im Traum vorgestellt, wie sie heute bekennt. Damals als „politischer Frischling“, als der OB noch Wolfgang Assmann hieß und der heutige OB gerade mal zehn Jahre alt war.

Viele Parlamentarier habe sie „kommen und gehen gesehen“, so Fleige, die Rituale der Eröffnungszeremonie aber seien geblieben. Beate Fleige fand die richtigen Worte, nahezu altersweise ihre Botschaft an die Kollegen da unten im Saal, die Herausforderungen der Corona-Zeit in Zusammenarbeit zu meistern. Unterschiede gebe es ohnehin kaum in den Programmen, aus dem Würgegriff des Virus führe nur gemeinsame Anstrengung. Nicht unbedingt ein Zauber wohne jedem Anfang inne, wie Hermann Hesse einst proklamierte, wohl aber „eine Chance“, gab Fleige den Parlamentariern mit auf den neuen Weg. Die erste Chance nutzten diese prompt. Um 18.42 Uhr, zwölf Minuten nach Beginn der Sitzung, konnte Alfred Etzrodt aus der letzten Reihe nach vorne marschieren und auf der Bühne auf seinem angestammten Sessel Platz nehmen. Das Parlament hatte den 76-jährigen „Ersten Bürger der Stadt“ einstimmig als Stadtverordnetenvorsteher wiedergewählt, das war schon vorher abgemachte Sache. Per Akklamation, eine geheime Abstimmung war nicht notwendig. Ebenso einstimmig gewählt seine Stellvertreterin Daniela Kraft (Die Grünen) und auf Vorschlag der SPD erneut sein Stellvertreter Peter Braun von der Liste Peter für Bad Homburg (PfB).

Etwas zeitaufwendiger aufgrund der Regularien war die Ernennung der ehrenamtlichen Magistratsmitglieder. Dafür legten die Fraktionen jeweils eine Liste vor, abgestimmt wurde in geheimer Wahl. Zum Ritual gehört auch die offizielle Einführung der Damen und Herren des ehrenamtlichen Magistrats durch den Oberbürgermeister (mit Amtskette) mit der Übergabe der Ernennungsurkunde. Aufgabe des Stadtverordnetenvorstehers ist die Abnahme des Amtseides, auch dies für jeden einzelnen.

Die CDU ist mit Wolfram Kister, Ursula Bachmeier, Mechtild Weiß-Hennerici, Günter Krause und Nina Hoff-Kott im Magistrat vertreten. Die Grünen entsenden Bardo Röhrig und Christine Rupp, die SPD Jacob Donath und Irina Gerybadze-Haesen. Angelika Vollrath-Kühne (FDP) und Beate Fleige (BLB) komplettieren das Gremium.

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