Großer Tag für die Sportstadt Bad Homburg

Bürgermeister Oliver Jedynak, Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Ortsvorsteherin Yvonne Velten bei der Eröffnung der Albin-Göhring-Halle im Massenheimer Weg. Foto: js

Von Jürgen Streicher

Bad Homburg. Vom „Meilenstein“ ist die Rede, der Oberbürgermeister spricht auch mal vom „Prestigeobjekt“. Es ist wohl beides, die neue „Albin-Göhring-Halle im Sportzentrum Süd“, so der korrekte Name, dürfte ein Aushängeschild für die Sportstadt Bad Homburg werden und mit ihrem großzügigen Umfeld ein bisschen auch Hingucker. Obwohl die golden und bronzefarben anmutende Fassade zur Straße hin offiziell „honigfarben“ ist. Am Samstag wurde die Eröffnung gefeiert.

Was für ein Auftakt. Da wird eine neue Sporthalle im Ortsteil Ober-Eschbach eröffnet und es kommen ein paar Hundert Leute, um zu gucken, was da so entstanden ist. Es hat sich wohl rumgesprochen, dass da etwas Besonderes geschaffen wurde, draußen am Massenheimer Weg. Hat auch lange genug gedauert vom ersten gedanklichen Vorspiel 2008 bis zur endgültigen Realisierung, mit der stolzen Zahl 30,5 Millionen Euro unter dem Strich der langen Rechnung. Eine Sechs-Feld-Halle oder eben eine doppelte Drei-Feld-Halle auf zwei Ebenen direkt angrenzend an den Outdoor-Bereich mit direktem Zugang.

Es war die „Goldene Idee“ von Enzo Spadano, so OB Alexander Hetjes, der „Knaller“ schlechthin. Der Leiter des städtischen Hochbaus hat sich damals zur eigenen Überraschung mit seinen wegweisenden Gedanken zur Lösung der Problematik fehlender Sportstätten in den Ortsteilen Ober-Eschbach und Gonzenheim und überhaupt in der Stadt durchgesetzt, den „gordischen Knoten gelöst“ (Hetjes) und der Stadt eine ordentliche Rechnung beschert. Die noch höher geworden wäre, wenn man nicht den alten Namen beibehalten hätte. So wurde das Geld gespart für jede Menge neue Hinweise auf den großen gelben Verkehrsschildern entlang der Bundesstraßen rundum, wo es denn zur Albin-Göhring-Halle geht. Und die Bushaltestelle direkt vor dem neuen „Sport-Campus“, wie Ortsvorsteherin Yvonne Velten das Konstrukt nennt, weil Tennisspieler und Rollschuhsportler hier auch ihrem Hobby nachgehen, kann so bleiben wie bisher.

Überhaupt wäre man „ohne den manchmal unbequemen Ortsbeirat nicht so weit“, so Velten. Er habe immens darauf gedrängt, dass Albin Göhring auch in Zukunft Namenspatron ist. Den Namen hat das Vorgängermodell aus den 70er-Jahren bekommen zur Erinnerung an den letzten Bürgermeister des Ortes Ober-Eschbach, bevor die „Eschbächer“ 1972 im Zuge der Gebietsreform eingemeindet wurden und als kleinen Trost dafür die Albin-Göhring-Halle bekamen. Yvonne Velten war auch am Samstag in erster Reihe dabei, hat zwischen OB Hetjes und Bürgermeister und Sportdezernent Oliver Jedynak zur Schere gegriffen und mit den Herren das rote Band durchschnitten, als der kurze Höllenlärm von drei Salutschüssen verklungen und die Rauchwolken verzogen waren.

Und dann das Öffnen der Türen in der hohen Glasfront mit dem Namen Albin-Göhring-Halle, ein Ansturm von Menschen in das großzügige Foyer, viel zu klein dennoch für alle interessierten Bürger der Ortsteile an diesem Tag. Auch der „Kleine Saal“ trotz 215 Quadratmeter Grundfläche schnell gefüllt, er firmiert auch als Gymnastikraum. Hier sollen diverse Kleinsportgruppen von Mutter-und-Kind-Turnen bis Zumba und Line Dance ihre Trainingsheimat finden. Der Raum könne auch vorzüglich für Veranstaltungen genutzt werden, bei Reihenbestuhlung für bis zu 200 Personen, heißt es. Eine direkte Verbindung mit dem Foyer ermögliche eine offene Zusammenlegung der beiden Flächen. Der Betrieb des Kiosks erfolgt jeweils durch die veranstaltenden Vereine.

Hauptnutzer wird wie früher die TSG Ober-Eschbach mit vornehmlich ihrer Handball-Abteilung sein. Einige Größen aus den guten Tagen und Jahren jener Abteilung sind auch am Samstagnachmittag gekommen. Mit Sigrid Zernikow sogar eine Nachfahrin des legendären Albin Göhring. Die Handball-Männer, auf der einen Seite einstige Protagonisten der starken Jahre, auf der anderen die aktuellen Spieler, die in den Niederungen des Hessischen Handballverbandes in der Bezirksklasse Gruppe 2 unterwegs sind, durften das Eröffnungsspiel gestalten. Vor großem Publikum wurden Erinnerungen wach und neue Träume geboren, die Tribüne mit rund 450 Plätzen war gut besetzt, während obendrüber in der dreigeteilten Turnhalle Line Dancer zeigten, was sie drauf haben. Mit Sekt, Kuchen und Häppchen wurde der Neubau gefeiert, das Design mit Sichtbeton in den Flurbereichen und Holztäfelung an den Hallenwänden wurde allenthalben gelobt und für gut befunden. Auch der maisgelbe Fußboden in der Haupthalle.

Weitere Artikelbilder



X