HCV feiert seine neue Homburger Botschaft in Kirdorf

Sie feiern das neue Vereinshaus: Mitglieder und Gäste des HCV im Hof bei der Open House Party. Foto: Tappenden

Bad Homburg (gt). „Früher rief man hier Amen, jetzt Helau“, kommentierte Oberbürgermeister Alexander Hetjes als er das neue Vereinshaus des Homburger Carneval-Vereins 1902 (HCV) am vergangenen Samstag eröffnete. Der Verein, der 28 Jahre im „Herzchen“ in der Saalburgstraße zu Hause war, musste die alten Räume aufgrund eines Wasserschadens und eines irreparablen Dachs verlassen. Als Vorsitzender Marcus Schmidt erfuhr, dass das Spendenzentrum des Hochtaunuskreises die ehemalige Kirche St. Franziskus, später Gemeindezentrum, im Gluckensteinweg aufgeben werden sollte, nahm er Kontakt auf. Es hat geklappt und nach der letzten Kampagne am Aschermittwoch wurde die Bühne im „Herzchen“ abgebaut.

„Seit Aschermittwoch wird hier jeden Freitag und Samstag gebaut, insgesamt 2500 Stunden wurden bisher investiert“, erklärte Schmidt im Gespräch. Dass sie das Gebäude als neues Zuhause haben, sei eine „göttliche Fügung“, freute er sich. Nun wurde das neue Vereinsheim mit einer Open House Party gefeiert. Im Hof gab es Gegrilltes, Pommes und Slush Ice. Getränke und Kuchen wurden hinter dem großen Saal verkauft. Kinderspiele wurden angeboten, auch eine Hüpfburg für die kleinen Gäste war dabei. Das Kinopolis hatte einen Stand mit gratis Popcorn aufgebaut.

Bei Führungen durch das Haus konnten die neuen Räume besichtigt werden. Abgesehen von dem großen Saal gibt es mehrere Lagerräume für Technik, Kostüme, Artikel für Feste, sogar einen eigenen Lagerraum für Schminksachen. Weitere Räume im Keller enthalten Spielsachen für Kinderfasching und Deko. Die neue Aufteilung sieht man als Verbesserung gegenüber dem alten Haus, dort war alles in einem großen Lagerraum verstaut. Für den Schreiner „Otti“ gibt es einen eigenen Werkstattraum, außerdem sind auch ein Büro und ein „Herzchenzimmer“ vorhanden. Hier befinden sich Fotos ehemaliger Tollitäten, alte Standarte und sogar eine Urkunde des Vereinsgründers Paul Grützner.

Die Heizung wurde eingebaut, als das Gebäude, das aus den 80er-Jahren stammt, als Coronapraxis diente. Jetzt stellt der HCV die Beleuchtung auf LED um und installiert draußen Überwachungskameras. Die Toiletten müssen noch erneuert werden und auch die Arbeit an der Veranstaltungstechnik im Saal steht noch bevor.

Nur in einer Sache passte das Gebäude nicht ganz zum Verein, denn der HCV, Homburg’s ältester Karnevalsverein, hat nun seinen Sitz in Kirdorf, eine Tatsache, die auch der Kirdorfer Karnevalverein Club Humor 1904 nicht übersehen hatte. „Herzlich Willkommen in Kirdorf“ hieß es auf der Torte, die sie zur Party mitgebracht hatten. Aus diesem Grund trägt das Haus nun den Namen „Homburger Botschaft“ und Sitzungspräsident Steffen Schmidt bat Oberbürgermeister Alexander Hetjes darum, so wie es üblich für eine Botschaft ist, das Grundstück zu Homburger Boden umzuwidmen. Hetjes, selbst Kirdorfer, zögerte zwar, zitierte dann jedoch schließlich als Amtshandlung die entsprechenden Paragrafen des Wiener Abkommens und eröffnete die „Homburger Botschaft mitten in Kirdorf“. Er betonte jedoch, dass weiterhin Kirdorfer Gesetze am Haus gelten werden.

Nicht nur der Club Humor, sondern auch andere befreundete Vereine besuchten die Party, unter anderem Mitglieder des Elferrats des KV Frohsinn aus Oberursel, das Kinderprinzenpaar Matthäus I. and Jolina I. vom Bommersheimer Carneval Verein (BCV), Prinz Marco I. und Prinzessin Monja I. vom Usinger Carnevalverein (UCV) sowie die amtierende Tollität Anna-Lena I. vom Verein Freunde des Carneval (FdC). Auch Markus Braun, der Vize-Präsident der Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval, und Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr schauten vorbei.

Für Unterhaltung im Hof sorgten die „Silly Hearts“, die trotz hoher Temperaturen in ihren Tierkostümen tanzten, die Tanz- und Prinzengarden, sowie die „Worm-Abbers“, die mit der Vereinshymne für Stimmung sorgten. Vorsitzender Markus Schmidt zeigte sich mit dem Tag zufrieden: „Der Verein hat sogar drei neue Mitglieder bei der Party gewonnen, hat neue Ideen gefunden und jetzt Mut, neue Wege zu gehen“, sagte er. Im Voraus hatte er mit dem Social Media-Team gewettet, dass sie keine 1.000 Follower bis zur Party bekommen – diese Wette hat er verloren und bekam ein T-Shirt mit der Beschriftung „Ich gebe zu: das Social Media-Team hat gewonnen und ist voll wichtig“ überreicht, das er den restlichen Tag tragen sollte. Das nächste Ziel steht schon fest: wenn das Social Media-Team es schafft, 11.111 Follower bis zum 11. Noevember zu erreichen, lässt sich Sitzungspräsident Steffen Schmidt das HCV-Herz tätowieren!

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