Herzen feiern im Wandel der Zeit

Die Piccologarde überzeugt optisch und tänzerisch bei der „Musikalischen Zeitreise“ mit einer flotten Darbietung. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Der Homburger Carneval-Verein 1902 feierte am Wochenende mit „Lachendem Herzen“ elf mal elf Jahre HCV, Frohsinn und Heiterkeit. Das Programm der beiden Fremdensitzungen im Kurhaus punktete mit einem bunten Mix aus Gesang, Musik, Tanz und Büttenreden. Tollitäten aus der ganzen Region gaben sich ein Stelldichein.

Ein Feuerwerk der guten Laune brannten die Narren des Bad Homburger Carneval-Vereins 1902 (HCV) auf ihren beiden Fremdensitzungen am Wochenende ab. Gemeinsam mit ihren Gästen und Fans aus Stadt und Kreis ließen sie singend, schunkelnd, klatschend und tanzend das Kurhaus beben. Sitzungspräsident Wolfgang R. Rothe begrüßte im Namen des Elferrats und des Vereins mit einem dreifach donnernden Helau das närrische Volk zu „Elf mal elf Jahren HCV“.

Am 10. Februar feierte der älteste Bad Homburger Karnevalverein seinen Jubiläums-Geburtstag. Dieser stand wie die aktuelle Kampagne unter dem Motto „Herzen im Wandel der Zeit“. Kein Platz blieb frei bei der ersten „richtigen“ nachpandemischen Fremdensitzung im festlich geschmückten Kaiser-Friedrich-Saal. Schick kostümiert und gut gelaunt ließen es alle auf der Bühne und im Saal richtig krachen.

Unters feiernde Volk gemischt hatten sich die beiden charmanten Tollitäten, Kinderprinzessin Amy-Julie I. und Prinzessin Susanne II., und ihr Hofstaat. Sie wünschten allen Narren von ganzem Herzen „eine fröhliche Kampagne im Wandel der Zeit“. Zu den Gratulanten gehörten die Tollitäten aus Oberursel, Bommersheim, Usingen-Kransberg, Bad Soden und erstmals aus Rosbach jeweils mit ihrem Hofstaat. Auch das HCV-Maskottchen, das Zebra, blieb an diesem Geburtstag nicht allein. Dafür sorgten die vor elf Jahren gegründeten „Silly Hearts“ mit ihren zahlreichen tierischen Freunden aus der Fabelwelt. Die farbenfrohen Tiere zeigten einen lustigen Schautanz zum Motto „Sillys im Wandel der Zeit“.

Schwungvolle Rückblicke in die Vergangenheit präsentierten Piccolo-, Funken-, Tanz- und Prinzengarde. Sie nahmen bei ihrer Premiere – erstmals standen alle vier HCV-Garden zusammen auf der Bühne – das närrische Publikum mit auf eine temporeiche, musikalische Zeitreise durch die 1970er-, 1980er-, 1990er- und 2000er-Jahre. Bei Hits wie „Jailhouse Rock“, „Where’s Your Mama Gone?“ oder „99 Luftballons“ stimmte das Publikum mit ein.

Die Prinzengarde griff das Zeit-Thema erneut in ihrem Schautanz „Lebensabschnitte“ auf. Alle Tanzgruppen zeigten im Laufe der Sitzung ihr Können mit fantasie- wie anspruchsvollen Garde- und Schautänzen.

Sofia Kraul und Hendrik Westphal sind seit fünf Jahren das Tanzpaar des HCV. Einstudiert hatten sie für ihren Auftritt eine von Annette Schmitt erdachte Choreografie. Außer den Tänzerinnen und Tänzern wurden auch die jeweiligen Trainerinnen und Choreografinnen mit anhaltendem Applaus für ihre Leistungen und ihren Einsatz gefeiert.

Beim Thema „Backen und Lachen“ hatte Gaststar „Lilli“ das Publikum schnell im Griff. Die vollschlanke Lockenwickler-Trägerin im bunten Blümchenkleid outete sich als Thermomix-Fan. Die aus dem Fernsehen bekannte Botschafterin der guten Laune plauderte ungeniert über dies und das. Figur, Stimme und Witz verleiht der Comedy-Figur „Lilli“ Guido Klode aus Kassel. Lilli stand zum ersten Mal auf der HCV-Bühne. Sie wurde mit Applaus, Zugaberufen und einer Rakete von ihren Taunusfans verabschiedet.

Zuvor hatte HCV-Geschäftsführerin Béatrice Knauerhase als „Protokollerin“ in der Bütt gestanden und gesellschaftliche Höhepunkte Revue passieren lassen. Aus dem Nähkästchen plauderte dann in der Bütt auch „der Alex“ als Vertreter des Magistrats. Er verriet, sein Lieblingstier sei der „Zapfhahn“, gab Einblicke ins Baggerfahren auf der Kläranlage , ins Match mit Angelique Kerber und verriet schmunzelnd: „Die schlimmsten Tage sind für mich die Urlaubstage.“ Um die Wohnungsnot in der Stadt zu mildern, will der OB kreative Wege gehen und künftig Melitta-Tüten statt Kondome verteilen lassen.

Nachdem Alexander Hetjes die Bütt verlassen hatte, stimmte der Elferrat mit dem Publikum „Happy Birthday“ für Homburgs First Lady Katinka Hetjes an. Den Reigen der eloquenten Büttenredner setzten Debütant und Elferratsmitglied Paul von Edigy als Feuerwehrmann, der stellvertretende HCV-Vorsitzende Steffen Schmidt als junger, wohnungssuchender Familienvater mit Schlafentzug und Thomas Poppitz als „König von Mallorca“ fort. Garanten für Stimmung und gute Laune sind Sänger Klaus Ketter und die „Worm Abber“. Zu ihren Stimmungsliedern, Schunkelrunden und Polonaisen wiegten sich Ehrengäste aus Politik und Kirche mit den Narren im Takt. Nach der Sitzung ging die Party im Foyer des Kurhauses weiter.

Garanten für Stimmung und gute Laune sind Sänger Klaus Ketter und die „Worm Abber“.

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