Hölderlin-Handschrift wird gezeigt

Ein Foto der Handschrift Hölderlins, die in der Villa Wertheimber im Original ausgestellt wird. Foto: Stadtarchiv

Bad Homburg (hw). „Für Literaturbegeisterte gibt es jetzt etwas ganz Besonderes in unserem neu geschaffenen Hölderlin-Zentrum zu sehen“, verkündet Oberbürgermeister Alexander Hetjes. Erst vor Kurzem hatte die Stadt die Sammlung des Hölderlinforschers D. E. Sattler erhalten (wir berichteten) und damit den Hölderlin-Schwerpunkt in der Villa Wertheimber ausgebaut. Nun zeigt die Stadt dort ab Freitag, 11. Juni, für die Dauer von zwei Wochen eine von Friedrich Hölderlin selbst verfasste Handschrift. Es handelt sich um die letzte Strophe seines Gedichts „Andenken“. „Die Ausstellung dieses Originals ist ein weiterer Höhepunkt im verlängerten Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag des Dichters“, so OB Hetjes.

Fünf Jahre ist es her, dass zum letzten Mal eine Hölderlin-Handschrift in Bad Homburg zu sehen war, damals im Tresorraum der Taunus Sparkasse. Jetzt unterstützt die Taunus Sparkasse mit einer großzügigen Spende den Ankauf einer Klimavitrine, die es ermöglicht, wertvolle Hölderlin-Handschriften künftig in der Villa Wertheimber zu zeigen. Dazu wurde eigens ein neuer Ausstellungsraum im Foyer der Villa geschaffen.

Außer der Handschrift zeigt die Ausstellung „Andenken – ein poetisches Meisterwerk“ Texte zu den biografischen Hintergründen des Gedichts. Ferner ist der vollständige Gedichttext zu lesen, der nicht mehr handschriftlich, sondern nur noch im Musen-Almanach von 1808 überliefert ist. Das Gedicht endet mit der weltberühmten Schlussstrophe: „Was bleibet aber, stiften die Dichter.“ Damit passt das Gedicht besonders gut zum verlängerten Jubiläumsjahr, in dem es um das Andenken an Friedrich Hölderlin geht. Rüdiger Safranski, Hölderlin-Preisträger von 2006, bezeichnet das Gedicht „Andenken“ als Meisterwerk.

Die Vernissage zur Ausstellung „Andenken – ein poetisches Meisterwerk“ findet am Freitag, 11. Juni, um 19 Uhr bei gutem Wetter im Garten vor der Terrasse der Villa Wertheimber statt. Im Anschluss wird es die Gelegenheit geben, die Handschrift in der Ausstellung zu besichtigen. Anmeldung per E-Mail an kultur[at]bad-homburg[dot]de. Geöffnet ist die Ausstellung vom 12. bis 24. Juni täglich von 15 bis 18 Uhr im Hölderlin-Zentrum im Foyer der Villa Wertheimber. Anmeldung erforderlich.

Ab dem 1. Juli bis zum 31. Oktober bleibt die Ausstellung mit einem Faksimile der Handschrift bestehen. Öffnungszeiten: Dienstag 9 bis 16 Uhr, Mittwoch 14 bis 19 Uhr, Freitag 9 bis 12 Uhr, Sonntag 15 bis 18 Uhr und nach vorheriger Anmeldung.

In der Villa Wertheimber gelten die gängigen Abstands- und Hygieneregeln sowie eine Maskenpflicht.



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