Homburg als Kunstmarkt

In der Blütezeit des „Weltbades“ Homburg als Tummelplatz der oberen Zehntausend strömten auch Galeristen und Künstler auf der Suche nach Auftraggebern und Käufern in die Stadt. Das ist ein Thema, das bisher in der Forschung kaum beachtet wurde, jetzt aber im Mittelpunkt des nächsten Vortrags beim Bad Homburger Verein für Geschichte und Landeskunde steht. Nach einem kurzen Abriss zur Entwicklung des Kunsthandels im 19. Jahrhundert wird das Fallbeispiel Homburg näher untersucht. Zentrale Quelle sind dabei die seit 1834 publizierten Homburger Kur- und Badelisten. Sie werden nach den Malern und ihrem potenziellen Kundenkreis befragt, außerdem bieten die darin angekündigten Auktionen und Ausstellungen Informationen über das Angebot, die Orte und Formen des demonstrativen Kunstkonsums, der hier praktiziert wurde. In Homburg wird deutlich, welche Rolle die großen Gesellschaftsbäder für die Entwicklung des internationalen Kunstmarktes gespielt haben.

Der Referent, Professor Dr. Holger Th. Gräf, ist Akademischer Oberrat am Hessischen Institut für Landesgeschichte und Lehrbeauftragter an der Universität Marburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Stadt-, Adels-, Diplomatie- und Militärgeschichte sowie die Historische Bildkunde und die Geschichte der Geschichtswissenschaft. Der Vortrag „Homburg als Kunstmarkt während der Großen Zeit der Kur“ findet statt am Mittwoch, 21. Februar, um 19.30 Uhr im Kurhaus Bad Homburg. Er ist öffentlich bei freiem Eintritt. Die Abbildung zeigt eine Autogrammkarte des britischen Hofmalers Henry Jones Thaddeus aus dem Homburger Foto-Atelier Voigt. Foto: Stadtarchiv



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