Jana Frangart nimmt an der Orgel Platz

Ein großes Dankeschön und Blumen für Hyejoung Choi (Mitte) und ein herzliches Willkommen für Jana Frangart hat Lutz Schenkel mitgebracht. Foto: jbr

Von Jona Rübner

Bad Homburg. „Hier ist ja geheizt. Wie herrlich!“ Jedoch war die angenehme Wärme in der Schlosskirche nicht der tatsächliche Grund für die Vielzahl von Besuchern, die hineinströmten. Es war die letzte Orgelmatinée, die von Hyejoung Choi an der Bürgy-Orgel gestaltet wurde. Nachfolgerin der 33-Jährigen ist Organistin Jana Frangart.

Lutz Schenkel, stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums Bad Homburger Schloss, verabschiedete Stipendiatin Hyejoung Choi, die derzeit Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMdK) studiert und bereits ein Studium im Konzertfach Orgel absolvierte.

Er dankte ihr sehr für ihre musikalische Leistung, mit der die 1989 geborene Organistin viele treue Zuhörer hatte gewinnen konnte. Auch resümierte Schenkel über ihre Entwicklung in den vergangenen zwei Jahre, die er mit großer Freude – „wenn auch nur mit den Ohren eines Laien“ – verfolgt habe.

Nach der Überreichung des obligatorischen Blumenstraußes gab Lutz Schenkel zum letzten Mal die Bühne für die Kirchenmusikerin frei. Mit ihren vom Publikum sehr geschätzten Anmoderationen stimmte sie das Publikum in der gut gefüllten Schlosskirche auf sechs Stücke ein. Angefangen bei zwei Choralvorspielen des Bach-Schülers Gottfried August Homilius, über französische Werke von Louis Marchand und Louis-Claude Daquin bis hin zu Johann Pachelbels Choralpartita „Werde munter, mein Gemüte“ und schließlich „Wachet auf ruft uns die Stimme“ in der berühmten Bearbeitung Johann Sebastian Bachs begeisterte die Organistin Stammgäste und zum ersten Mal zur Matinée gekommene Zuhörer.

Abschied von Hyejoung Choi

„Beim letzten Stück können Sie gerne mitsingen“, scherzte Choi, da der Text – zumindest unter Kirchenmusikern – recht bekannt ist. Mit der heiteren Melodie, der rhythmischen Klangunterlage im Pedal und der unverkennbaren, markanten Zungenstimme, die während des in Umspielungen eingebetteten Chorals erklang, ließ sie die Saison wunderbar abgerundet ausklingen.

Nachdem Hyejoung Choi ihre Zuhörer musikalisch verabschiedet hatte, bedankte sich dieses mit stehenden Ovationen und kräftigem Applaus für zwei Jahre musikalischer Arbeit, gekennzeichnet von einem abwechslungsreichen, gelungenen Programm, das die Stipendiatin in der Regel im Abstand von zwei Monaten und im Wechsel mit Dominik Hambel, ihrem Mitstipendiaten an der Bürgy-Orgel, vorbereitet hatte.

Für die Saison 2023/2024 dürfen sich die Zuhörer auf Jana Frangart freuen, die als Nachfolgerin von Hyejoung Choi vorgestellt wurde. Lutz Schenkel begrüßte sie als neue Stipendiatin und zeigte sich von deren Werdegang überaus beeindruckt. Die 1997 geborene Neustädterin blickt bereits jetzt auf ein von zahlreichen Preisen geprägtes Schaffen als Organistin zurück.

Nach frühem Erfolg bei „Jugend musiziert“ legte die neue Stipendiatin des Kuratoriums 2017 mit Auszeichnung der Evangelischen Landeskirche Pfalz die C-Prüfung – die höchste zu erreichende Qualifizierung für nebenamtliche Organisten im Bereich Orgel und Chorleitung – ab. Seit 2018 studiert Frangart im Masterstudiengang Kirchen- und Schulmusik in Frankfurt am Main sowie Geschichte auf Lehramt „nebenbei“.

Am Samstag, 14. Januar, wird die Organistin erstmals eine Orgelmatinée spielen. Dann gibt es Werke von Buxtehude, Sweelinck, Böhm, Muffat und Bach zu hören. Darüber hinaus sammelt das Kuratorium Schloss Spenden für die Sanierung von Schlosskirche und Orgel, die in diesem Jahr umfassend saniert werden sollen.



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