Karfreitagskonzert in der Erlöserkirche

Bad Homburg (hw). Am Karfreitag, 15. April, findet nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause endlich wieder ein Karfreitagskonzert in der Erlöserkirche statt. Zur Aufführung kommen Werke des Spätbarocks und des Galanten Stils. Besonders auf das berühmte und ergreifende Stabat Mater des italienischen Komponisten Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) dürfen die Zuhörer sich freuen. Dafür konnte das Sängerehepaar Helen und Christian Rohrbach gewonnen werden.

Für das „Miserere in c“ von Johann Adolph Hasse (1699-1783) wird das Vokalensemble ergänzt durch Simone Schwark (Sopran) und Susanne Rohn (Alt), schließlich tritt bei den „Lamentationes“ des spanischen Komponisten Juan Manuel de la Puente (1692-1753) noch ein Bariton hinzu. Begleitet werden die Sänger von einem Instrumentalensemble auf historischen Instrumenten, das das Programm mit Bachs berühmtem Orgelkonzert d-Moll (Solist: Jürgen Banholzer) komplettiert.

„Il divino Sassone“ („der göttliche Sachse“) – so wurde Johann Adolph Hasse in Italien genannt. Geboren und ausgebildet in Hamburg, wandte er sich als junger Mann nach Neapel, wo er bei Alessandro Scarlatti studierte und mit Sicherheit auch Pergolesi kennen lernte. Hasse wurde zum Hofkapellmeister in Dresden ernannt, hielt sich aber weiterhin auch viel in Italien, Paris und London auf. Er war einer der am meisten gefeierten Komponisten des 18. Jahrhunderts und durfte Persönlichkeiten wie Maria Theresia, Friedrich II. von Preußen und Voltaire zu seinen Bewunderern zählen. 1760 brannte im Siebenjährigen Krieg beim Kanonenbeschuss Dresdens Hasses Wohnhaus ab, dabei gingen auch die zum Stich vorbereiteten Abschriften seiner gesammelten Werke verloren. Er lebte anschließend in Wien und schließlich in Venedig, wo er hoch betagt starb.

Sehr jung verstorben ist dagegen Giovanni Battista Pergolesi – er wurde nur 26 Jahre alt. Aus Jesi in den Marken stammend, studierte er, wie Hasse, in Neapel, und zwar bei Francesco Durante. Sein „Stabat mater“, seit dem 18. Jahrhundert beliebt und bis heute vielfach aufgeführt, schätzte Johann Sebastian Bach so sehr, dass er es zur Kantate „Tilge, Höchster, meine Sünden“ (BWV 1083) umarbeitete. Fast gänzlich unbekannt dagegen ist Juan Manuel de la Puente, der 42 Jahre lang Kapellmeister an der großen, wundervollen Kathedrale von Jaén in Andalusien war. Seine fünfstimmigen „Lamentationes“ (Klagelieder) sind von edler Schönheit.

Eintrittskarten zum Preis von 35 Euro, ermäßigt 30 Euro, sind an der Abendkasse, im Vorverkauf im Internet unter www.erloeserkirche-badhomburg.de oder bei Tourist Info + Service im Kurhaus erhältlich. Das etwa eineinhalbstündige Konzert beginnt um 17 Uhr, die Abendkasse öffnet eine Stunde davor.



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