Bad Homburg (hw). Der Klimaschutz- und Umweltausschuss der Stadt hatte im November 2023 einstimmig beschlossen, dass ein aktueller Sachstandsbericht zum Integrierten Klimaschutz-Rahmenkonzept (IKK) erarbeitet und präsentiert wird, der umfassende Einblicke in die bisherigen und geplanten Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2035 gibt.
„Der nun vorliegende Bericht zeigt auf, dass bereits bedeutende Fortschritte erzielt wurden“, sagt Bürgermeister und Nachhaltigkeitsdezernent Dr. Oliver Jedynak. Die Stadt hat eine Vielzahl von Maßnahmen initiiert, um den Energiebedarf zu reduzieren und gleichzeitig eine klimafreundliche Energieversorgung zu fördern. Dazu zählen unter anderem auch die umgesetzten und geplanten Aktionen zur Energiesparförderung, bei denen insbesondere die Installation von Photovoltaikanlagen und die Umstellung auf Wärmepumpen hervorgehoben werden.
Der Maßnahmenkatalog umfasst insgesamt 85 Vorhaben, die nicht nur den Stadtkonzern, sondern die gesamte Stadtgesellschaft betreffen. Davon wurden bisher neun Maßnahmen vollständig umgesetzt, zehn Maßnahmen sind teilweise umgesetzt und stehen kurz vor einer vollständigen Umsetzung. Elf weitere Maßnahmen sind teilweise abgeschlossen, befinden sich aktuell in Umsetzung oder sind in Planung. 19 weitere Maßnahmen befinden sich aktuell in Umsetzung. 29 Maßnahmen sind in Planung. Nur sieben Maßnahmen wurden bisher nicht angegangen.
Zur besseren Koordinierung und Umsetzung der vielen Maßnahmen wurden ein Energiemanager und eine Klimaschutzmanagerin eingestellt. Auch wird auf eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit gesetzt. So wurde den Bürgern über die App „Klimathon“ die Möglichkeit gegeben, spielerisch den eigenen CO2-Fußabdruck durch Verhaltensänderungen zu verringern. Die Stadt hat zudem einige Ausstellungen oder Infostände zu den Themen Klimaschutz, Klimaanpassung und Nachhaltigkeit organisiert.
Jedynak: „Hervorzuheben ist auch die Arbeit des Betriebshofs. Hier wurde ein Nachhaltigkeitsteam eingerichtet, das auch klimarelevante Bereiche bearbeitet. Geplant ist zudem die Benennung von Nachhaltigkeitskoordinatoren in den einzelnen Abteilungen.“
Eine weitere wichtige Stellschraube zur Erreichung einer Klimaneutralität ist die Gebäudeinfrastruktur. So wird bei der Bebauungsplanung, wo möglich, auf effiziente Gebäudestandards oder Energieerzeugung und Begrünung gesetzt. Die städtischen Liegenschaften werden sukzessive auf Optimierungsmöglichkeiten der Gebäudetechnik geprüft. Bei der Straßenbeleuchtung ist dies bereits erfolgreich passiert. So konnten bisher etwa 95 Prozent der Laternen auf energiesparende LED-Technik umgestellt werden.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die städtischen Förderrichtlinie, die demnächst erneut aktualisiert werden. Hier lässt sich eine die kontinuierliche Zunahme der Anträge auf Energiesparmaßnahmen festhalten – ein klares Zeichen für das wachsende Umweltbewusstsein in der Bevölkerung. Im Jahr 2023 wurden beispielsweise 555 Anträge genehmigt, was die steigende Beteiligung der Bürger an den Bemühungen der Stadt aufzeigt.
Die Stadtverwaltung betont erneut ihr Engagement, bereits bis 2030 „klimaneutral“ sein zu wollen, und sieht sich in einer Vorbildfunktion – sowohl für städtische Einrichtungen als auch für private Haushalte und Gewerbe. Die Initiative zielt darauf ab, durch beispielhaftes Handeln und Informationsvermittlung breite Bevölkerungsschichten zu erreichen und so einen substanziellen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Der Bericht ist in der Umwelt- und Landschaftsplanung der Stadt zugänglich und wird zudem auf der städtischen Webseite bereitgestellt.