Kniefall vor Prinzessin Chulabhorn

Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Chulabhorn Krom Phra Srisavangavadhana bei einer buddhistischen Zeremonie und Gesprächen mit Landsleuten unter dem Dach der Thai-Sala. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Es kommt in der Kurstadt selten vor, dass Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Kurdirektor Holger Reuter vor ihren Gästen auf die Knie fallen. Anlass für die demütige Geste vor der Thai-Sala im Kurpark war der erste Besuch Ihrer Königlichen Hoheit, der thailändischen Prinzessin Professor Dr. Chulabhorn Krom Phra Srisavangavadhana.

Die 62-Jährige nahm in der Kurstadt an einer buddhistischen Gedenkzeremonie zu Ehren ihres Urgroßvaters König Chulalongkorn (1853-1910), in der von ihm errichteten Thai-Sala in einer der Lenné’schen Blickachsen teil. Die Gedenkzeremonie findet jedes Jahr am 23. Oktober, dem Todestag des Monarchen, in Bad Homburg statt. Begrüßt wurde das Mitglied der thailändischen Königsfamilie von Spalier stehenden Landsleuten mit „Hoch soll sie leben“-Rufen. Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Kurdirektor Holger Reuter hießen die Prinzessin samt Gefolge in der Kurstadt willkommen.

Diese nutzte eine Deutschlandreise, um an der Gedenkzeremonie mit Kranzniederlegung zu Ehren ihres Urgroßvaters, der als Rama V. regierte, teilzunehmen. Alle Kränze und Kleidung der thailändischen Bürger waren in Gedenken an den Monarchen in Rosatönen, der Lieblingsfarbe des Monarchen, gehalten. Rama V. hatte 1907 mit einem erfolgreich verlaufenden Kuraufenthalt die Grundlagen für die seit über 100 Jahren währenden engen Beziehungen zwischen Bangkok und Bad Homburg gelegt. Da sich an der historischen Thai-Sala auch eine Tafel zum Gedenken an König Bhumibol den Großen befindet, erwies die Prinzessin zugleich auch ihrem Vater König Bhumibol Adulyadej (1927-2016) die Ehre. Die Prinzessin ist das vierte Kind von König Bhumibol Adulyadej und Königin Sirikit Kitiyakara.

Taunusbote-Titelblatt als Geschenk

Im Anschluss an die Zeremonie im Kurpark trug sich der Gast ins Goldene Buch der Stadt ein. OB Hetjes nutzte die Gelegenheit, der Prinzessin das eingerahmte Titelblatt des Taunusboten vom 21. September 1907 zu überreichen. Aufmacher war ein Gedicht samt Foto zum tags zuvor unter großer Anteilnahme der Bad Homburger gefeierten 54. Geburtstag des damaligen Königs von Siam. Er hatte aus Dankbarkeit für seine Genesung der Stadt die historische in Bangkok gefertigte Sala geschenkt. Diese traf Ende 1910 in Bad Homburg ein.

Da Teile fehlten oder den Transport nicht unbeschadet überstanden hatten, wurde der „Siamesische Tempel“ erst am 22. Mai 1914, vier Jahre nach dem Tod des Spenders, in Anwesenheit des Prinzen Mahidol von Siam eingeweiht. Zur 100. Wiederkehr des Kuraufenthalts schenkte das thailändische Königshaus 2007 Bad Homburg die zweite Thai-Sala. Diese wurde auf Bitten von König Bhumibol Adulyadej und Königin Sirikit Kitiyakara an der Chulalongkorn-Quelle errichtet. Diese Heilquelle, die sogenannte „Thai-Sala an der Quelle“, hatte Chulalongkorn 1907 entdeckt und eingeweiht.

Seine Ur-Enkelin ist studierte Chemikerin. Sie hat in organischer Chemie promoviert und ist von der Mahidol-Universität in Bangkok habilitiert. Die Wissenschaftlerin ist zurzeit Präsidentin des auf ihre Initiative hin gegründeten Chulabhorn-Forschungsinstituts in Bangkok. Ihr besonderes Interesse gilt der Chemie von Naturstoffen des Landes und medizinisch nutzbaren Pflanzen.

Die Mutter von zwei Töchtern ist seit 1999 Ehrenmitglied der Gesellschaft für Arzneipflanzen- und Naturstoff-Forschung. Für ihre jahrelange Arbeit für die wissenschaftliche Zusammenarbeit in der Asien-Pazifik-Region wurde Prinzessin Chulabhorn mit der Einstein-Medaille der Unesco und der Adolf-Windaus-Medaille ausgezeichnet. Zudem engagiert sie sich als Wissenschaftlerin für die Krebsheilung.

So arbeitet die Prinzessin seit vielen Jahren eng mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg zusammen. Am 21. Oktober haben die Prinzessin und das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg eine Absichtserklärung für eine Partnerschaft zwischen dem Krebsforschungszentrum und der Chulabhorn Royal Academy unterzeichnet. Im Anschluss an den Besuch in Bad Homburg und einem Restaurantbesuch in Oberursel reiste die Prinzessin weiter nach Dresden. Dort besichtigte sie das Nationale Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie.

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