LSC-Segelflieger starten in die Bundesligasaison

Bereit für den Start (v. l.): Nils Deimel, Norbert Kreutz, Philipp Wischnewski und Riccardo Mathes. Foto: LSC

Bad Homburg (hw). Endlich geht die Segelflugsaison wieder so richtig los. Am letzten April-Wochenende startete die Segelflug- Bundesliga. Der Luftsportclub (LSC) Bad Homburg hatte im Jahr 2021 den Aufstieg von der 2. Bundesliga in die 1. Bundesliga geschafft, landete in der Saison 2022 auf einem hervorragendem 4. Platz und war damit bester hessischer Verein.

Die Wertungsregeln für die Segelflug-Bundesliga sind etwas komplizierter als zum Beispiel beim Fußball. In der 1. Bundesliga treten die 25 besten Vereine des Vorjahrs an. Die fünf Schlechtplatziertesten steigen am Saisonende in die 2. Bundesliga ab, die fünf Bestplatzierten aus der 2. Bundesliga steigen für das Folgejahr in die 1. Bundesliga auf. Vertreten sind Vereine aus ganz Deutschland.

Gewertet werden insgesamt 17 Liga-Wochenend-Runden, jeweils Samstag und Sonntag als eine Runde. An jedem Wertungswochenende werden die drei schnellsten Flüge und die drei streckenmäßig größten Flüge gewertet. Somit können bis zu sechs unterschiedliche Flüge von unterschiedlichen Piloten in die Runden-Wertung gelangen. Bei den Geschwindigkeitswertungen werden die schnellsten zwei Stunden des Flugs bewertet, die gleichzeitig das Minimum eines Wertungsflugs darstellen. Bei der Wertung der größten Strecken zahlt sich großflächiges Fliegen aus. Ein Flug, der als Viereck oder Dreieck angelegt wird, erhält immer mehr Punkte als ein Ziel-Rückkehr-Flug. Zusätzliche Bonuspunkte gibt es, wenn ein Flug vor dem Start deklariert, also angemeldet wurde. „Das ist aber auch am schwierigsten, denn leider hält sich das Wetter nicht immer an die Vorhersage und ist oftmals schwer im Vorfeld planbar“, berichten die Piloten des LSC.

Durch die Wertungsmethode in der Bundesliga ist es jedoch möglich, viele Piloten mit unterschiedlichen Aufgaben in die Luft zu schicken. Einige können sich dann auf das großflächige Fliegen konzentrieren, andere auf hohe Schnittgeschwindigkeiten. Das schafft die beste Chance, am Ende des Wochenendes einen der vorderen Rundenplätze zu ergattern. Maximal können 20 Punkte pro Runde erreicht werden. Über die 17 Runden werden die Punkte addiert, und am Ende stehen die Sieger fest. Dafür gibt es allerdings keine Prämien wie bei anderen Sportarten. Beim Segelflug ist es lediglich der sportliche Vergleich, der den Reiz setzt.

Die Piloten des LSC Bad Homburg wollen auch in diesem Jahr ihren Platz in der ersten Bundesliga sichern. Mit einer guten und breiten Pilotenbasis ist es auch bei schlechteren Wetterbedingungen möglich, ausreichend Piloten zum Fliegen zu motivieren. Das Wichtigste an einem guten Liga-Endergebnis ist die Konstanz über alle 17 Runden. Die Motivation hierzu kommt durch gemeinsame WhatsApp- Gruppen, in denen das Wetter analysiert wird und Streckenflugtaktiken besprochen werden. So können auch junge Nachwuchspiloten gut mit einbezogen werden.

An diesem ersten Liga-Wochenende zeigte sich das Wetter durchwachsen. Der Samstag war für Streckenflüge nicht nutzbar, dafür der Sonntag umso besser. Insgesamt gingen neun Piloten an den Start. Nils Deimel und Burkhard Müller konnten dabei mit Flügen zwischen 600 und 700 Kilometern und Schnittgeschwindigkeiten über 110 Kilometer pro Stunde punkten. Ihre Wege führten vom Taunus, in den Hunsrück, danach in den Odenwald und über die Röhn und den Spessart zurück nach Neu-Anspach. Zusätzlich konnten noch zwei weitere Piloten Punkte einbringen. Der LSC sicherte sich damit einen soliden 9. Platz in der ersten Liga- Runde.

!Weitere Infos zur Bundesliga finden Interessierte im Internet unter www.lsc-badhomburg.de oder www.weglide.org.



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