Melancholische Töne und federnde Rhythmen

Wehmütige und schmeichelnde Tango-Klänge des „Buenos Aires Tango Quartetts“ ziehen durch die heiße Abendluft und begeistern mehrere hundert Menschen in der Brunnenallee im Kurpark. Foto: a.ber

Bad Homburg (a.ber). Flirrend heiße Sommerluft, Damen in Sommerkleidern, hier und da Fächer, mit denen sich die Besucher der „Milonga im Park“ Luft zufächelten. Mehrere hundert Menschen waren zum Konzert mit dem „Buenos Aires Tango Quartett“ in die untere Brunnenallee im Kurpark gekommen, um den Bad Homburger Sommer zu genießen.

Schon Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich der Tango als Musikrichtung von Buenos Aires aus in der ganzen Welt verbreitet – und nun erwartete die Bad Homburger und Gäste aus dem ganzen Hochtaunuskreis ein Konzertabend zum Träumen: Lange vor Beginn des Konzerts der bekannten vierköpfigen Tango-Band waren die Parkbänke vor dem Musikpavillon besetzt, man schenkte sich genüsslich mitgebrachten Sekt oder Wasser ein und griff schon mal in den Picknickkorb. Als die sehnsuchtsvollen und einschmeichelnden Melodien von Astor Piazolla erklangen, lehnten sich die Zuhörer zurück und genossen das Spiel von Violine, Klavier und Kontrabass. Besonders sanft seufzende und melancholische, für den Tango charakteristische Töne brachte das Bandoneon, ein Handzuginstrument ähnlich dem Akkordeon, hervor. Während die Violine elegante Tonfolgen spielte, trat das Bandoneon mit langgezogenen Klängen hinzu. Das „Buenos Aires Tango Quartett“ spielte mit Leidenschaft den langsamen Tango Argentino: Glissandi der Violinistin, weiche Pizzicato-Passagen des Kontrabasses und träumerische Tonfolgen des Pianisten wehten durch die warme Abendluft.

Nach dem Konzert-Teil der Veranstaltung gingen die Tango-Tänzer unter den Zuhörern in Stellung: Das Quartett lud zum Tanzen ein, und versierte Tänzer hatten ihre speziellen Tango-Schuhe mitgebracht. Unter dem Balkon der Orangerie drehten sich Paare zu fröhlich-schneller Tangomusik – Milonga, eine Vorläuferin des Tango Argentino, eignet sich bestens, um zu federnden Rhythmen die Tangoschritte auszuprobieren. Und wer sich nicht auf die Tanzfläche traute, der bekam zur Musik doch einiges an tänzerischem Können geboten.



X