Mittlere Louisenstraße muss auf Kosmetik warten

So vorbildlich wie diese beiden Radler sind längst nicht alle auf ihrem Weg durch die mittlere Louisenstraße. Viele fahren trotz Verbot, die BLB sieht dringenden Handlungsbedarf in dieser Frage und auch beim Thema Umgestaltung unabhängig von den Kurhausplänen. Foto: js

Bad Homburg (js). Die vorgesehene Neugestaltung der mittleren Louisenstraße zwischen Ludwigstraße und Ferdinandstraße wird wohl noch länger auf sich warten lassen. Die Bürgerliste Bad Homburg (BLB) will das „dringende Thema“ gerne von der Frage um das zukünftige Kurhaus trennen, der Oberbürgermeister will das nicht. „Kurhaus und Umfeld sind nicht zu trennen“, sagte OB Alexander Hetjes (CDU) im Stadtparlament auf Anfrage von Armin Johnert (BLB), jener sieht indes zumindest in jenem mittleren Bereich der Einkaufsmeile dringenden Handlungsbedarf. „Wir müssen an den Belag ran und auch an die Gestaltung, nun, da die Frage um das zukünftige Kurhaus weit nach hinten geschoben wurde“, so Johnert.

Geschäftsmann Johnert, der in den Louisen Arkaden einen Weinladen betreibt, kennt die Szenerie. Vordergründig geht es um die nach dem optisch sehr unglücklichen Teeren der Louisenstraße in diesem Teilbereich entstandene „Rennstrecke“ auf dem Asphalt zwischen den Ladenzeilen. „In drei Minuten sechs Radler mit enorm sportlichen Tempo zwischen Arkaden und Ludwigstraße“, dies sei keine Seltenheit. Darüber wurde auch schon vor Jahresfrist im Stadtparlament kontrovers diskutiert, die beschlossenen sanften Erziehungsmaßnahmen für sich nicht regelkonform verhaltene Radler in der Fußgängerzone zwischen 9 und 20 Uhr hätten aber nicht gefruchtet oder seien eben nicht umgesetzt worden. Etwa Piktogramme auf dem Belag, die darauf hinweisen. Nur in den Abend- und Nachtstunden ist Radfahren in gemäßigtem Tempo in der Louisenstraße erlaubt.

Den Händlern geht es aber auch um die Gesamtgestaltung der Einkaufsmeile, die aus städtischer Sicht jedoch unbedingt im Gleichklang mit der Kurhausumgestaltung und dessen Vorplatz erfolgen soll. Dies sei zudem „nicht weit nach hinten geschoben worden“, so Hetjes, eine Trendumfrage zur Meinung der Stadtbevölkerung dazu sei bereits für nächstes Jahr vorgesehen.

Aktuell bemühe sich die Stadt außerdem um Bundesfördermittel im Projekt „Zukunftsfähige Innenstadt“. Der BLB dauert das zu lange. Johnert sagt: „Gestaltung und Kosmetik, das muss jetzt passieren, da kann man nicht warten.“



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