Was Münzen und Medaillen erzählen

Bad Homburg (hw). Jede Münze erzählt eine Geschichte. So gesehen gibt es am Sonntag, 27. Oktober, im Saal Jacobi des Kurhauses eine ganze Menge zu erzählen. Denn dann laden die Bad Homburger Münzfreunde zu einer Ausstellung ein. Von 10 bis 17 Uhr zeigen die Vereinsmitglieder ausgewählte Stücke aus ihren Sammlungen – und können tatsächlich zu fast jedem Exemplar eine ganze Menge Spannendes berichten.

Wie groß die Vielfalt ist, zeigt sich bereits im Ausstellungsprogramm. So haben die Münzfreunde in den 50 Jahren ihres Bestehens selbst die eine oder andere Medaille prägen lassen. Etwa eine dem berühmten Homburger Golddukaten nachempfundene Medaille. Das einzige noch bekannte Original liegt heute in St. Petersburg. Ein zweites Exemplar, das sich im Gotischen Haus befand, wurde vor einigen Jahren gestohlen und tauchte seitdem nie wieder auf. Lokalgeschichtlich geht es weiter mit den Münzen des Landgräflichen Hauses Hessen-Homburg. Nicht minder spannend die Geschichte Adalberts von Preußen. Der Sohn Kaiser Wilhelms II. nahm 1919 seinen Wohnsitz in Bad Homburg. Auch die gezeigten Münzen von Hanau haben einiges mit der heutigen Homburger Geschichte zu tun. Schließlich gehörte der heutige Stadtteil Ober-Eschbach einst zu dieser Grafschaft. Daher gibt es einen Querschnitt von dem Geld zu sehen, das hier einst Landeswährung war.

International geht es weiter mit einer Ausstellung österreichischer Schillinge. Die Münzen unseres Nachbarlandes sind echte Hingucker, denn sie sind bekannt für eine besonders ästhetische Gestaltung. Ebenso werden Münzen aus Indien, Frankreich und Südamerika gezeigt. In die Antike entführt eine kleine Schau griechischer Münzen seit 2500 Jahren, in weitgehend unbekannte Gefilde stößt man beim Betrachten einer Schau Großsilbermünzen des Osmanischen Reiches vor.

Ein wenig skurril muten die Kalendermünzen an, die ein Vereinsmitglied zeigt. Auf ihnen waren alle Tage eines Jahres monatsweise angeordnet, so dass man einen absolut ungewöhnlichen Kalender in der Geldbörse dabei haben konnte. Dass das Sammeln von Münzen und Medaillen gar nicht teuer sein muss, zeigt eine andere kleine Schau von Souvenir-Medaillen. Dabei handelt es sich um aus Fünf-Cent-Münzen gewalzte Medaillen, die man an Automaten an vielen Sehenswürdigkeiten in der Region selbst „erdrehen“ kann.

Darüber hinaus können Interessierte Münzen und Medaillen mitbringen, die von einem Experten bestimmt und geschätzt werden. Angehende Sammler erhalten Tipps, wie man eine Sammlung aufbauen kann, und es gibt auch reichlich Zeit zum Fachsimpeln. Zudem ist ein Verkaufsstand eingerichtet, bei dem es für Sammler so manches Schnäppchen zu ergattern gibt. Der Eintritt ist frei.



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