Ein perfekter Rasen wie in Wimbledon

Sportkreis-Vorsitzender Norbert Möller (l.) und HTG-Präsident Ralph Gotta (r.) freuen sich über den Förderbescheid, den Minister Peter Beuth als Geschenk mitgebracht hat. Foto: js

Bad Homburg (js). Wenn das Frühjahr kommt, kann die Saat aufgehen. Akribisch vorbereitet mit einem betonfesten Aufbau im früheren Sumpfgebiet, wo einst nur Lehm die Konsistenz des Bodens am Bachlauf bestimmt hat. Jetzt werden 40 Lastwagen-Ladungen mit Ton, Lehm, Quarzsand und Mischerde angefahren, um den Ansprüchen der Macher von Wimbledon zu genügen. Exakte acht Millimeter hoch dürfen auf dem Untergrund die Halme des Rasens dann wachsen, bevor der Mäher wieder kommt. Drei Rasentennisplätze bekommt die Homburger Turngemeinde (HTG) auf vereinseigenem Gelände hinter den Sandplätzen auf dem inzwischen weitläufigen Sportcampus des größten Vereins der Stadt. Ausgerichtet in Nord-Süd-Richtung, so fordern es die Investoren, die dem Tennissport in der Kurstadt zu einem Höhepunkt verhelfen wollen. Damen-Tennis erster Klasse eine Woche lang Ende Juni, Vorbereitung auf das wichtigste Rasenturnier im Jahreslauf der Tennis-Profis.

HTG-Präsident Ralph Gotta bleibt bescheiden. „Das Hauptturnier wird im Kurpark gespielt, bei uns entstehen eher Trainingscourts. Vielleicht bekommen wir ein paar Quali-Spiele.“ Freuen können sich die Tennisfreunde allemal, auch wenn die Stars der Szene nur zum Training kommen. Vor allem aber, weil der Verein seinen knapp 500 Tennisspielern fürderhin drei erstklassige Rasenplätze bieten kann, wenn nicht gerade Wimbledon vor der Tür steht. Dann sind die Plätze vier bis sechs Wochen vorher unberührbar, um in bestem Zustand für die Wettkämpfe zu sein. Ist das Gras nach der Premiere der „Bad Homburg Open“ nachgewachsen, will die HTG am letzten August-Wochenende das Turnier „Green Open“ für alle Altersklassen veranstalten.

Ein wenig Unterlage, damit die Saat auch wirklich aufgehen kann, hat Hessens Innenminister Peter Beuth bei einem Besuch auf dem Sportgelände am Niederstedter Weg als Gastgeschenk mitgebracht. Beuth, schon fast Stammgast als Überbringer guter Gaben bei der HTG („Ein beachtlicher Verein, der uns lieb und teuer ist“), hatte einen feinen Förderbescheid über 150 000 Euro in der Tasche, ein „Teil der großen Gesamtfinanzierung“ des Projekts Wimbledon im Kurpark, so der Sportminister. Ein wenig „mit den Augen gerollt“ hatten sie in Wiesbaden, als Oberbürgermeister Alexander Hetjes erstmals in der Landeshauptstadt die großen Pläne der Stadt und der Perfect Match GmbH vorgestellt hat, inzwischen aber ist auch dort die Euphorie groß, dass die Übung professionell veranstaltet und ein voller Erfolg wird.

„Ein großartiges Projekt, das in die Sporthistorie der Stadt eingehen wird“, lobte Peter Beuth bei der Übergabe des Förderbescheids an Ralph Gotta. Die Landtagsabgeordneten Elke Barth und Holger Bellino nickten dazu, den Sportkreis-Vorsitzenden Norbert Möller freut es ebenfalls.



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