Preisverleihung und drei Jubiläen sind Grund zum Feiern

Kroaten aus aller Welt treffen sich bei der 16. Verleihung des Kroatischen Heimatpreises im Kurhaus und feiern auch mit den Vertretern der Partnerstädte Dubrovnik und Bad Homburg deren Jubiläen. Foto: a.ber

Bad Homburg (a.ber). Die Tische waren festlich gedeckt, Wein aus der kroatischen Heimat und Dubrovniker Linguine wie Bad Homburger Putenrollbraten waren angerichtet, Trachtengruppen standen bereit, und die junge kroatischstämmige Voice-Of-Germany-Gewinnerin Katarina Mihaljevic stimmte die Gäste auf einen beschwingten Abend ein: Bei der 16. Verleihung des Kroatischen Heimatpreises an im Ausland lebende erfolgreiche Kroaten im Kurhaus war die kroatische Community in Deutschland ebenso vertreten wie Kroaten aus anderen europäischen Ländern und zahlreiche prominente Vertreter des osteuropäischen Landes an der Adria. Die Preisverleihung, die nun zum 15. Mal in Bad Homburg stattfand, stand auch im Zeichen dreier Jubiläen: So wurde vor 20 Jahren die Städtepartnerschaft zwischen Bad Homburg und Dubrovnik auf Betreiben der seit den 1950er-Jahren in Bad Homburg lebenden Kroatin Olga Stoss gegründet; vor 15 Jahren fand erstmals die Verleihung des Kroatischen Heimatpreises in der Kurstadt statt; und seit zehn Jahren verbindet die Feuerwehren der beiden Städte eine enge Zusammenarbeit.

Das „kleine Parlament der kroatischen Auswanderung“, wie die frühere kroatische Präsidentin Kitarovic 2018 einmal diese jährliche Festveranstaltung in Bad Homburg beschrieb, verdankt sich der größten Tageszeitung Kroatiens „Vecernji list“ und ihrem Redakteur Stipe Pudja, der seit 15 Jahren Organisator ist. Dass dieses Treffen der Auslands-Kroaten und Vertreter der Heimat für alle ein Höhepunkt im Kalender und in Bad Homburg mittlerweile verwurzelt ist, hängt wesentlich mit Olga Stoss zusammen; die hochbetagte Dame konnte in diesem Jahr zwar nicht mehr selbst an der Gala teilnehmen, doch war sie es, die die Basis für ein freundschaftliches Miteinander auf zivilgesellschaftlicher Ebene geschaffen hatte. Olga Stoss initiierte Hilfsgütertransporte aus Bad Homburg nach Dubrovnik während des Balkankriegs, fädelte die Städtepartnerschaft ein, inspirierte den Jugendaustausch und vor zehn Jahren die Vernetzung der Feuerwehren Dubrovnik und Bad Homburg, die sich seither mit Materiallieferungen, Schulungen und Erfahrungsaustausch unterstützen. „Welche Freude, dass diese große Feier 2022 stattfinden kann! Vertrauen in diesen schwierigen Zeiten bewährt sich, wenn wir Europäer miteinander sprechen und uns persönlich ins Gesicht sehen können. Die Bad Homburger sind stolz, eine wunderbare Stadt wie Dubrovnik als Freund zu haben“, sagte Oberbürgermeister Alexander Hetjes, der gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Dubrovniker Stadtparlaments die Vertreter kroatischer Gemeinschaften sowie deutsche und kroatische Politiker, Diplomaten und Personen des öffentlichen Lebens aus Europa und der ganzen Welt begrüßte. Die amtierende Landwirtschaftsministerin Kroatiens, Marija Vuckovic, trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein.

Gewinner des diesjährigen Kroatischen Heimatpreises, die sowohl von einer Jury als auch durch Leserwahl der Leser von „Vecernji list“ ausgewählt wurden, waren zahlreiche bekannte Profi- und Amateursportler der kroatischen Diaspora, Musiker, Schauspieler und Unterhaltungskünstler, erfolgreiche kroatische Gemeinschaften aus ganz Europa sowie Personen und herausragende Projekte von Auslands-Kroaten, darunter die Fußballspielerin Ana Maria Markovic (Grasshopper Zürich), die Bundesligaspieler Josko Gvardiol (RB Leipzig) und Andrej Kramaric (TSG 1899 Hoffenheim), der populärste Amateur-Sportler der Diaspora, Manuel Bodrozic (Kickboxen), und Sportmannschaften wie SV Croatia Griesheim und Croatia Stuttgart, die Sänger Katarina Mihaljevic und Darko Capo sowie die Musikgruppe „Filiae Croatiae“ und die Schauspieler Ante Brekalo und Stela Katic; auch das Model Ana Martinovic und die Tänzerin Laura Amalija Zezelj sowie erfolgreiche kroatische Gemeinschaften und Kulturgemeinschaften wurden geehrt. Für die Förderung von Heimatsprache und Kultur wurde der Kroatische Unterricht Mainz ausgezeichnet, Autoren und Redakteure wurden ebenso prämiert wie Forschungsprojekte einer Gruppe amerikanischer Forscher kroatischer Abstammung. Zur „Person des Jahres“ wurde der kroatische Humanitärarbeiter Cedo Paic aus den Niederlanden gewählt. Zahlreiche prominente und politische Vertreter Bad Homburgs feierten mit.

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