Premiere für neuen Standort in der Horex-Geburtsstadt

Reiner Mocsnik aus Waltrop präsentiert seine Horex Regina 350, Baujahr 1952, und Harry Rahmstorf aus dem Kreis Pinneberg seine Horex Imperator 450, Baujahr 1955. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Petrus schickte Regen und „taufte“ den neuen „alten“ Treffpunkt in der Kurstadt für das 48. Internationale Horex- und Oldtimertreffen kräftig. Von 1973 bis 1995 fanden die Treffen in Bad Homburg und von 1996 bis 2021 in Burgholzhausen statt. Der Regen hatte Auswirkungen auf die Zahl der Teilnehmer und Besucher, wie Petra Hock vom Motorsportclub (MSC) Bad Homburg informierte. Die MSC-Kassiererin organisiert den internationalen Biker-Treff seit Jahren gemeinsam mit Ehemann Kuno.

Zum ersten Treffen am neuen Standort waren mit Motorrädern, Gespannen, Bussen und Wohnmobilen 55 Teilnehmer aus ganz Deutschland, den Niederlanden und aus der Schweiz angereist. Der neue Standort für das Treffen mit angeschlossenem Teilemarkt fand auf dem Gelände der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) im Usinger Weg statt. „Der neue Standort in der Geburtsstadt der Horex wurde von allen begrüßt“, freute sich Petra Hock. Zwar nahmen aufgrund der feuchten Witterung mit teils heftigem Starkregen nur wenige Fahrer am Samstagmorgen an der Ausfahrt zur Central Garage und der Besichtigung der aktuellen Ausstellung teil, aber das hatte keine Auswirkungen auf Geselligkeit und Austausch beim Kameradschaftsabend am Freitag, den Benzingesprächen an allen Tagen oder den Kauf von Ersatzteilen für Horex- und Bikes anderer Marken.

Mit Kennerblick taxierten Motorradfahrer neben den gezeigten Motorrädern der Marke Horex auch die anderer Marken wie NSU, DKW, BMW und Norton. „Die Horex ist das deutsche Kult-Motorrad. Gebaut wurde es in Bad Homburg von 1923 bis 1956 von Fritz Kleemann. Die Namen Regina, Imperator und Resident haben bis heute unter Kennern einen guten Klang. Seit 2017 wird die Horex wieder in einer Neuauflage als Horex VR6 in Landsberg am Lech gebaut“, berichteten Mitglieder der Horex-Columbus-Freunde.

Die Oldtimer-Enthusiasten haben sich die Pflege und den Erhalt der Horex-Columbus-Motorräder zum Ziel gesetzt. „Das sind Motorräder mit viel Geschichte“, betonte Frank Böttcher aus Friedrichsdorf. Gebaut wurde das erste Modell GNOM, ein Fahrrad mit Hilfsmotor, ab 1921. Das letzte Modell SB35 gilt als Mutter der legendären Horex Regina und wurde bis 1948/49 in Bad Homburg hergestellt.

Viele Motorräder waren komplett restauriert und erstrahlten so schön wie am ersten Tag, andere wurde im Originalzustand mit Rost, Kratzern und Beulen gezeigt. Harry Rahms-torf präsentierte voller Stolz seine Horex Imperator, 450 ccm, 28 PS, Baujahr 1955. „Die Imperator ist ein selteneres Modell als die Regina.“ Rahmstorf nutzt seine Motorräder für Freizeit und Hobby, hat seine erste Maschine vor zwölf Jahren selbst aufgebaut. Mit einer sehr gepflegten Horex Regina, 350 ccm, Baujahr 1952 kam Reiner Mocsnik aus Waltrop im Kreis Recklinghausen nach Bad Homburg. „Ich habe sie restauriert in einem Museum in Mannheim gekauft.“ Auch er besitzt mehrere Maschinen, darunter einen Heinke Roller, Baujahr 1960, oder eine ungarische Pannonia 250, Zweitakter, Baujahr 1956. „Ich nutzte meine Maschinen für Ausfahrten, zeige sie auf Ausstellungen und bei Treffen.“

„Die weiteste Anreise nach Bad Homburg hatten Kirsten und Harry Rahmstorf vom Horex Club Bad Bramstadt. Das Ehepaar aus Pinneberg war mit seinen Bikes angereist. Sie auf ihrer Horex Resident und er auf seiner Horex Imperator“, informierte Hock. Auch Regina Gebhart vom Horex Club Braunschweig war auf „auf eigener Achse“ ihrer Horex Imperator, Baujahr 1955, bis nach Bad Homburg gefahren.

Vertreten beim diesjährigen Treffen waren acht Clubs. Der stärkste Club war der ortsansässige Horex Club Taunus, der die Veranstaltung mit 15 Teilnehmern mit acht Horex-Maschinen besuchte. Rang zwei teilten sich der Horex Club Nordrhein-Westfalen mit fünf Teilnehmern und zwei Horex-Maschinen mit dem Horex Club Braunschweig, der mit ebenfalls fünf Mitgliedern und einer Horex das Treffen besuchte. Die älteste Horex, eine Horex T6 aus dem Jahre 1930, zeigte Uwe Brücher aus Nümbrecht. Das älteste Motorrad auf dem Platz war wie immer die französische Motobecane, Baujahr 1927, von Marc Schmidt vom Horex Club Taunus.

„Der älteste Teilnehmer ist in diesem Jahr mit 80 Jahren Willi Wagenknecht aus Sugenheim, der einen Stand auf dem Teilemarkt hat.“ Mit ihren sehr gut restaurierten Horex-Maschinen, einer Imperator und Regina, gewann das Ehepaar Göpner aus Wehrheim vom Horex Club Taunus den Schönheitswettbewerb. Zur Siegerehrung beim Festabend am Samstag sprachen Oberbürgermeister Alexander Hetjes, Kreisbeigeordneter Bert Worbs und Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor Grußworte.

Das Thema am gesamten Wochenende war das 100-jährige Bestehen der Horex, das im nächsten Jahr gebührend gefeiert werden soll. „Die Columbus ist das Vorkriegsmodell der Horex, wurde von 1923 bis 1945 gebaut. Es gibt noch rund 300 Maschinen“, informierte Frank Böttcher. Das Jubiläum soll zeitgleich mit der 67. Internationalen Horex-Sternfahrt an Pfingsten 2023 und einem Festabend in Club-Atmosphäre gefeiert werden.

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