Putzaktion am Holocaust-Gedenktag

Bad Homburger Schulen begingen den Holocaust-Gedenktag mit einer Putzaktion der in der Stadt von Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine. Den Auftakt machten Schüler der Gesamtschule am Gluckenstein (GaG). Sie polierten den Stolperstein, der in der Kirdorfer Straße an Alfons Pflügel erinnert. Dem Bäckermeister wurde zum Verhängnis, das er trotz Verbots Juden weiter bediente. Schüler der Jahrgangsstufe 10 gingen dann, begleitet von ihren Lehrerinnen, zu den Stolpersteinen in der Höhestraße und Elisabethenstraße. Schließlich verlasen sie auch in der Wallstraße, der ehemaligen Judengasse, die von der Initiative Stolpersteine Bad Homburg erforschten Lebensläufe, legten an jedem Stein eine Rose nieder und versandten Fotos der nun wieder lesbaren und glänzenden Stolpersteine an die Nachfahren der Opfer der Nazizeit, so auch an Alisah Harth in Israel, die umgehend antwortete.

Am internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust reinigten Schüler des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums (KFG) den Stolperstein von Ludwig Neumeier in der unteren Promenade. Er war bis zu seiner Ausgrenzung, Drangsalierung und Ermordung Vorstand in der Erlöserkirche. In der Kisseleffstraße wurde der Familie des Kantors der jüdischen Gemeinde Bad Homburgs, Moses Herz, und der Familien Rothschild und Pariser gedacht. In der Schönen Aussicht wurden die Erinnerungssteine von Anna Schönemann und Sophie Klieneberger poliert. Die 10. Klasse der Humboldtschule (HUS) setzte das Gedenken in der Louisenstraße fort. Dort erinnern die Stolpersteine an die Familien Kahn, Solling, Dinkelspühler, Riess und Ackermann. Die Nachfahren der Familie Ackermann aus Israel und USA wohnten der Stolpersteinverlegung 2022 bei. Trotz Kälte ließen es sich die Schüler nicht nehmen, auch die Steine in der Obergasse von Rudolf Neugass, Johanna Lang und Familie Stein zum Glänzen zu bringen. Die dort verlesene Geschichte der Familie Stein haben ältere Jahrgänge der HUS selbst erforscht und im Gedenken weiße Rosen niedergelegt. Das Foto zeigt Badreddin Al Kutmeh, Andjelina Topljanovic, Katharina Marhoff und Gül Negüzel (v. l.). Foto: Marianne Kiesel



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