Bad Homburg (hw). In den frühen Morgenstunden des vergangenen Samstags wurde rund um den Platzenberg sichtbar, wie moderne Technik und ehrenamtliches Engagement erfolgreich zum Schutz von Wildtieren beitragen können. Gemeinsam mit dem Verein TierSchutzEngel RheinMain und dem Landwirt Stefan Wagner unterstützte der städtische Ranger Boris Heinrich die Vorabsuche auf Wiesenflächen, die kurz darauf gemäht werden sollten.
Ziel der Aktion ist es Wildtiere vor Verletzungen oder gar dem Tod durch landwirtschaftliche Mäharbeiten zu schützen. Mittels Drohne mit Wärmebildkamera wurde das Gelände systematisch abgesucht. Zusätzlich durchkämmten ehrenamtliche Helfer die Flächen zu Fuß – insbesondere Randbereiche unter Sträuchern und Bäumen. „Solche Einsätze sind nicht nur moralisch wichtig, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben“, erklärt Ranger Heinrich. Der Einsatz war erfolgreich: Eine Rotte Wildschweine, ein Igel und zwei Rehkitze konnten so entdeckt werden. Alle Tiere befanden sich in einem Zustand, der es ihnen ermöglichte, rechtzeitig und eigenständig das Gelände zu verlassen.
Landwirt Stefan Wagner hatte die Mahd mit Rücksicht auf den Tierschutz sorgfältig geplant und arbeitete eng mit dem Suchteam zusammen. „Dieses Engagement ist beispielhaft für das gute Zusammenspiel zwischen Landwirtschaft, Ehrenamt und kommunaler Unterstützung“, betont Ranger Heinrich. Auch der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) sowie der Hessische Bauernverband und der Landesjagdverband weisen regelmäßig auf die Verpflichtung hin, bei Mäharbeiten Maßnahmen zum Schutz von Wildtieren zu ergreifen – etwa in Form von Vergrämung, Flächensuche oder Drohneneinsätzen. „Gerade Jungtiere wie Rehkitze suchen in den ersten Lebenswochen Schutz im hohen Gras und bleiben bei Gefahr instinktiv regungslos. Das macht sie besonders gefährdet. Der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildtechnik ermöglicht es, diese Tiere frühzeitig zu erkennen und so unnötiges Tierleid zu vermeiden“, so Ranger Boris Heinrich.
Der Verein TierSchutzEngel RheinMain führt regelmäßig solche Einsätze durch – vollständig ehrenamtlich. Besonders gefragt sind dabei zertifizierte Drohnenpiloten, die mit ihrer Technik einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz leisten möchten. Wer Interesse daran hat mitzuarbeiten kann sich per E-Mail an kontakt[at]tierschutzengel-rheinmain[dot]de direkt an den Verein wenden.
Einsatz modernster Technik bei der Rehkitzrettung. Die Drohne spürt Tiere im hohen Gras auf, bevor gemäht wird.Foto: Stadt