Reichlich Sommerferienspaß trotz Abstandsregeln

Die Betreuer mit den ehrenamtlichen Awo-Vorstandsmitgliedern, die stellvertretende Vorsitzende Monika Wallrapp und die Vorsitzende Brigitte Ott (l. und r., letzte Reihe). Foto: fch

Bad Homburg (fch). Die Sommerferienspiele im Peter-Schall-Haus sind ein Klassiker. Viele Betreuer seien früher selbst als Kinder dabei gewesen oder schickten heute ihre eigenen Kinder zu den Ferienspielen, berichten Brigitte Ott und Monika Wallrapp. Die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder der Arbeiterwohlfahrt Bad Homburg (Awo), dem größten Ortsverein im Hochtaunuskreis, freuen sich, dass die drei Sommerferienspiele trotz Corona unter Einhaltung der Regeln stattfinden. Zwar gibt es in diesem Jahr keine „Sondertage“ mit Exkursionen zur Feuerwehr, Forschungen im Chemielabor oder einem Rundgang mit dem Förster durch den Wald, aber sonst ist für jede Menge Kurzweil gesorgt.

Die Awo führt die Sommerferienspiele im Auftrag der Stadt durch. Jeweils drei Mal zwei Wochen haben die zwischen sechs und elf Jahre alten Kinder, die in den Sommerferien zu Hause bleiben, Gelegenheit, mit Gleichaltrigen zu spielen und Spaß zu haben. Betreut werde die 45 Kinder von neun festen Betreuern und einem Springer. Zum Team gehören die beiden sich abwechselnden, pädagogischen Leiter Markus Waldschmidt, Katharina Heiner und Maite Kühn sowie drei Küchenkräfte. „Alle Betreuer verfügen über einen Erste-Hilfe-Kurs und eine Rechtsschulung“, informiert Brigitte Ott.

Wie verbunden nicht nur die Kinder mit den Ferienspielen sind, sondern auch die Betreuer, zeigt das Beispiel von Steven Thur. Er ist bei der Taunus Sparkasse angestellt und wird von seinem Arbeitgeber für insgesamt vier Wochen freigestellt, damit er als Betreuer dabeisein kann. Das finden alle im Team klasse. „Absolute Renner im Programm sind Wasserschlachten, der Kletterfelsen und das Spielen im und am Bach“, sagt Lehramtsstudent Markus Waldschmidt. Der Kletterfelsen steht gerade auch bei einem Hornissenschwarm hoch im Kurs, der dort ein Nest baute. Der Kletterfelsen kann deshalb zurzeit nicht genutzt werden, wie der pädagogische Leiter bedauert. Doch das ist für die Jungen und Mädchen beim reichhaltigen Angebot in der freien Natur und besten Sommerwetter zu verschmerzen. Ausgelassen spielen einige Gruppen auf der großen Wiese am Haus mit ihren Betreuern Fußball. „Ballspiele wie Brennball stehen bei den Kindern immer hoch im Kurs, in diesem Jahr steht Völkerball an erster Stelle. Wir werden beim Abschlussfest ein Völkerballturnier veranstalten“, kündigt die Awo-Vorsitzende an. Zu den Disziplinen gehört auch Dosenwerfen. Am Ende werden Einzel- und Teamleistung bewertet. „Jeden Donnerstag ist Ausflugtag. In der vergangenen Woche waren wir mit den Gruppen im Hirschgarten zum Minigolfspielen.“

Während die Fußballfans sich spannende Spielen liefern, packen die beiden Homburger Jungen Felix (10) und Felix (9) ein Pokerspiel für Kinder aus. Das Duo will mit anderen Spielern sein Glück im Spiel testen. Ziel von jedem ist es, die beste Pokerhand zu haben, um möglichst viele Chips zu gewinnen. Dazu müssen die Spieler geschickt ihren Einsatz vornehmen. Gespannt sind alle darauf, wer am Ende die beste Pokerhand hat. An einem anderen Tisch werden eifrig Porträts gemalt. Betreuerin Catharina Schmidt (19), die gerade ihr Abi an der Philipp-Reis-Schule (PRS) bestanden hat und Luftverkehrsmanagement studieren möchte, sitzt mit Sara Epting und Amelie Abel unter einem Zeltdach im Schatten. Die beiden Elfjährigen sind Freundinnen und im zweiten Jahr bei den Sommerferienspielen dabei. „Dieses Mal ist es anders, weil die Gruppen zueinander Abstand halten müssen“, berichten sie.

Jede Gruppe hat um die zehn Mitglieder. Die Betreuer haben viele kreative Vorschläge für die Kinder im Angebot. Dazu gehören das Flechten oder Fädeln von Schlüsselanhängern und Armbändern, Basteln von Traumfängern, das Suchen von Kristallen am Glitzerfelsen sowie Bilder mit Steckperlen modellieren. In einiger Entfernung am Heuchelbach haben die rote und die grüne Gruppe die Zeit zurückgedreht. Die Kinder spielen am und im wenig Wasser führenden Heuchelbach „Urzeitmenschen“. Dazu gehört der Bau von Hütten oder Staudämmen. Das macht den beiden Gruppen mindestens soviel Spaß wie das Beobachten von kleinen und größeren Fröschen oder Salamandern. Wer sich aus einer der Gruppen zeitweise ausklinken möchte, der kann sich zum Lesen, Basteln oder Chillen in die Ruhe-Ecken zurückziehen. So ein Sommerferienspieltag ist lang.

Gegen 8.30 Uhr werden die Kinder aus allen Stadtteilen und der City mit Bussen zum Peter-Schall-Haus gebracht. Bevor alle wieder gegen 17 Uhr mit den Bussen zu ihren Haltestellen zurückgebracht werden, haben sie zahlreiche Abenteuer erlebt und gut gegessen.

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