Im Rekordtempo zum Spatenstich

Erinnerungen für die Zukunft: Traditionell wird bei einem Neubau eine Zeitkapsel im so genannten Grundstein versenkt. Am KFG übernimmt das Ehrenamt Schulleiter Jochen Henkel. Mit dabei sind (v. r.) Landrat Ulrich Krebs, Architekt Martin Neugebauer, Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Projektleiter Thomas Meyer vom Fachbereich Hochbau des Hochtaunuskreises. Foto: js

Von Jürgen Streicher

Bad Homburg (js). Es geht voran auf der Schulbaustelle am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium (KFG). Überraschend schnell, wie beim Ortstermin am Dienstag von mehreren Seiten bemerkt wurde. Trotz galoppierender Baupreise und vieler Umwälzungen aufgrund von Coronapandemie und Ukraine-Krieg. Schon im nächsten Jahr soll das neue Fachklassengebäude bezogen werden.

Erstaunt, wie schnell alles geht auf der Baustelle, ist sogar Schulleiter Jochen Henkel, der das von seinem Büro im Obergeschoss des benachbarten Schulgebäudes genau beobachten kann. Erstaunt war auch mancher Ortspolitiker, denn kaum zwei Monate ist es her, dass man sich zum ersten Spatenstich vor dem KFG-Gebäude an der Steinkaut gegenüber dem Amtsgericht Bad Homburg traf. Am Dienstag in der vierten Schulstunde mit Übergang in die große Pause war schon die Zeit gekommen für die Grundsteinlegung, nur Minuten später wünschte sich Architekt Martin Neugebauer, dass „wir uns in Kürze zum Richtfest wiedersehen“.

Ende nächsten Jahres soll das neue Fachklassengebäude des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums bezugsfertig sein, die Schulgemeinde freut sich auf ein zweistöckiges Gebäude mit viel Platz für die neue Schulbibliothek auf etwa 275 Quadratmetern Fläche im Erdgeschoss, mit einem Werkraum und drei Kunsträumen von je 70 Quadratmetern inklusive Nebenräume im Stockwerk darüber und ein Untergeschoss mit Fahrradgarage mit ebenerdigem Zugang an der Schräge zur Steinkaut. Sie soll rund 175 Abstellplätze bieten und Schüler wie Lehrer gleichermaßen animieren, mit dem Rad zur Schule zu kommen.

Überhaupt sei Nachhaltigkeit beim Bau des Fachklassengebäudes ein wichtiger Punkt, unterstrichen Landrat Ulrich Krebs (CDU) und sein Parteifreund, Oberbürgermeister Alexander Hetjes, in kurzen Ansprachen. Sie wurden gehalten im Halbkreis mit Vertretern der Kommunal- und Kreispolitik, der Schulgemeinde mit unter anderem Ex-Schulleiterin Heike Zinke, die das Projekt in der Vorbereitung maßgeblich vorangetrieben hatte, und mit den Leuten vom Bau und dem dafür verantwortlichen Fachbereich Hochbau im Hochtaunuskreis.

„Danke für das Investment“, sagte OB Hetjes in Richtung Landrat, sprach aber auch von einem „Gemeinschaftsprojekt von Kreis und Stadt“, da Bad Homburg ja über die Schulumlage die Zukunft des KFG mitfinanzieren würde. Weil der Schulhof während der Bauphase nur eingeschränkt nutzbar ist, soll nun die frühere Schulhoffläche auf dem Areal des ehemaligen Bundesausgleichsamts als Ausweichschulhof genutzt werden. „Die Stadt Bad Homburg hat diesen Vorschlag inzwischen genehmigt“, heißt es in einer offiziellen Verlautbarung des Hochtaunuskreises.

Inklusive Photovoltaikanlage auf dem Dach mit 91 Quadratmetern begrünter Fläche, Regenrückhaltebecken für 19 Kubikmeter Wasser und Fahrradgarage geht es bisher ungeachtet aller Unwägbarkeiten aufgrund unterbrochener Lieferketten in der Baubranche in allen Verlautbarungen immer noch um ein Investitionsvolumen von knapp 7,12 Millionen Euro. Ob der ambitionierte Zeitplan eingehalten werden könne, sei unklar, so Krebs. Der Stahl für den Bau käme aus der Ukraine. Ob die avisierte Gesamtsumme zu halten sein werde, sei „im Moment ebenfalls offen“. Guten Mutes aber und wie immer mit viel Spaß bei solchen Angelegenheiten wurde eine so genannte Zeitkapsel – dabei handelte es sich um ein etwa 45 Zentimeter langes Kupferrohr – im Grundstein versenkt. Für die Fotografen durften das nacheinander erst Landrat Krebs und danach noch einmal Schulleiter Henkel tun. Oberbürgermeister Hetjes oblag es, das Verschließen des Grundsteins ordnungsgemäß vorzubereiten. Mit auf Zeitreise gehen etwa zwei aktuelle Tageszeitungen, die Grundstein-Urkunde mit Bauantrag, eine Ausgabe der Schulzeitung „Victoria“ und ein Bleistift mit KFG-Logo, damit die Epigonen dereinst bei Ausgrabungen sofort wissen, dass es sich bei dem Gebäude um einen Lernort handelt.

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