Richtfest für bezahlbaren Wohnraum

Der Rohbau für das Wohnprojekt an der Urseler Straße mit 49 Wohnungen ist geschafft, Zeit für ein kurzes Innehalten auf der Baustelle und für Speis und Trank mit allen Beteiligten und Gespräche am Rande, während der Richtbaum in die Höhe schwebt. Fotos: Streicher

Von Jürgen Streicher

einen weisen Satz, als Ende vergangener Woche für das Richtfest auf dem ehemaligen Areal der Georg-Kerschensteiner-Schule an der Urseler Straße die Baumaschinen für eine Weile ruhten. Gestartet worden war das Projekt vor einem halben Jahr unter der Überschrift „Spatenstich für bezahlbaren Wohnraum“. Ziel sei die Übergabe der 49 entstehenden Wohnungen an die neuen Mieter zum Jahresende, formulierte Krebs nun das ehrgeizige Ziel.

Der christdemokratische Landrat ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeinnützige Wohnungsbau GmbH (GWH) Hochtaunuskreis mit Sitz in Usingen. Die Gesellschaft mit Sitz in Usingen ist Bauherrin auf dem Gelände. „Richtfest für bezahlbaren Wohnraum“ war diesmal das Stichwort, es geht um 49 Wohneinheiten in zwei Mehrfamilienhäusern. Nicht jeder erkennt das System der Verbindung auf den ersten Blick, die Fachleute vom Bau sprechen von „fünf kommunizierenden Baukörpern“ auf einer Fläche von etwa 3300 Quadratmetern. Die zehn kleinsten Einheiten werden Ein-Zimmer-Wohnungen mit 45 Quadratmetern sein, doppelt so groß werden acht vier Zimmer-Wohnungen sein, dazwischen Wohnungen mit zwei und drei Zimmern. Alle barrierefrei, von der Tiefgarage werden Aufzüge in die vier Stockwerke gesteuert. „Hier entsteht, mitten in Bad Homburg, bezahlbarer Wohnraum für den Hochtaunuskreis“, sagte Krebs.

Ein „Vorzeigeobjekt“

Die gesamte Führungsriege des Kreises war dabei, Landtagsabgeordnete wie Holger Bellino und Elke Barth, örtliche Politprominenz wie Sozialstadträtin Lucia Lewalter-Schoor und der SPD-Unterbezirksvorsitzende Stephan Wetzel, ein steter Kämpfer für das Projekt, wie Krebs am Rande erwähnte.

„Es geht stark voran“, sagte Oberbürgermeister Alexander Hetjes für die Stadt, nannte den Baukomplex ein „Vorzeigeobjekt für Nachhaltigkeit“ auf der Basis einer „behutsamen innerstädtischen Verdichtung“. Die von der Bauherrin angekündigten Innenhöfe mit „hoher Aufenthaltsqualität als Kommunikationsplatz“ für die Bewohner sind derzeit noch schwer erkennbar, alle Wohnungen sollen Balkone bekommen, in den Erdgeschossen auch „kleine Privatgärten“. Auf dem Dach der kommunizierenden Baukörper ist eine spezielle Begrünung vorgesehen, ein „Quartierkraftwerk“ soll für die Wärme in den Heizsystemen sorgen. Solar- und Photovoltaikanlagen sind ebenfalls geplant. Die zukünftigen Bewohner müssen mit einer Kaltmiete von 12,50 Euro pro Quadratmeter kalkulieren.

Die Nachfrage nach den Wohnungen sei groß, schon bei Baubeginn verkündete der damalige GWH-Geschäftsführer Harald Seel, dass die meisten Wohnungen auch ohne öffentliche Werbung aus dem Stand vergeben werden könnten. „Es ist unsere Aufgabe, den Menschen Wohnraum zu sozialen Preisen zu bieten“, sagte sein Nachfolger Karsten Valentin beim Richtfest. Von einem „entscheidenden Meilenstein für das Gesamtareal“ sprach OB Hetjes, nannte im gleichen Atemzug die Großbaustelle auf dem benachbarten ehemaligen Vickers-Areal, wo auch einige Wohnungen im niedrigen Preissegment entstünden, und das alte Krankenhaus, für dessen Verwertung die Planung laufe.

Den Abriss des alten Klinikgebäudes können die neuen Bewohner an der Urseler Straße nach dem Stand der Dinge aber wohl noch live vom Balkon oder von der Terrasse aus verfolgen.

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