Salome sucht Unterstützer für Friedensdienst in Paris

Bad Homburg (fch). Salome Bendrick ist ein cleveres Mädchen. Gerade hat die 17-jährige Kurstädterin ihr Abitur am Kaiserin-Frie-drich-Gymnasium (KFG) mit den Schwerpunktfächern Latein und Deutsch bestanden. „Ich habe die zweite Klasse übersprungen, habe deshalb mein Abi schon mit 17 gemacht.“ Schwieriger als anfangs gedacht sollte für den Teenager die Idee werden, vor ihrem geplanten Jurastudium – „ich würde später gern im Auswärtigen Amt arbeiten“ – ein Auslandsjahr bei einer gemeinnützigen Organisation einzulegen.

„Die meisten Organisationen nehmen nur Volljährige.“ Bei ihren Recherchen stieß die Schülerin auf die „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ (ASF) der evangelischen Kirche, die sich seit 1958 für Aufarbeitung und Wiedergutmachung des Nationalsozialismus, Friedensentwicklung, Akzeptanz, Toleranz und Menschenrechte weltweit einsetzt. Aus Deutschland reisen jedes Jahr 180 Freiwillige in 13 Projektländer, um sich in verschiedenen Bereichen zu engagieren. Das kann „Arbeit mit alten Menschen, mit sozial Benachteiligten oder Behinderten sein“, aber auch Projekte in der historischen oder politischen Bildungsarbeit betreffen. „Ich verlasse Gonzenheim im September für ein Jahr, um im 14. Arrondissement in Paris jeweils zur Hälfe in einem kirchlichen Hostel, dem ‚Foyer le Pont‘, und im Stadtteilcafé ‚Moulin à Café‘ zu arbeiten. Mit meinem Friedensdienst werde ich im Begegnungszentrum der evangelischen Kirche einen Teil zum europäischen Austausch und im Begegnungscafé zur deutsch-französischen Freundschaft beitragen.“

Orte des Austausches

Salome wird die Deutschkurse ihres Vorgängers fortführen, eigene Kurse wie einen Lesezirkel mit französischer Literatur und Aktionen anbieten. „Beide Einrichtungen sind Orte des Austauschs und der Kultur, die Menschen in Europa die Gelegenheit bieten, sich zu begegnen, ihre Visionen und Fertigkeiten auszutauschen und so daran mitwirken Europa ein Herz und eine Seele zu geben“, beschreibt Salome ihr Projekt im Bereich „Politische Bildungsarbeit“. Zum Glück hatte sie am KFG Französisch als dritte Fremdsprache. Aus ihrer Abiturklasse ist Salome die einzige Schülerin, die ein Freiwilliges Soziales Jahr macht. Für ihren Friedensdienst erhält sie monatlich eine Vergütung von 450 Euro. „Die benötige ich für Essen und Metrokarten. Eine Unterkunft wird gestellt.“

15 Paten müssen helfen

Damit die Abiturientin ab 2. September in Berlin an einem Orientierungsseminar teilnehmen und ab 10. September ihren Dienst in Paris antreten kann, benötigt sie die Mithilfe von Paten. „Da Aktion Sühnezeichen eine vor allem durch Spenden finanzierte Organisation ist, suche ich 15 Unterstützer. Vier habe ich erst gefunden“, bedauert Salome. „Jeder Pate soll den Friedensdienst ein Jahr lang mit je 15 Euro monatlich unterstützen. Eine Zuwendungsbescheinigung für das Finanzamt wird automatisch im Januar des Folgejahres ausgestellt.“

Salome wird ihren Paten regelmäßig Berichte über ihre Arbeit schicken. Auf Wunsch erhalten die Paten zusätzlich drei Mal im Jahr das Aktion-Sühnezeichen-Magazin „Zeichen“ zugesendet. Bis zum 15. Juli soll sie ihre Patenliste an die Organisation abgesendet haben. Bisher engagiert Salome sich in der evangelischen Kirchengemeinde ihres Stadtteils. In ihrer Freizeit geht sie am liebsten zum Reiten auf dem Sommerhof in Stierstadt. Schwerfallen wird ihr der Abschied von der Familie, zu der ihre beiden acht und zehn Jahre jungen Schwestern und der gerade etwas über zwei Monate junge Bruder gehören.

Wer den Friedensdienst von Salome durch eine Patenschaft ein Jahr lang unterstützen möchte, den bittet sie, direkt mit ihr Kontakt aufzunehmen. Entweder per E-Mail unter salome.bendrick[at]gmail[dot]com oder unter Telefon 0152-24258679. „Ich freue mich auf Fragen und Anregungen und auf Leute, die eine Patenschaft übernehmen“, sagt Salome.



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