Mit Schlaghosen, Seidenschlips und Trompetenärmeln

Bad Homburg (bnk). Schwer angesagt ist er, der 70er-Jahre-Look. Damit fällt man auf. Und erst recht, wenn diese Kostümierung gleich im Viererpack daherkommt. „Aber es trägt sich hier in den geschlossenen Räumen für die tolle Party nicht so angenehm“, stellt Meike fest. „Uns ist jedoch kein Opfer zu groß. Wir geben alles für das Outfit.“ Richtig bunt sind die Schlaghosen, die Damen tragen dazu passende Oberteile mit überdimensionalen Trompetenärmeln, Stirnbänder und als Schmuck die obligatorische Silberkette mit dem Peace-Zeichen als Anhänger. Die Herren stecken in dazu passenden Anzügen, deren Sakkos als Muster das alte „Testbild“ des Fernsehers aufweisen. Der Hingucker sind die edlen Schlipse in Seidenoptik.

Im Saal der Englischen Kirche, komplett ausverkauft am Abend des Weiberfaschings, feierten rund 300 Gäste ausgelassen und bestens gelaunt in ihren farbenfrohen Kostümen. Eine richtige Faschingssause war die Party. Auf der Bühne agierte eine der besten Partybands der Region – Roy Hammer mit seinen Pralinées spielte einen Stimmungskracher nach dem anderen. Zu „Amarillo“, „Irgendwann, irgendwo“ oder „How Do You Do“ schwoften die Besucher. Spontan bildeten sich immer wieder kleine und größere Polonaisen, Geschunkel und Foxtrotttanzpaare prägten das Bild im Saal. Einfach mitsingen hieß es zu „Ich liebe das Leben“, und auch den Text vom „Bruttosozialprodukt“ kannten einige noch auswendig. Ganz wichtig: Was ist der Deutschen Lieblingssport? König Fußball. Also spielte die Band das SGE-Medley „Eintracht Frankfurt, Du bist immer hier“.

„Roy Hammer macht Laune. Jeder kann mittanzen“, meinte Farsin aus Friedrichsdorf gut gelaunt. „Super Musik, tolle Location, einfach alles richtig klasse.“ Mit seiner Verkleidung erinnerte er an den „Tag der Toten“, der in Mexiko gefeiert wird. Zusammen mit einer Clique von Freunden aus Bad Vilbel, Friedrichsdorf und Bad Homburg feierte er ausgelassen. „Hierher kommen sowieso nur die Bad Homburger, die lustig sind und Spaß haben“, konstatierte Farsin. Sagte es und hob sein Glas, um den anderen zuzuprosten. Weiter ging die Fete, und eines war klar: Vor Mitternacht ließ man die Stimmungsband nicht von der Bühne gehen. Wirklich die Instrumente einpacken durften Roy Hammer und die Pralinées erst nach zahlreichen Zugaben.

Roy Hammer und seine Pralinées spielen in der Englischen Kirche einen Stimmungskracher nach dem anderen. Foto: Newsham



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