Bad Homburg (hw). Die Renovierung der Schlosskirche in der kommenden Saison stellt die Bad Homburger Schlosskonzerte vor eine schwierige Aufgabe. Dieser Situation begegnet man kreativ. „Wenn man für ein ganzes Jahr den angestammten Konzertsaal nicht nutzen kann, ist das für eine Konzertreihe eine große Herausforderung. Man kann das eigentliche Konzept nicht durchhalten und muss sich anpassen. Das ist, glaube ich, ganz gut gelungen“, sagt der künstlerische Leiter Karl-Werner Joerg. Um die Konzertreihe überhaupt weiter aufrecht erhalten zu können, werden 2024 die Orchesterkonzerte im Kurtheater stattfinden, und im Schloss werden der Weiße Saal und der Louissaal bespielt. Mit dem Jugendkulturtreff E-Werk haben die Schlosskonzerte einen neuen Kooperationspartner für die Kinder-Schlosskonzerte gefunden.
Sinfonisch geht es am Sonntag, 18. Februar 2024, mit dem Sinfonieorchester Bergisch-Gladbach los. Chefdirigent des Orchesters und genialer Pianist, Roman Salyutov, wird nicht nur das Orchester leiten, sondern auch beim als besonders schwierig geltenden dritten Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow den Solopart übernehmen. Mit Antonín Dvo-ráks neunter Sinfonie „Aus der neuen Welt“ wird das Programm komplettiert.
Höhepunkt der 24. Saison der Schlosskonzerte wird der Auftritt des Waseda Symphony Orchestra aus Tokyo sein. Zusammen mit sieben Solisten an den berühmten japanischen Taiko-Trommeln wird am Samstag, 2. März, große Sinfonik im Kurtheater Einzug halten. Außer „Monoprism“, einem Werk des japanischen Komponisten Maki Ishii, erklingt Leonard Bernsteins Ouvertüre zu dessen Operette „Candide“ und die erste Sinfonie von Gustav Mahler, deren Beiname „Titan“ als Motto über dem Konzert stehen könnte.
Noch einmal sinfonisch wird es am Samstag, 13. April. Mit dem Landesjugendsinfonieorchester Hessen unter der Leitung der litauischen Dirigentin Izabele Jankauskaite kommt die junge musikalische Elite des Bundeslands nach Bad Homburg. Im Gepäck haben sie ein ambitioniertes Programm mit Richard Wagners Vorspiel zu „Tristan und Isolde“, Richard Strauss’ Konzert für Oboe und Orchester sowie die erste Sinfonie des finnischen Komponisten Jean Sibelius.
Im Herbst 2023 können noch zwei Orchesterkonzerte in der Schlosskirche stattfinden. Am Freitag, 6. Oktober, gastiert das Württembergische Kammerorchester Heilbronn mit einem interessanten Programm. „Acht Jahreszeiten“ steht als Überschrift über den „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi und den „Jahreszeiten“ von Astor Piazzolla. Die Orchesterleitung hat Lena Neudauer, die auch sämtliche Soloparts an diesem außergewöhnlichen Abend übernimmt. Nicht weniger interessant wird es am Freitag, 24. November. Die Mentor-Stipendiatin der Stiftung Bad Homburger Schlosskonzerte, Anne Sophie Luong, wird zusammen mit der Sinfonietta Köln unter der Leitung von Chefdirigent Cornelius Frowein ihr Debüt in Bad Homburg geben. Mit Wolfgang Amadeus Mozarts Violinkonzert Nr. 4 hat sich die junge Musikerin ein ambitioniertes Solowerk ausgesucht. Mit den Sinfonien in d-Moll op. 15,3 von Carl Stamitz und Nr. 44 e-Moll, auch „Trauersinfonie“ genannt, von Joseph Haydn wird das Programm komplettiert.
Das polnische Ãtma Quartet eröffnet am Freitag, 13. Oktober, den Reigen hochkarätiger Kammermusikkonzerte in der Schlosskirche. Aleksandra Kupczyk und Paulina Marcisz an den Violinen, Karalina Orsik an der Viola und Andrzej Bauer am Violoncello haben sich ein interessantes Programm ausgesucht. Den Rahmen bilden die Streichquartette G-Dur KV 387 von Wolfgang Amadeus Mozart und A-Dur op. 41,3 von Robert Schumann. Der zu unrecht vergessene Komponist André George Louis Onslow, komponierte zahlreiche wunderbare Werke im romantischen Stil, wie das Streichquartett g-Moll op. 46,3, das an diesem Abend auf dem Programm steht.
Der Bad Homburger Meisterkurs für Kammermusik findet in diesem Jahr zum 24. Mal statt. Am Ende der Kammermusikwoche, am Samstag, 11. November, präsentieren die Ensembles beim Abschlusskonzert ihre Ergebnisse des Meisterkurses mit einem abwechslungsreichen Kammermusikprogramm.
Am Freitag, 8. Dezember, zieht mit „Tromba Festiva“ weihnachtliche Stimmung in die Schlosskirche ein. Hier ist der Name Programm. Mit zwei Trompeten, Pauken und der großen Kirchenorgel ist der Weg zu festlicher Weihnachtsmusik vorgezeichnet. Von den barocken Klängen eines Georg Friedrich Händel, bis zur „Swinging Christmas“ ist an diesem Abend ein großer Bogen gespannt.
Die Reihe der Kinder-Schlosskonzerte findet ab dieser Saison im E-Werk, Wallstraße, statt. Beide Institutionen haben eine Partnerschaft vereinbart und wollen zwei Konzerte im Jahr für Kinder veranstalten. Das erste Konzert findet am Samstag, 11. November, um 17 Uhr statt. Los geht es mit dem Musical für Kinder von vier bis neun Jahren „Kuno Knallfrosch“.
Karten kosten zwischen 18 und 54 Euro – nur das Konzert für Kinder kostet einheitlich sechs Euro – und sind bei Tourist Info + Service im Kurhaus unter Telefon 06172-1783710 und bei Frankfurt Ticket unter Telefon 069-1340400 sowie im Internet unter www.frankfurtticket.de erhältlich.
Am Freitag, 6. Oktober, gastiert das Württembergische Kammerorchester Heilbronn mit einem interessanten Programm bei den Bad Homburger Schlosskonzerten. Foto: Nikolaj Lund