Bad Homburg (hw). „Sport ist eine Tätigkeitsform des Glücks“, zitierte schon Schriftsteller Martin Kessel, und Schwimmen unter freiem Himmel ist etwas Wunderbares. Das wissen nicht nur die Schwimmer des Seedammbads zu schätzen, die im Winter im 25-Meter Außenbecken ihre Bahnen ziehen, sondern auch viele Badegäste, die mit ihren Kindern die frische Luft im Außenbereich dem Lärm und Treiben in der Schwimmhalle vorziehen.
Damit soll nun am 30. November erst einmal Schluss sein. Das Außenbecken soll bis zum 31. März geschlossen bleiben. So heißt es auf der Internetseite „Wir schließen das 25-Meter-Außenbecken am 30.11.2023. Abhängig von der Frostperiode ist eine vorgezogene Öffnung zum 1. März 2024 angedacht.“ „Ein schwerer Schlag ist das für alle Badegäste, die das Außenbecken vor allem im Winter wegen der frischen Luft sehr schätzen“, schreibt Michael Hahn im Namen der sportlichen Schwimmer, die das Außenbecken aufgrund der sehr guten Schwimmmöglichkeiten auch im Winter nutzen möchten. Die Bahnen seien im Gegensatz zu der Halle rund um die Uhr für alle Badegäste benutzbar, da es keine Vor-Reservierungen für Schulklassen, Schwimmkurse, Vereinsschwimmen und andere Gruppen gibt.
Die Schwimmer um Hahn haben nun Unterschriften gegen die geplante Schließung gesammelt und sich an Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak mit der Bitte gewandt, die getroffene Entscheidung zur Schließung des Außenbeckens noch einmal zu überdenken und das Außenbecken wie in vergangenen Jahren den Winter über geöffnet zu lassen.1370 Bürger haben sich gegen die Schließung des Außenbeckens ausgesprochen und innerhalb der vergangenen vier Wochen einen entsprechenden Aufruf unterschrieben. Am Montag wurden die Listen mit den gesammelten Unterschriften Bürgermeister Jedynak übergeben.
Der wies darauf hin, dass es im vergangenen Winter eine Gasmangellage gegeben habe, die Situation dieses Jahr aber deutlich besser sei. Allerdings könne die Stadt erwartete Heizkosten in Höhe von 60 000 Euro bei einem Weiterbetrieb des Außenbeckens von Dezember bis März nicht stemmen.
Aufgrund von Berechnungen der Stadtwerke beliefen sich die zu erwartenden Heizkosten für das Außenbecken im Zeitraum von Dezember bis März auf diesen Betrag. Dies erklärten Ralf Schroedter, Kaufmännischer Betriebsleiter der Stadtwerke, und sein Kollege Markus Philipp, Technischer Betriebsleiter, bei dem Treffen der Initiative mit dem Bürgermeister. Auf Grund der von der Initiative vorgetragenen Argumente für einen Weiterbetrieb des Außenbeckens in den Wintermonaten zeigten sich Bürgermeister und Stadtwerke-Leiter offen für einen Kompromiss: „Abhängig von der Frostperiode wird der 1. März 2024 für die Wiedereröffnung des Außenbeckens angestrebt“, so Jedynak. Das Angebot der Stadt, bei frostfreier Witterung, das Außenbecken bereits einen Monat früher als ursprünglich geplant, wieder zu öffnen, wird von der Initiative ausdrücklich begrüßt, auch wenn man sich einen Weiterbetrieb des Außenbeckens über den ganzen Winter hinweg gewünscht hatte, so Hahn.