Sehr viel näher an den Jugendlichen als je zuvor

Monika Fabel von der Stadt Bad Homburg, die Streetworker Georg Gehenio und Bettina Schwanzer sowie Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor (v. l.) stellen vor dem Rathaus das neue Jugendmobil vor. Foto: nel

Bad Homburg (nel). „Nur wenige hilfebedürftige Jugendliche kommen in Jugendbüros oder ähnliches. Mit dem Jugendmobil begegnen wir ihnen im Alltag, bauen ein Vertrauensverhältnis auf und helfen hiermit viel effizienter.“ Die Streetworker und Jugendsozialarbeiter Georg Gehenio und Bettina Schwanzer haben lange an der Umsetzung dieses Traums gearbeitet. Um nicht nur in Büros helfen zu können, entstand die Idee, einen Kleinbus, das Jugendmobil, auf Tour durch die Stadt zu schicken, um direkt auf bedürftige Jugendliche zugehen zu können. Angesprochen werden alle zwischen 14 und 26 Jahren, das Angebot richtet sich in erster Linie an Jugendliche, die keine Unterstützung erhalten und in vielerlei Hinsicht alleine dastehen.

Der Bus dient vor allem als Rückzugsort. Zum einen können kleine Mahlzeiten zubereitet werden, dank der integrierten Standheizung können sich Jugendliche auch aufwärmen oder sich – bei gutem Wetter – unter der ausfahrbaren Markise entspannen. Die Anhängerkupplung des Wagens ermöglicht es, auch benötigtes Material an öffentliche Plätze zu transportieren. Das Jugendmobil kann außerdem als „Büro auf Rädern“ fungieren. Mit einem Dienstlaptop kann beispielweise recherchiert oder umgehend eine Bewerbung verschickt werden. Auch in dieser Richtung, dem Finden des richtigen Pfads, werden die Jugendlichen im Jugendmobil unterstützt und – vorausgesetzt der Wunsch ist vorhanden – betreut. „Wir zwingen niemanden zu irgendetwas, alles sollte freiwillig von den Jugendlichen ausgehend passieren. Wir gehen zwar aktiv auf öffentliche Plätze, versuchen uns bekannt zu machen und Kontakt aufzubauen, letztendlich kommen aber alle weiteren Schritte von den Jugendlichen selbst und richten sich nach ihren Zielen und Wünschen“, sagt Georg Gehenio.

Mit dem Bus haben die beiden Streetworker die Möglichkeit, sehr flexibel und mobil an eben die Orte zu fahren, an denen sich die Zielgruppe hauptsächlich aufhält. Damit man effizient arbeiten könne, müsse man unter anderem die Örtlichkeiten immer wieder wechseln und zunächst erkennen, wo sich die verschiedenen Gruppen überhaupt treffen. Zudem habe das Jugendmobil auch einen Wiedererkennungswert, es falle auf.

Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor und die Fachdienstleiterin „Kinder und Jugendförderung“, Monika Fabel, unterstützen dieses Projekt der Jugendsozialarbeit mit Begeisterung. „Ich bin stolz darauf!“, sagte Lucia Lewalter-Schoor. Die Stadt finanziert das Projekt der Jugendsozialarbeit. Ziel ist es, mit den Jugendlichen noch ein Logo zu gestalten, das dann groß auf dem Bus zu sehen sein soll. So können erste Beziehungen zwischen den Jugendlichen der Stadt und den Helfern aufgebaut werden, eine angenehme Atmosphäre werde geschaffen. Die Jugendarbeit der Stadt wird mit dem Jugendmobil nicht ersetzt, sondern erweitert.



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