Siebtklässlerinnen putzen Stolpersteine

Die Klassen 7b und 7d der Maria-Ward-Schule Bad Homburg (MWS) haben vor Kurzem mit ihren Religionslehrern Markus Gruber und Patrick Pegorer-Sfez Stolpersteine geputzt. Anlass war der 85. Jahrestag der Pogrome am 9. und 10. November 1938, als in ganz Deutschland, von den Nationalsozialisten organisiert, Synagogen in Brand gesteckt wurden und Nazi-Schlägertrupps Wohnungen und Geschäfte von Juden verwüsteten und die Menschen selbst zum Teil brutal angriffen. Anhand der Broschüren zu den Stolpersteinen informierten sich die Schülerinnen über die verfolgten einstigen Mitbürger. Besonders beeindruckte es die Schülerinnen, vor dem Haus der Louisenstraße 97 aus einen Brief von Marianne Schwab, geborene Rothschild, zu hören, wie sie selbst an jenem 10. November 1938 die Zerstörung ihres Zuhauses erlebt hatte, wie sie aus Angst vor der brutalen Horde aus dem Fenster gesprungen war und sich bei der Polizei, die ihr aktive Hilfe versagte, hatte in Schutzhaft nehmen lassen. Marianne Schwab konnte in die USA emigrieren, ihr Bruder und ihre Eltern wurden ermordet. Umso mehr beeindruckt ihre Herzlichkeit und ihr inständiger Appell an die junge Generation, niemals zu hassen. Mit dem Brief antwortete sie 2009, damals 90-jährig, Schülerinnen der Maria-Ward-Schule, die ihr geschrieben hatten, nachdem sie von Margret Nebo vom Schicksal der Familie Rothschild gehört hatten. Foto: MWS



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