Skulptur findet vorübergehend Platz im Kurhausgarten

Bad Homburg (hw). Die Stadt Bad Homburg ist um ein Kunstwerk reicher: Der Bildhauer Georg Hüter hat die von ihm geschaffene Skulpturengruppe „Hessen Homburg 1622 2022“ im Kurhausgarten aufgestellt. Dort wird sie in den nächsten Wochen zu sehen sein, damit sich alle Interessierten ein Bild von ihr machen können.

Die dreiteilige Basaltskulptur lädt zum Nachdenken über die Geschichte ein und lässt dem Betrachter Spielräume für eigene Interpretationen jenseits der behaupteten Eindeutigkeit klassischer Denkmalskultur. Für die Skulptur ist der Künstler von der landgräflichen Familie ausgegangen; in der Art einer „Familienaufstellung“ lässt sich eine männliche ebenso wie eine weibliche Körperform erkennen, die miteinander und mit der am Boden liegenden Säule, einer Art „Stamm-Baum“, in Interaktion treten.

Die Galerie Michael Blaszczyk, die den Künstler vertritt, arbeitet daran, dass das Kunstwerk als „Bürgerdenkmal“ und bleibendes Erinnerungszeichen aus dem Jubiläumsjahr 2022, in dem der 400. Jahrestag der Begründung der Landgrafschaft Hessen-Homburg gefeiert wurde, einen dauerhaften Platz in der Stadt finden kann. Die notwendigen finanziellen Mittel hierfür sollen durch Mäzene, Spender und Sponsoren aufgebracht werden. Ein Anfang ist bereits gemacht: „Ich bin Landrat Krebs sehr dankbar, dass er bei der Taunus Sparkasse eine beträchtliche Spende erwirkt und damit einen Grundstein für unser Projekt gelegt hat“, freut sich Galerist Michael Blaszczyk. Auch mehrere Bürger haben bereits ernsthaftes Interesse an einer Beteiligung signalisiert.

Der Verein für Geschichte und Landeskunde begrüßt das Vorhaben, im Medium der Kunst im öffentlichen Raum einen Beitrag zur Geschichts- und Erinnerungskultur in Bad Homburg zu leisten. „Es ist wichtig, dass sich jeder und jede ein Bild von dem Projekt machen kann. Wir danken daher herzlich der Kur- und Kongress-GmbH, dass sie es ermöglicht hat, die Skulptur in den nächsten Wochen im Kurhausgarten öffentlich zu präsentieren“, betont Gregor Maier, der Vorsitzende des Geschichtsvereins.

Nach Abschluss der Finanzierungsphase soll das Kunstwerk, das jetzt im Kurhausgarten steht, einen endgültigen Standort im Stadtraum erhalten und damit einen ersten Beitrag zum von der Stadtverwaltung entwickelten Konzept eines „Skulpturenbandes Bad Homburg“ leisten.

Der Künstler Georg Hüter wurde 1948 in Seligenstadt geboren und absolvierte nach seiner Steinbildhauerlehre beim Wiederaufbau des Schlosses Johannisburg in Aschaffenburg die Meisterprüfung. Von 1973 bis 1978 studierte er Bildhauerei bei Michael Croissant an der Städelschule Frankfurt. Seit 1976 zeigt er regelmäßig Ausstellungen seiner Werke im In- und Ausland, unter anderem in Italien, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und Großbritannien. Außer seiner Atelierarbeit hatte er Lehraufträge inne an der Technischen Universität Braunschweig, der Hochschule Hildesheim und der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Von 1989 bis 1999 war er Leiter der Fachschule für Steinbildhauer in Aschaffenburg. Zahlreiche seiner Werke finden sich in öffentlichen Sammlungen beziehungsweise im öffentlichen Raum, etwa in Aschaffenburg, Frankfurt am Main, Marburg und Würzburg. Zu seinem aktuellen Projekt „Monument Hessen-Homburg 1622 2022“ ist ein Katalog der Galerie Blaszczyk erschienen, in dem der Kunsthistoriker Dr. Friedhelm Häring seine Arbeit als „Zeugnis bürgerlichen Selbstbewusstseins“ würdigt.

Die Skulpturengruppe ist bis Ende April frei zugänglich im Kurhausgarten zu sehen. Nähere Informationen zum Projekt gibt es bei der Galerie Michael Blaszczyk, Ludwigstraße 3, Telefon 0172-9139023.

Mit schwerem Gerät werden die Steine der Basaltskulptur an die richtige Stelle im Kurhausgarten gehoben. Foto: Galerie Blaszczyk

Die Skulpturengruppe „Hessen Homburg 1622 2022“ ist bis Ende April im Kurhausgarten zu sehen. Foto: Galerie Blaszczyk

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