Sport-Abiturienten stehen vor besonderer Herausforderung

Einbahnstraßen auf den Schulfluren des KFG vermeiden, dass die Schüler sich zu nahe kommen. Foto: md

Bad Homburg (md). Covid-19 bringt seit Monaten das alltägliche Leben durcheinander und macht auch vor den Schulen nicht halt. Nichtsdestotrotz konnte das schriftliche Abitur am Kaiser-Friedrich-Gymnasium planmäßig geschrieben werden, und nach aktuellem Stand steht auch den mündlichen Prüfungen Ende Mai, Anfang Juni nichts im Weg. „Natürlich gibt es ein paar Änderungen“, berichtet Schulleiter Jochen Henkel, „aber die Prüflinge werden ihre mündlichen Prüfungen wie geplant ablegen können und dann aus ihrer Schullaufbahn entlassen.“

Der Abiturjahrgang, der in diesem Jahr außer dem Prüfungsstress zusätzlich psychischem Stress aufgrund der aktuellen Lage ausgesetzt war, habe sich laut Schulleitung vorbildlich verhalten. „Wir sind sehr stolz, dass die Schüler die unerwarteten Herausforderungen so gut meistern und unterstützen sie so gut wir können“, sagt Henkel. Hierbei sei die Kommunikation mit den Abiturienten sehr wichtig, so dass niemand durch eine unklare Lage verunsichert werde. Die mündlichen Prüfungen werden unter Berücksichtigung der nötigen Hygienevorschriften durchgeführt – der einzige Unterschied zu den Prüfungen der Vorjahre besteht darin, dass keine Zuhörer aus der Jahrgangsstufe Q2 zugelassen sind. „Dies ist natürlich schade, da die jüngeren Schüler davon profitieren, sich eine Abiturprüfung ansehen zu können, aber diesmal geht es leider nicht anders“, erklärt der Schulleiter.

Für die Prüflinge, die eine Sport-Prüfung absolvieren möchten, ändert sich allerdings etwas: Aufgrund des Coronavirus sind Kontaktsportarten nicht zugelassen, so dass manche Prüflinge auf eine andere Sportart umschwenken mussten. Betroffen sind hiervon zum Beispiel Abiturienten, die ursprünglich im Fußball oder Badminton ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen wollten. Einige von ihnen sind auf Schwimmen oder Leichtathletik umgeschwenkt oder haben – sofern möglich – das Prüfungsfach gewechselt. Trainiert wird für die Sportprüfungen unter Aufsicht der Lehrer Brinkmann und Philippsen auf dem Sportplatz Nordwest oder im Usinger Schwimmbad. Für die Sportstunden gibt es eine Ausnahmegenehmigung.

Obwohl viele Schüler im Home-Schooling unterrichtet werden, sind die Gänge des Gymnasiums in Gonzenheim nicht leer: Bereits seit Ende April findet wieder Unterricht für die Jahrgangsstufe Q2 statt. Die Schüler, deren Noten für das Abitur zählen, haben einen modifizierten Stundenplan, der aus Präsenzunterricht in den Hauptfächern Deutsch und Mathe sowie den jeweiligen Leistungsfächern besteht. Da diese Fächer im Abitur geprüft werden, ist es wichtig, dass keine großen Lücken entstehen.

Der Unterricht findet in kleinen Gruppen statt – maximal 15 Schüler dürfen sich mit großem Abstand voneinander in einer Klasse aufhalten. Das bedeutet, dass die Lehrer bei größeren Kursgruppen von Raum zu Raum wechseln. Auch die Pausen sind momentan ungewohnt: „Wir tragen in den Pausen immer einen Mund-Nasen-Schutz – die Atmosphäre ist anders als normalerweise“, erzählt ein Schüler. Außerdem sind im Schulgebäude „Einbahnstraßen“ eingerichtet worden, damit die Schüler geordnet durch die Gänge laufen und so einander nicht zu nahe kommen. „Das funktioniert sehr gut. Unsere Schüler sind sehr diszipliniert“, lobt Henkel, „wir hoffen, dass wir demnächst auch die anderen Jahrgangsstufen zurückholen können, aber wir müssen in unserer Planung flexibel bleiben!“



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