St. Martin: Mehr als Weck und Laterne

Hoch zu Ross führt St. Martin den Laternenumzug der Pfarrei St. Marien an. Foto: fk

Bad Homburg (fk). „Laterne, Laterne….“ – um den 11. November ziehen jedes Jahr große Gruppen von Kindern mit ihren Eltern nach Einbruch der Dunkelheit durch die Straßen. Dabei halten sie bunt leuchtende Laternen in den Händen und singen Martins- und Laternenlieder. So auch in Bad Homburg in der Gemeinde St. Marien. Bei einem kleinen Kindergottesdienst unter der Regie von Pastoralreferent Werner Görg-Reifenberg gab es eine schöne Aufführung der St.-Martins-Geschichte mit Kindern der Kita St. Marien. Danach ging es raus vor die Kirche, wo endlich die Laternen angeknipst werden konnten. Wenig später setzte sich fröhlich singend ein langer Zug von Kindern und Eltern die Dorotheenstraße hinauf in Bewegung. Angeführt von einem prächtigen Schimmel mit einem Reiter, als St. Martin verkleidet, im Sattel.

Doch wer war Sankt Martin? Der Überlieferung nach ein Soldat der römischen Armee, der um das Jahr 300 geboren wurde. Angeblich ritt er an einem frostigen Wintertag an einem Bettler vorbei, der frierend und hungernd am Wegesrand lagerte. Aus Mitleid teilte der Legionär mit seinem Schwert den langen Mantel und schenkte dem Frierenden die eine Hälfte. Dieses Erlebnis soll dazu geführt haben, dass er zum Christentum konvertierte und sich später auch taufen ließ. Später war Martin für rund 30 Jahre sogar der Bischof von Tours und wurde nach seinem Tod 397 heilig gesprochen. Er gilt auch als Schutzpatron verschiedener Berufsgruppen. Oft wird nach den Umzügen auch noch ein Martinsfeuer entzündet. Diese schöne Tradition wurde auf dem Platz vor der Kirche auch von der Pfarrei St. Martin fortgeführt. „Damit wollen wir als katholische Kirche sinnfällig werden lassen, worum es im Gedenken an Heilige wie Martin und Nikolaus geht. Um Solidarität untereinander, um das, was in der biblischen Erzählung des barmherzigen Samariter deutlich gemacht wird. Hilfe dort zu geben, wo sie notwendig ist, wo Menschen Hilfe brauchen“, so Pfarrei-Mitarbeiterin Dr. Anne Kossatz.



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