Steffen Göttler holt den Vizetitel

Das Team des Luftsportclubs Bad Homburg mit (v. l.) Steffen Göttler, Jan Omsels, Burkhard Müller und Nils Deimel. Foto: LSC

Bad Homburg (hw). Großer Erfolg für die vier Segelflugpiloten des Luftsportclubs Bad Homburg (LSC) bei der deutschen Segelflugmeisterschaft (DM) in Zwickau: Es starteten Steffen Göttler, Jan Omsels , Burkhard Müller und Nils Deimel, wobei Göttler dort Deutscher Vizemeister in der 15-Meter Klasse wurde. Seine 6977 Punkte bedeuteten einen nur hauchdünnen Abstand zum Sieger Henrik

Bieler (7044 Punkte). Beide flogen das Modell Ventus des Flugzeugherstellers Schempp-

Hirth; Bieler die 2b, Göttler das schmalere, aber dadurch im Cockpit auch wesentlich engere Modell 2a, das dafür aerodynamische Vorteile bietet. Für Steffen Göttler war es sein bisher größter Erfolg bei einer Meisterschaft – mit dem Vizerang hat er sich für die Weltmeisterschaft in Australien im nächsten Jahr qualifiziert.

Die Deutsche Meisterschaft wurde in drei Klassen ausgetragen: Club, Standard und 15-Meter. 15 Meter Spannweite haben zwar alle Modelle, aber die Standardklasse hat modernere, leistungsfähigere Flugzeuge, als die in der Regel älteren Maschinen der Clubklasse. In der sogenannten 15-Meter-Klasse fliegt man mit Wölbklappen: Das sind zusätzliche an der Flügelhinterkannte angebrachte verstellbare Klappen, mit denen das Flügelprofil verändert und so an die verschiedenen Fluggeschwindigkeiten, die von 70 bis über 250 Kilometer pro Stunde reichen, angepasst werden kann.

Göttler berichtete: „Wir hatten eine tolle DM mit acht von zehn Wertungstagen (zwei fielen

witterungsbedingt aus). Alle Wertungstage waren in ihrer Meteorolgie sehr unterschiedlich und anspruchsvoll für alle Klassen. Jan und ich haben gemeinsam am Flugplatz gecampt, und regelmäßig hat unser Team abends gemeinsam beim Grillen die gute Stimmung genossen. In der 15-Meter-Klasse flog ich zum ersten Mal, und dafür lief es sehr gut!“ Sehr gut brachte Burkhard Müller die segelfliegerische Herausforderung auf dem Punkt: „Anspruchsvolle Aufgaben in komplexer Wettersituation: Zwickau ist bekannt als Bermuda-Dreieck des Segelflugs mit der Lage zwischen Erzgebirge, Thüringer Wald, Fichtelgebirge und Leipziger Flachland.“

Der letzte Wertungstag war für den frischgebackenen Vizemeister der spannendste und anstrengenste, da es darum ging, den zweiten Platz zu verteidigen. „Es herrschte anspruchsvolle Blauthermik. Das bedeutet, dass es wegen geringer Luftfeuchtigkeit nicht zur Kondensation von Wasserdampf in der warmen, aufsteigenden Luft kommt – es gibt dann an einem blauen Himmel keinerlei Wolken, die für uns normalerweise die Thermik, in der wir kreisen, anzeigen. Dieser Flug war hochspannend bis zum Schluss, da die ersten vier in der Wertung lange gepokert haben, also den Abflug herausgezögert haben, so dass das Risiko

einer Außenlandung auf dem Acker stieg. Jetzt geht es voraussichtlich für mich zur WM nach Australien im kommenden Jahr“, sagte Göttler. Die weiteren Platzierungen: Omsels 5. und Deimel 23. in der Standard-Klasse, Müller 28. in der 15-Meter-Klasse.



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