Steinig und kalt: Der Weg zum Corona-Abi 2021

Abstand wahren und Maske tragen gilt auch für die Abiturienten des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums (KFG). Foto: gd

Bad Homburg (gd). Im vergangenen Jahr lief, aufgrund der Corona-Pandemie, vieles anders als gewohnt. Das aLaternenfest musste ausfallen, genauso wie der Weihnachtsmarkt, das Weinfest und der Bad Homburger Sommer. Auch der Abiturjahrgang 2020 musste im Sommer vergangenen Jahres unter besonderen Bedingungen und ohne große Feierlichkeiten die Schule verlassen. Für das Abitur 2021 sieht es ganz danach aus, als ob sich daran nicht viel ändern wird.

Seit regulärem Schulbeginn am 11. Januar ist für alle Schüler weiterführender Schulen Homeschooling per Video-Konferenz und Chat angesagt – außer für die Abschlussjahrgänge, die für den Präsenzunterricht wieder in der Schule erscheinen.

Die Abiturienten des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums (KFG) kommen mit gemischten Gefühlen zum Präsenzunterricht nach regulärem Stundenplan. Viele schätzen den Face-to-face-Unterricht wegen der persönlicheren Lern-Atmosphäre und weil man einfach mal wieder seine Freunde live sieht. Andere hingegen sehen sich mit der Präsenzpflicht in ihrer Arbeits- und Lernproduktivität eingeschränkt, zumal viele der Kurse aufgrund der hohen Schüleranzahl auf zwei Räume aufgeteilt sind und der Lehrer daher immer von Raum zu Raum wechseln muss. „Es lässt sich viel weniger konzentriert arbeiten, als wenn der Lehrer per Videokonferenz den ganzen Kurs gleichzeitig unterrichtet“, findet Frederik, der seit der fünften Klasse das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium besucht. „Außerdem finde ich es ungemütlich, gerade in den Wintermonaten alle 20 Minuten die eisige Luft in unseren Klassenraum zu lassen“, fügt er hinzu. Auch das ständige Tragen der Masken macht einigen Schülern zu schaffen. „Ich merke, dass ich unter meiner FFP2-Maske deutlich weniger Luft bekomme“, sagt Leon. „Auch wenn ich die Pausen draußen verbringe, trage ich aus Angst vor einer Ansteckung dennoch meine Maske. Das kann bei einem langen Schultag ganz schön anstrengend werden.“ Es sind aber nicht nur die Unterrichtsbedingungen, die den angehenden Abiturienten zu schaffen machen. Es fehlt ihnen außerdem ein Ausgleich zum Schulalltag, beispielsweise am Nachmittag oder Wochenende. Anstatt das Wochenende zusammen mit Freunden zu verbringen oder Sport in einem Verein zu treiben, müssen sie zu Hause bleiben. Nicht wenige Schüler greifen dann aus Langeweile auf Fernsehen und Videospiele zurück, was das Gefühl der Unausgeglichenheit und Unzufriedenheit bei vielen noch verstärkt. Andere hingegen gehen raus in die Natur zum Joggen oder Fahrradfahren. „Ich wandere fast jedes Wochenende mit einem Freund auf den Feldberg“, erzählt Phillipp, der damit einen Ausgleich zum Klausuren- und Abiturstress gefunden hat. Gleichzeitig trainiert er damit auch für sein fünftes Abitur-Prüfungsfach Sport, in dem er eine praktische und theoretische Prüfung ablegen muss. Vorgesehen sind die sportpraktischen Prüfungen, die in diesem wie auch im vergangenen Jahr nur für kontaktlose Sportarten abgenommen werden, für die Woche vor den Osterferien. Da bis dahin das Team-Training in den Sportvereinen und auch der Sportunterricht in der Schule nicht in vollem Umfang stattfinden können, müssen sich die Prüflinge allein auf die Prüfungen vorbereiten.

Die schriftlichen Abiturprüfungen, die üblicherweise vor den Osterferien stattfinden, wurden zur Verlängerung der Vorbereitungszeit auf Ende April verlegt, was vielen Schülern gelegen kommt, um verpassten Unterrichtsstoff aus der Lockdown-Zeit im April nochmals aufzuarbeiten.

Trotz der unangenehmen Bedingungen, unter denen die Schüler in die Abiturphase gehen, sind die Abiturienten zuversichtlich, dass sie gut durch die Zeit bis zum Sommer kommen werden und dann hoffentlich wohlverdient ihren Schulabschluss zusammen mit Freunden und Familien feiern können.



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