Jeder Verzicht ist ein Zeichen von Nächstenliebe

Bad Homburg (hw). Der Vorstand des Pfarrgemeinderats und die Seelsorger des Pastoralteams St. Marien Bad Homburg-Friedrichsdorf stellen sich ausdrücklich hinter die verschärften Maßnahmen, die derzeit im Rahmen der Pandemie angeordnet und empfohlen werden. Das gilt vor allem auch für zusätzliche Einschränkungen auf kirchlicher Ebene. Viele nehmen die Kontaktbeschränkungen als anstrengend wahr und sehen ihre Geduld strapaziert. „Dafür haben wir vollstes Verständnis. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass diese Maßnahmen, die auch unser kirchliches Leben einschränken, notwendig und wirkungsvoll sind, um das Geschehen der Pandemie so gut wie möglich zu meistern. Dazu gehört auch, dass jeder und jede für sich genau überlegt, was jetzt aktuell wirklich notwendig ist. Der Verzicht auf Kontakte, die nicht dringend erforderlich sind, ermöglicht, dass die vor allem aus sozialen Gründen notwendigen Begegnungen und Kontakte weiterhin stattfinden können“, schreibt die Pfarrei.

„Wenn es auf diese Weise gelingt, dass Schulen und Kindertagesstätten ihren Betrieb so weit wie möglich aufrecht erhalten können, wenn es gelingt, dass die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen geschützte Orte bleiben, die ihren Auftrag erfüllen können, wenn es gelingt, dass Besuche bei einsamen Angehörigen weiterhin möglich bleiben, dann sind jede Vorsichtsmaßnahme, jede Hygienemaßnahme und jeder Verzicht ein Zeichen von Nächstenliebe.“ Die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit sei mit vielen Fragezeichen versehen. Sicher sei aber, dass „wir jedes auch noch so kleine Stück Normalität nur durch die gegenwärtigen gemeinsamen Anstrengungen erreichen können“.

Damit die zweite Corona-Welle nicht auch eine Welle der Einsamkeit mit sich bringt, wird das Sozialprojekt „Wir sind für Sie da!“ des Caritasausschuss vorbereitet und intensiviert: Einkaufsunterstützung für Risikogruppen, Nachbarschaftshilfe, das Angebot des Seelsorgstelefons unter Telefon 06172-177040 und die Möglichkeit der Lebensberatung unter Telefon 06172-5939088. Das alles soll nun wieder in den Vordergrund der Arbeit in den Gemeinden der Pfarrei treten.

Die Verantwortlichen möchten aber auch nicht die Augen davor verschließen, dass viele Menschen in Bad Homburg und Friedrichsdorf nun erneut vor existenziellen Problemen stehen. „Wir rufen dazu auf, diejenigen zu unterstützen, die durch die erneuten Schließungen vor allem der Gastronomie im kommenden Monat und eventuell noch darüber hinaus ohne Einnahmen dastehen werden. Wir alle können dazu beitragen, dass sie diese harte Zeit überstehen, indem wir die Liefer- und Abholservices in Anspruch nehmen oder indem Unternehmen anstelle der geplanten Weihnachtsfeiern Gutscheine des Lieblingsrestaurants an die Arbeitnehmer verschenken. Kreativität kann ermöglichen, dass wir gemeinsam diese Zeit bestehen und denen helfen können, die besonders hart betroffen sind.“



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