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Dr. Katharina Stüber, Gründerin und Stifterin Dr. med. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels, Kulturpreisträgerin 2024 Anne-Sophie Bertrand, Beate Vinke und Professorin Dr. Heike Allgayer (v. l.) bei der Preisverleihung in der Villa Wertheimber. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Erneut sind drei engagierte, außergewöhnliche Frauen Preisträgerinnen der Ingrid zu Solms-Stiftung. Ausgezeichnet wurden mit dem Menschenrechtspreis 2023 Monika Hauser, mit dem Menschenrechtspreis 2024 Professorin Ruth Halperin-Kaddari und mit dem Kulturpreis 2024 Anne-Sophie Bertrand.

Die Ingrid zu Solms-Stiftung zeichnet weltweit Frauen für besondere Verdienste aus und macht dadurch sie und ihre Leistungen sichtbar. Die renommierte 1994 gegründete Stiftung mit Sitz in Frankfurt ist international aktiv. Sie ehrt jährlich Frauen, die sich in besonderer Weise für Forschung und Wissenschaft, Kultur oder Menschenrechte einsetzen. Die Stiftung unterstützt „die Frauen, die auf dem Weg zur geistigen Elite sind, damit sie nicht aufgeben, um an den Herd zurückzukehren“. Die Gründerin und Stifterin Dr. med. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels formuliert es so: „Wer die werdende geistige Elite unterstützt, unterstützt auch andere, indirekt aber effektvoll!“

Am 2. November fand die diesjährige Preisverleihung in der Villa Wertheimber statt. Trotz sorgfältiger Planung konnte Dr. med. Ingrid Gräfin zu Solms-Wildenfels nur eine der drei Preisträgerinnen und zwei der drei Laudatoren in Bad Homburg begrüßen. Die Preise sind mit jeweils 7500 Euro dotiert. Zur von der Stifterin überreichten Urkunde erhalten die Preisträgerinnen jeweils eine von Professorin Dr. Heike Allgayer überreichte Fellow-Nadel als Zeichen ihrer Aufnahme in das vor 31 Jahren gegründete Elite-Netzwerk, dem bisher 51 Preisträgerinnen angehören. Für die Medizinerin Dr. h. c. Monika Hauser, Gründerin der internationalen Frauenrechtsorganisation medica mondiale nahm den Menschenrechtspreis 2023 mit Beate Vinke, die Präsidiumsvorsitzende des gemeinnützigen Vereins medica mondiale entgegen. Die Laudatio hielt Professorin Dr. Ulrike Ackermann.

Mit dem Menschenrechtspreis 2024 wurde die israelische Rechtswissenschaftlerin Professorin Ruth Halperin-Kaddari ausgezeichnet. Sie ist Gründerin des Dinah Projects 7/10, einem internationalen Experten-Netzwerks, dass sie als Reaktion auf die von der Hamas am 7. Oktober 2023 begangenen sexuellen Gewalttaten und geschlechtsspezifischen Verbrechen gründete. Ausgezeichnet wurde sie für „ihren wertvollen Beitrag in Form des Dinah Projects 7/10 und für ihr lebenslanges Engagement für Frauen- und Menschenrechte“. Die Auszeichnung nahm Laudatorin Dr. Katharina Stüber in Vertretung der Preisträgerin entgegen. Einzig Kulturpreisträgerin Anne-Sophie Bertrand hatte es zur Preisverleihung nach Bad Homburg geschafft. Die Laudatio auf die Musikerin hielt Prof. Dr. Alfred Stenger. Begrüßt wurden die Teilnehmer der hochkarätigen Veranstaltung in der Villa Wertheimber von der Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Professorin Dr. Elisabeth Koch. Oberbürgermeister Dr. Alexander Hetjes brachte in seinem Grußwort seine Freude darüber zum Ausdruck, dass in Bad Homburg „drei außergewöhnliche Frauen geehrt werden, deren Lebenswerk und Engagement weit über die Grenzen unseres Landes leuchten“.

Dr. Monika Hauser studierte Medizin, als der Jugoslawienkonflikt ausbrach. Die angehende Gynäkologin beschloss zu helfen und reiste 1992 nach Bosnien, um Frauen zu unterstützen, die sexualisierte Gewalt erfahren mussten. Sie schuf für die im Krieg vergewaltigten und traumatisierten Frauen und deren Kinder mithilfe von Sach- und Geldspenden aus Deutschland 1993 in der Stadt Zenica ein Frauenzentrum, in dem die Opfer sicher waren, medizinisch versorgt wurden und psychologische Hilfe erhielten. Das Hilfsprojekt Medica Zenica war das erste von vielen, mit denen der im Mai 1993 gegründete, gemeinnützige Verein medica mondiale Frauen und Mädchen weltweit seither in Krisengebieten unterstützt. Wo auch immer Frauen und Mädchen sexualisierte Kriegsgewalt erfahren und kaum Hilfe erwarten können, bietet medica mondiale Hilfe in Kooperation mit Fachfrauen und Initiativen in der jeweiligen Region an. Auch die Expertin für Familienrecht und internationale Frauenrechte Professorin Dr. Ruth Halperin-Kaddari setzt sich mit ihrem Dinah-Projekt 7/10 für Opfer sexueller Gewalttaten und geschlechtsspezifischer Verbrechen ein und fordert Gerechtigkeit für die Opfer und die strafrechtliche Verfolgung der Täter konfliktbezogener sexueller Gewalt.

Kulturpreisträgerin Anne-Sophie Bertrand wurde in Paris geboren. Sie studierte an der Royal Academy of Music in London bei Skaila Kanga, am Königlichen Konservatorium in Brüssel sowie bei den Harfenpädagoginnen Germaine Lorenzini und Catherine Michel. Seit 2000 ist die mit vielen Preisen ausgezeichnete Anne-Sophie Bertrand Solo-Harfenistin des Sinfonieorchesters des Hessischen Rundfunks. Sie erfreute das Publikum im Anschluss an ihre Ehrung mit einem umjubelten, facettenreichen Harfenkonzert.

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