Bad Homburg (xes). Eine Weltreise, ohne dafür die Innenstadt verlassen zu müssen, das war zum Internationalen Stadtfest des Ausländerbeirats möglich. Sowohl kulinarisch als auch kulturell gab es viel zu entdecken.
Das wird eine Zäsur: Keines der bisherigen Internationalen Stadtfeste fand bisher ohne Miodrag Stoikovic statt, nun kündigt der Vorsitzende des Ausländerbeirats an, bei der nächsten Wahl nicht mehr anzutreten. Um den Übergang reibungslos zu gewährleisten, gibt es dieses Jahr schon eine Neuerung; ein Verein übernimmt federführend die Begrüßung der Gäste, in diesem Jahr ist es der Serbische Club, vertreten durch Dragan Ljuboja. Dass Miodrag Stoikovic zukünftig nicht mehr die Leitung übernimmt, ist für viele noch kaum vorstellbar. Dabei sein wird er aber sicher auch in Zukunft, eng ist die Zusammenarbeit mit dem Magistrat und dem Büro für interkulturelle Angelegenheiten, das sich auch am Programm oberhalb des Marktplatzes beteiligt. Hier können sich die Kinder vergnügen beim Kinderschminken und Basteln, Internationaler Bund und Caritas sind ebenfalls dabei. Auch das Kinderprogramm wird ehrenamtlich angeboten, Alexandra Kirschner-Wedell vom Büro für Internationale Angelegenheiten wünscht sich, dass noch viele den Weg zu den Ständen ganz am oberen Ende der Louisenstraße finden. Zwischen Waisenhausplatz und Marktplatz haben sich die Vereine postiert, hier kann man sich durch Spezialitäten aus Afghanistan, China, Griechenland oder Portugal probieren. Der Verein „Portugal em Nos“ hat sich erst 2023 gegründet und sich vorgenommen, die Generationen miteinander zu vereinen durch Angebote, die für alle Altersgruppen interessant sind – und durch Nutzung aller Medien, um auch die jüngere Generation zu erreichen.
Genauso vielfältig wie beim kulinarischen Angebot ging es auf der Bühne am Marktplatz zu: Nach der offiziellen Begrüßung durch Vertreter der Stadt bot die griechische Gemeinde des Hochtaunuskreises griechische Folklore und die Internationale Frauengruppe der VHS Bad Homburg Flamenco-Klänge, gemeinsam mit Gitarrist Elias Gomez. Tanz und Musik gab es außerdem aus Kroatien, Portugal, Russland und Serbien sowie Chile, Bulgarien und Italien. Das Musik-Duo „Nella und Giancarlo“ gestaltete den Abend mit einem Mix aus Tanzbarem, italienischem Schlager und bekannten internationalen Songs. „Integration ist ein Geben und Nehmen“, sagte Miodrag Stoikovic. Die Stadt unterstützt das Fest, aber ohne großes zivilgesellschaftliches Engagement geht es nicht. Der Ausländerbeirat setzt sich insbesondere für die Förderung ausländischer Vereine ein, für Schulbildung und Seniorenangebote, demokratische Integration und gegen Diskriminierung. Viele helfende Hände braucht es da, auch bei der Organisation des traditionellen Stadtfestes, die Besucher dankten die Mühen mit begeistertem Applaus.
Maria Meisner-Stein stand mit vielen anderen vor der Bühne, um die Aufführungen zu sehen und fand, es müsse doch genügend Sonnenschirme und Sitzmöglichkeiten auch für das „normale“ Publikum geben. Auch wenn der Platz vor der Bühne begrenzt ist: vielleicht eine kleine Anregung.
Miodrag Stoikovic (links neben Bürgermeister Oliver Jedynak) und seine Ehrengäste beim 44. Stadtfest. Foto: xes