Wenig Nachfrage: Thai-Festival im dritten Jahr in Folge abgesagt

Auf thailändische Tanzdarbietungen und kulinarische Köstlichkeiten aus dem asiatischen Land müssen die Bad Homburger auch in diesem Jahr verzichten. Das Thai-Festival ist abermals abgesagt worden. Foto: Archiv

Bad Homburg (hw). Seit über 100 Jahren ist die Kurstadt freundschaftlich mit dem thailändischen Königshaus verbunden. Mit dem Besuch und dem Kuraufenthalt des Königs Chulalongkorn im Jahre 1907 in Homburg, damals noch Sommerresidenz des Deutschen Kaisers, wurde der Grundstein für die besondere freundschaftliche Beziehungen gelegt. Bad Homburg, die als einzige deutsche Stadt mit zwei Thai Salas ausgezeichnet wurde, ist stolz darauf, dieser Tradition folgend auch jährlich das Thai-Festival, das zu den größten seiner Art in Deutschland zählt, auszurichten. Umso trauriger ist die Kur- und Kongress-GmbH, das in der Vergangenheit so vielbesuchte Fest nun zum dritten Mal absagen zu müssen.

Waren die Absagen 2020 sowie 2021 der pandemischen Lage geschuldet, kommen nun weitere Gründe hinzu, so zum Beispiel die fehlende Nachfrage der Händler. „So haben wir deutlich weniger Anmeldungen seitens der thailändischen Aussteller zu verzeichnen als gewohnt. Zurückzuführen ist dies auf die derzeitigen Preissteigerungen und die gestörten Lieferketten. Das Thai-Festival ist nur dann ein Thai-Festival, wenn der Mix aus thailändischem Show-Programm und dem besonderen Warenangebot gegeben ist. Aufgrund der fehlenden Händler ist es so leider nicht finanzierbar“, sagt Holger Reuter, Kurdirektor und Geschäftsführer der Kur- und Kongress-GmbH.

Das gewöhnlich über zwei Tage andauernde Fest entführt in die bunte und exotische Welt thailändischer Kunst und Kultur sowie in die Verlockungen der thailändischen Küche. Bis zu 50 Stände standen in der Vergangenheit an der Brunnenallee und boten thailändische Spezialitäten dar, inklusive eines umfangreichen Kulturprogramms. Bis zu 30 000 Besucher lockte das Fest bislang in die Stadt. Veranstaltet wird es üblicherweise von der Königlich Thailändischen Botschaft, dem Königlich Thailändischen Generalkonsulat, dem thailändischen Fremdenverkehrsbüro, der Fluggesellschaft Thai Airways International sowie der Kur- und Kongress-GmbH.

„Wir hatten sehr gehofft, nach zwei Jahren endlich unsere bekannten Aussteller wieder zu sehen und die Deutsch-Thailändische Freundschaft in vollen Zügen genießen zu können. Doch in Anbetracht der Gründe können wir die Entscheidung der Kur gut verstehen und warten gerne noch ein Jahr“, sind sich Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Suwapong Sirisorn, Generalkonsul des Königreichs Thailand, einig. Auf eine Begegnung mit dem Thailändischen Konsulat möchten Kur und Stadt jedoch nicht verzichten, denn genau vor 160 Jahren, am 7. Februar 1862, wurde der Freundschafts-, Handels und Schifffahrtsvertrag unterzeichnet, der die deutsch-thailändische Freundschaft zum ersten Mal besiegelte, unterzeichnet vom preußischen Gesandten und dem Königreich Siam. Dieser Vertrag ist die Grundlage für die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Thailand. Anlässlich dieses Freundschaftsvertrags können sich die Thailändische Botschaft und die Kur einen Thai Anniversary Day vorstellen. Denkbar wäre ein kleines Showprogramm im Sommer, bei dem auch ein kulinarisches Angebot nicht fehlen sollte. Näheres über das Thai Aniversary Day wird noch bekanntgegeben.



X