Bad Homburg (jas). Die Kurstadt trauert um den Unternehmer, Förderer und Bad-Homburg-Liebhaber Werner Wicker. Der gebürtige Kasseler starb in der Nacht von Sonntag auf Montag im Alter von 84 Jahren, wie die Stadt bestätigte. Im Jahr 2016 hatte Wicker von Oberbürgermeister Alexander Hetjes „für sein Lebenswerk und sein Engagement sowie für seine Verdienste um das Ansehen der Stadt die Ehrenplakette der Stadt Bad Homburg als besondere städtische Würdigung“ verliehen bekommen. Hetjes würdigte Wicker als „einen herausragenden Geschäftsmann und einen beeindruckenden Menschen“.
Geboren 1935, war er nach einer Ausbildung zum Spengler nicht ins elterliche Geschäft eingestiegen, sondern machte ein eigenes Spengler- und Installationsgeschäft auf. 1960 gründete er in Ahnatal eine Wohnungsbaugesellschaft, und nur fünf Jahre später eröffnete er die erste Wicker-Klinik mit 265 Betten in Bad Wildungen.
1971 kaufte Wicker das neu erbaute Hotel „Ambassador“ an der Kaiser-Friedrich-Promenade/Ecke Ludwigstraße auf, das sich im Insolvenzverfahren befand, und baute es zu einer Kurklinik um. Eröffnet wurde das „Sanatorium Wicker“ im Januar 1972. Seit der Eröffnung des Anbaus im Jahr 1975 können sich Patienten dort nach den neuesten medizinischen Standards in einer Reha-Klinik mit Hotelcharakter behandeln lassen. Bis heute ist die Klinik einer der Leuchttürme der Kur in Bad Homburg. Große Verdienste erwarb sich Wicker auch mit der Spielbank. 1975 bewarb der Unternehmer sich um die Konzession für den Betrieb in Bad Homburg, die er ab dem 1. Januar 1976 erhielt. Bis 2012 blieb die Konzession der Bad Homburger Spielbank nach mehrmaligen Verlängerungen in seinen Händen. Wicker sei es zu verdanken, dass die Spielbank heute überregional attraktiv sei, so Hetjes.
OB Hetjes hob bei der Verleihung der Ehrenplakette vor vier Jahren auch das Bemühen des Unternehmers Wicker um die Taunus Therme hervor: „Als das Gebäude im Jahr 1983 abbrannte, ließen Sie die Therme innerhalb kürzester Zeit abermals errichten und eröffneten sie im Jahr 1984 erneut. Auch hier nahmen Sie in den folgenden 30 Jahren immer wieder Umbauten vor und passten die Technik, die Standards und das Ambiente den neuesten Gegebenheiten an, so dass die Therme bis heute ein Wohlfühlort für viele Menschen ist“, sagte Hetjes damals in seiner Laudatio.
Werner Wicker sei eine der großen Unternehmerpersönlichkeiten der Stadt gewesen. „Bad Homburg hat dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit viel zu verdanken. Ich habe stets seine Schaffenskraft bewundert“, sagte Hetjes nach dem Tod des Wahl-Homburgers. „Mit Spielbank und Taunus Therme hat er zwei Flaggschiffe geführt und groß gemacht“, fügte Kurdirektor Holger Reuter hinzu.