Zusehen, wie ein Hörspiel entsteht

Herr Vogt (l., Robert Frank) versucht, in seinem Verhör herauszufinden, wer den Mord an dem Mädchen in den Dünen begangen hat. Foto: ai

Bad Homburg (ai). Nachts zum Einschlafen oder einfach zwischendurch, um sich auf eine fantasievolle Reise zu begeben — Hörspiele verschönern zahlreichen abenteuerlustigen Personen den Tag. Aber wie kommt so ein Hörspiel eigentlich zustande, und wer steckt hinter den gesprochenen Figuren? Um einen richtigen Einblick hinter die Kulissen zu bekommen, wurde am Freitag das Hörspiel „Das Ende eines Verhörs“ von John Beckmann live im Kurtheater präsentiert. Auch wenn der Saal nur halb gefüllt war, gab es eine spannende Vorstellung zu sehen.

Das Live-Hörspiel entführt das Publikum in einen mysteriösen Kriminalfall auf eine Insel. Ein Mädchen wird vermisst, und darauf macht Polizeibeamter Gabriel Lange, gesprochen von Timmo Niesner, eine Zeugenaussage über einen auffällig geparkten Wagen in den Dünen. Als er seiner Kollegin Anna Jung, gesprochen von Nana Spier, davon erzählt, taucht auf einmal Herr Vogt vom Bundeskriminalamt, gesprochen von Robert Frank, auf und verdächtigt Gabriel, das vermisste Mädchen getötet zu haben.

Danach beginnt die Verwirrung. Herr Vogt erzählt Anna, dass die beiden zusammenarbeiten müssen, damit Gabriel seine Tat gesteht. Nach vielen unangenehmen Fragen beichtet Gabriel dann endlich, dass er das tote Mädchen im Kofferraum des Autos gefunden hat. So stellt Herr Vogt beiden die Frage: „Was würden sie tun, wenn ihnen jemand den wichtigsten Menschen im Leben wegnehmen will?“, und Anna antwortet darauf „Alles!“.

Auf einmal wendet sich das Blatt, und es stellt sich heraus, dass Gabriel und Herr Vogt zusammenarbeiten, um Anna zu überführen. Denn sie hat das Mädchen getroffen, weil sie die Tochter von ihrem Ehemann Frederick ist. Vor 16 Jahren hatte dieser nämlich eine Affäre, und so schrieb das Mädchen ihm einen Brief, in dem stand, dass sie ihn besuchen möchte.

Doch den Brief bekam fälschlicherweise Anna. Anna kann nämlich keine Kinder bekommen und hatte große Angst, dass Frederick sie für eine Familie verlassen würde, die sie ihm nicht bieten kann. Sie traf sich allein mit dem Mädchen und bat ihr Geld an, um zu verschwinden. Doch es kam zum Streit, Anna wurde getötet.

Mit Geräuschemacherin Simone Nowicki gab es den vollen Hörspiel-Effekt. Von einer Tastatur bis hin zu einem Sodastreamgerät – dem Publikum wurde demonstriert, dass man mit den undenkbarsten Geräten die unterschiedlichsten Geräusche erzeugen kann. Zudem sorgte das Technikteam mit Licht und Musik für eine angespannte und mysteriöse Atmosphäre, wobei man einfach seine Augen schließen und der Geschichte folgen konnte.



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