Empfang und umfangreiches Heft zum 20-jährigen Bestehen

Bad Homburg (eh). Ob es überhaupt noch Themen für das Jahresheft „Dornholzhausen ... aus unserer Geschichte“ gibt, hat sich der Vorsitzende des Geschichtskreises Dornholzhausen, Dr. Christian Weizmann, einst gefragt. Seine Antwort: Ja, die gibt es, an Themen mangelt es nicht. Und das Heft Nummer 16, das nun erschienen ist, ist mit 76 Seiten umfangreicher als zuvor.

Stadthistorikerin Gerta Walsh hatte im Jubiläumsjahr 1999, 300 Jahre nach dem Eintreffen der Waldenser aus dem Piemont in Dornholzhausen, einen Festvortrag auf der Kanzel der Waldenserkirche gehalten. Von dort aus las sie den Dornholzhäusern die Leviten und hielt ihnen vor, dass Dornholzhausen als einziger alter Stadtteil in Bad Homburg keinen Geschichtsverein hätte. Dabei verfüge Dornholzhausen, das ehemalige Flüchtlingsdorf, doch über eine ganz ungewöhnliche Geschichte.

Am 19. August 1999 trafen sich zehn Personen und beschlossen, dass es eine Aufgabe des Geschichtskreises sei, die Geschichte Dornholzhausens von der ersten Gründung bis in die Gegenwart zu erforschen. Das ist 20 Jahre her, und dieses Jubiläum möchte der Geschichtskreis Dornholzhausen nun feiern.

16 Jahreshefte mit historischem Bezug wurden in den Jahren herausgebracht. Zu lesen waren Texte verschiedener Autoren, die alle Dornholzhäuser Ereignisse oder Entwicklungen zum Inhalt hatten. „Fast sind es jetzt schon 1000 Seiten, auf denen schlichte und manchmal kuriose Begebenheiten geschildert sind“, sagt Weizmann.

In Heft 16 werden unter anderem Kindheitserinnerungen eines Dornholzhäusers zum Laternenfest Anfang der 1950er-Jahre zu lesen sein. Auch war die Überraschung groß, als 2018 die Dornholzhäuserin Nicole Ohlenschläger zur Laternenkönigin Nicole II. gekrönt wurde. Weiter geht man der Frage nach, ob es in Dornholzhausen die Waldenserkolonie Méan gegeben hat. Auch das Scheller’sche „Gasthaus zum Löwen“ wird beschrieben, das im September 1867 einem Großbrand zum Opfer fiel. Überraschend erhielt der Geschichtskreis durch eine Scheller-Nachfahrin eine kupferne Druckplatte mit dem Bild der Gastwirtschaft, und man fand im Stadtarchiv Abdrucke dieses Kupferstichs.

Die Jagd in Dornholzhausen

Weiter wird der goldene Löwe am Haus Dornholzhäuser Straße 29 beschrieben. Auch ist ein Kapitel dem ewigen Streit um das Recht der Homburger Schäfer, ihre Herden über Dornholzhäuser Felder zu den Röderwiesen treiben zu dürfen, gewidmet. Weiterhin wird die Jagd in Dornholzhausen beschrieben. Bis zur frühen Neuzeit war die Jagd dem Adel vorbehalten. Der liberal denkende Landgraf Philipp hatte die „Jagdfronpflicht“ am 29. Februar 1840 aufgehoben. Jagen durften vom Landgrafen genehmigte Jagdscheininhaber.

Doch der Geschichtsverein Dornholzhausen kann nicht nur Buchstaben zu Papier bringen, sondern auch feiern. Zu seinem 20-jährigen Bestehen gibt es am Mittwoch, 22. Mai, um 18 Uhr einen Empfang im Haus Luise in der Lindenallee. Der Gesangverein „Liederkranz 1840 Dornholzhausen“ ist mit dabei, „und eine liebliche Waldenserin wird auftauchen“, verspricht Dr. Christian Weizmann.

!Das Geschichtsheft 16 gibt es für 6,50 Euro im Bad Homburger Buchhandel und bei „Paper Pen & Present“ in Dornholzhausen.

Dr. Christian Weizmann, Dr. Walter Mittmann und Hellmuth Bollmann (v. l.) vom Geschichtskreis Dornholzhausen stellen das neue Geschichtsheft vor. Foto: Ehmler



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