Gonzenheim ehrt seinen Maler Eberhard Quirin

Erstellt von Leser-Reporter: Dr. Jörg Schmalfeld

Die „Bürger für Gonzenheim“ haben sich mit dem „Geschichtlichen Arbeitskreis“ und Ortsbeirat  in Gonzenheim und sowie mit Unterstützung der Stadt ein neues charmantes Plätzchen geschaffen. Es liegt in unmittelbarer Nähe zu „Alt-Gonzenheim 22“, wo von 1927 bis zu seinem Tode in 1951 der Radierer und Maler Eberhard Quirin mit seiner Frau wohnte und in zahlreichen Radierungen und Bildern Eindrücke aus Gonzenheim festgehalten hat. Grund genug, dieses Plätzchen nun Quirinplatz zu nennen.

Einige fleißige Hände aus Verein und Stadt haben in den letzten Monaten an der Umgestaltung gearbeitet. Doch zum Höhepunkt und offiziellen Eröffnung wurde die feierliche Enthüllung einer Tafel auf einem Findling aus dem Gonzenheimer Feld mit den Lebensdaten des Malers am vergangenen Freitag, den 29.11. OB Alexander Hetjes nahm dies zum Anlass, lobende Worte über den Bürgersinn der Gonzenheimer zu ihrer Vergangenheit zu finden. Dr. Alexander Rastädter, Vorsitzender der „Bürger für Gonzenheim“, dankte ihm und allen Helfern und ließ anklingen, dass man gerne auch auf weitere Unterstützung der Stadt für die Umgestaltung des Gunzoplatzes hoffe. Zum Gelingen stieß man mit einem Glas Sekt an. Die „Bürger für Gonzenheim“ werden am 2. Advents-Sonntag (8.12.) ihren traditionellen Adventsbasar wieder auf dem Gunzoplatz  ausrichten.

Eberhard Quirin wurde am 24. Dezember 1864 in Oberursel geboren. Der Vater war Schuhmachermeister, doch Sohn Eberhard entschied schon mit 15 Jahren sich der Kunst zu widmen. Er besuchte kurzzeitig die Frankfurter Städel Schule, dann Kunstschulen in Hanau und München, hospitierte bei Anton Burger in der Kronberger Malerkolonie, hatte einen längeren Aufenthalt in der Schweiz, wovon zahlreiche Landschaftsbilder bekannt geworden sind, und kehrte schließlich 1908 zum Studium an die Städelschule zurück. In den folgenden Jahren entstanden nun die zahlreichen und vielen bekannten Radierungen und Bilder von Häusern, Straßen und Plätzen der Frankfurter Altstadt sowie Mainansichten, manche in ganzen Postkartenserien. Ein bekanntes Beispiel hiervon ist die Radierung „Heilig-Geist-Plätzchen an der Saalgasse“.

Mit Heirat und Umzug in 1928 nach Bad Homburg-Gonzenheim verschoben sich ein wenig die Motive seines künstlerischen Schaffens. So entstanden u.a. zwei Taunus-Alben mit je 12 Ansichten. Die Motive ergaben sich aus seinen Wanderungen durch die Taunus-Region. Bilder von Ansichten in Gonzenheim besitzen noch einige Gonzenheimer Familien. Ein herausragendes Bild aus dieser Zeit zeigt einen Blick über die Friedrichsdorferstraße mit seinen Bauernhöfen hinüber zur Evangelischen Kirche in Gonzenheim. Radierungen und Bilder von Eberhard Quirin befinden sich in den Sammlungen der Stadt Bad Homburg im Gotischen Haus sowie in den Sammlungen des Städel und Historischen Museums in Frankfurt.  

 

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03. Dezember 2019
Dr. Jörg Schmalfeld

Erbitte Erscheinen in der nächsten Ausgabe der HW.

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