Über die Liebe, die Freiheit, den Mut und das Loslassen

Bad Homburg (fch). Vielen Bürgern der Kurstadt ist die Schauspielerin und Regisseurin Alina Hill vor allem durch ihr Engagement bei dem Bad Homburger Kinder und Jugendensemble „TVG Kittens“ bekannt. Seit 15 Jahren betreut und coacht sie das Ensemble des TV Gonzenheim, das sich in der Stadt unter anderem mit den Stücken „Windmädchen“ (2015) oder dem „Workshop Wunderland“ (2017) einen Namen machte.

Leider musste das aktuelle Stück wie so viele Veranstaltungen auf Grund der Gesundheitslage abgesagt werden. Für alle, die die veranstaltungsfreie Zeit zum Lesen nutzen und Gedichte lieben, hat Alina Hill einen Tipp: ihren Lyrik-Band „Poesie in Koordinaten“. Mit ihm gibt die 28-Jährige, gebürtige Bad Homburgerin, ihr Debüt als Autorin. Bei dem Buch handelt es sich um einen Sammelband mit Gedichten und Prosa, teils in Deutsch, teils in Englisch, über die Liebe, die Freiheit, das Loslassen und über den Mut, Kunst in allem zu sehen.

Das Buch nimmt seine Leser mit auf eine Reise, die von Hamburg über Wien, Florenz, Jerusalem und Bethlehem zurück in die heimischen Gefilde führt. Die Autorin möchte ihre Leser mit ihren Gedichten und Geschichten inspirieren, auf das Leben in all seinen Facetten zu schauen. Zum Schreiben angeregt wurde die Künstlerin, die seit ihrer Schauspielausbildung zwischen ihrer Wahlheimat Hamburg und ihren hessischen Heimat pendelt, durch die Trennung von einem Freund. „Ich habe schon als Jugendliche gerne Gedichte geschrieben. Meistens haben mir meine Worte geholfen, schwere Zeiten zu verstehen, zu überstehen und traumatisierende Erfahrungen zu verarbeiten.“ Eine weitere Quelle, um ihre Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, war „der Anblick eines Kutschpferdes in Florenz, der mich sehr berührt hat“. Und den sie in einem Gedicht festgehalten hat. In einem anderen Gedicht mit dem Titel „Auf einem Planeten, den wir Erde nannten“ schildert sie mit einem visionären Blick aus der Zukunft zurück auf den blauen Planeten, „auf dem wir das Leben zwar gekostet, aber nichts dafür getan haben, um ihn für die nachfolgenden Generationen zu erhalten“, sagt die freie Künstlerin, die ihren Beruf nicht nur in Hamburg (unter anderem am Thalia Theater und der Staatsoper Hamburg) und Bad Homburg, sondern auch in Israel, Palästina und New York ausübt. In den beiden genannten Gedichten und einem anderen über einen jungen Mann, der seine Träume vergessen hat, verarbeitete die Autorin „einen unausgesprochenen Schmerz“.

Für die heitere Note im Buch sorgen Gedichte und Geschichten, die „zum Schmunzeln und Atmen einladen“. Alle Gedichte reflektieren Gefühle, die von einer bestimmten Atmosphäre, der Verarbeitung von Eindrücken an bestimmten Orten in einem Land ausgelöst wurden. Worauf der Titel des Buches „Poesie in Koordinaten“ und die Wahl der Sprache, Deutsch oder Englisch, anspielt und verweist. „Zu den Eindrücken gehören die Temperatur des Ortes, Gerüche und Gespräche. Wichtig sind immer Begegnungen mit Menschen, die ähnliche ‚Schwingungen‘ haben. Die sich dieselben Dinge wünschen wie ich: Liebe, Freiheit und Berührt sein – spirituell, emotional und körperlich und das weitergeben möchten. Aber auch die Unfähigkeit, sich diese Wünsche manchmal zu erlauben. Und unser Kampf als Mensch gegen unser Ego.“

Alina Hill wird beim Schreiben von ihrer künstlerischen Ausbildung und den Lehren des Zen-Buddhismus beeinflusst, der den Menschen als Einheit von Körper, Seele und Geist sieht. Geschrieben hat Alina Hill an ihrem ersten, 116 Seiten dicken Buch, „überall“. Das kann im Café, im Zug, im Flugzeug, beim Wandern, in der Wüste oder beim Reiten sein. „Manchmal notiere ich mir kleine Notizen im Handy und verfolge die Gedanken später wieder.“ Die Arbeit an ihrem Buch zog sich über dreieinhalb Jahre. „Ich habe nicht kontinuierlich geschrieben, sondern immer dann, wenn mich etwas dazu bewogen hat.“

!In Bad Homburg ist „Poesie in Koordinaten“ im Fachhandel erhältlich, über die Website des Verlags www.bod.de sowie auf allen gängigen Portalen, gebunden und als E-Book.

Alina Hill präsentiert ihren Lyrik-Band „Poesie in Koordinaten“. Foto: fch



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