SGOler Andreas Alf jetzt im FIFA-Museum in Zürich

Bad Homburg (gw). Dass auch im Fußball Märchen wahr werden können, dafür ist An-dreas Alf der lebende Beweis. Der Frankfurter Bub, Jahrgang 1977, lebt mit seiner Familie im beschaulichen Glashüttener Ortsteil Schloßborn im Hochtaunuskreis, hatte seine sportlichen Wurzeln bei der Spvgg. 03 Fechenheim in Frankfurt und schaffte den Sprung von der SG Ober-Erlenbach aus dem Wingert-Sportpark zum Welt-Fußballverband FIFA nach Zürich.

Es lohnt ein Blick auf eine berufliche Karriere, die atemberaubender kaum hätte verlaufen können und die Alf zu einer bemerkenswerten Aussage bewogen hat: „Mit diesem Job habe ich meine Erfüllung gefunden, und ich würde ihn mit großer Freude gerne bis zu meiner Rente machen wollen!“

Der Job, von dem er spricht, trägt den Titel „Head of Communications“ im FIFA World Football Museum. Der Journalist aus dem Taunus ist dort als PR-Chef bei der „Fédération Internationale de Football Association“ für alle Anfragen der Medien, Presse-Termine, Interview-Wünsche, Event-Planungen und sonstige Veranstaltungen zuständig. Im Regelfall von montags bis freitags, ehe er mit dem ICE als Inhaber der Bahncard 100 die vier Stunden Fahrzeit auf sich nimmt, um das Wochenende bei seiner Frau und den beiden Söhnen Tristan (11) und Kilian (7) in Schloßborn zu verbringen.

Die beiden Jungs spielen Fußball beim benachbarten 1. FC-TSG Königstein, und selbstverständlich sind Papa Andreas und Mama Nadine – im „Alten Land“ aufgewachsen und deshalb von Kindesbeinen an HSV-Fan – bei den Spielen am Wochenende am Spielfeldrand stets dabei.

Vom Bazillus Fußball war auch Andreas Alf bereits in frühester Jugend infiziert worden. Angefangen hat er in der F-Jugend der SG Riederwald, ehe er als C-Jugendlicher zum FSV Frankfurt wechselte, wo Jörg Hambückers sein Trainer war. Im A-Jugendalter und in der ersten Zeit bei den Männern kickte der Mittelfeld-Spieler dann wieder für die Fechenheimer in der Bezirksoberliga Frankfurt, wo SG Ober-Erlenbachs Trainer Harald Faust erstmals auf ihn aufmerksam wurde.

Von 1998 an bis auf den heutigen Tag mit gelegentlichem Training bei den Alten Herren mit seinen alten Weggefährten Jenner, Rämer, Hoim und Co. ist er nach seinem Vereins-Wechsel in den Bad Homburger Stadtteil der SGO treu geblieben. Nach einem Jahr mit Fußball-Stipendium an der University of Central Florida (UCF) in Orlando spielte er für die Grün-Weißen im Wingert-Sportpark, ehe 2012 ein Kreuzbandriss das Ende der eigenen sportlichen Karriere bedeutete.

Als Übungsleiter konnte Andreas Alf bereits in jungen Jahren als Co-Trainer von Slaven Skeledzic bei der B1-Jugend von Eintracht Frankfurt erste Erfahrungen sammeln (dabei hatte er unter anderem späteren Nationalspieler Marko Marin unter seinen Fittichen) und hat parallel dazu bei der Eintracht das Magazin „Youngster“ redaktionell betreut. Mit derart gutem Rüstzeug ausgestattet, war er anschließend als Coach zwei Jahre lang für die A-Jugend der SG Ober-Erlenbach verantwortlich, in der damals unter anderem Max Zymolka, Liberato Aiello und René Cloos gespielt haben.

2015 wurde Andreas Alf von SGO-Abteilungsleiter Thomas Bremerich als sportlicher Leiter zu Trainer Toni Tsiakalos ins Boot geholt (Bremerich: „Dieses Duo war für unseren Verein eine Traumbesetzung!“), aber diese Ära dauerte nicht einmal ein Jahr, denn dann gab es für ihn das Angebot der FIFA aus Zürich, das er nicht ausschlagen konnte.

Nach einem Volontariat bei der Redaktions-Agentur MMC-Sport in München hatte Alf die Webseite von www.UEFA.com betreut, und über diese Schiene wurde die FIFA auf ihn aufmerksam, für die er 2006 beim WM-Sommermärchen in Berlin erstmals gearbeitet hat. Offenbar so gut, dass er anschließend als fester freier Mitarbeiter für die deutsche Internet-Seite von FIFA.com verantwortlich zeichnete. Darüber hinaus erwies sich die Arbeit in Berlin auch in einer weiteren Hinsicht als Glücksfall, denn über seine damalige Berufs-Kollegin und heutige Schwägerin lernte er in der Bundeshauptstadt seine Ehefrau Nadine kennen.

Mit dem Umzug nach Schloßborn, wo die Eltern im selben Haus wohnen, begann 2009 das nächste Kapitel in der Familien-Geschichte der Alfs. „Ich habe alle vier Endspiele um die Weltmeisterschaft seit 2006 live miterlebt“, ist Andreas Alf dankbar für unvergleichliche Erlebnisse und Erfahrungen, die er durch sein Hobby Fußball machen durfte. Stand heute werden in den nächsten Jahrzehnten sicherlich noch etliche weitere hinzukommen.

Andreas Alf, Head of Communications im FIFA-Museum in Zürich, mit Sohn Tristan und Ehefrau Nadine in seinem Wohnzimmer in Schloßborn. In der Hand hält er Dutzende seiner Akkreditierungen für Welt-Ereignisse im Fußball.Foto: gw



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