Im Einsatz für die Stadt, die Politik, den Sport und die Bildung

Vier Ober-Eschbacher werden im Gotischen Haus mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet (v. l.): Wolfgang Laupus, Heidi Delle, Dr. Heinz Delle und Edmar Verzay steckten mit Freude schon viele Stunden ihres Lebens in ehrenamtliche Arbeit. Foto: a.ber

Bad Homburg (a.ber/ks). „Sie liebt Bad Homburg und versteht es auch, diese Liebe an andere weiterzugeben“: Mit diesen Worten lobte Oberbürgermeister Alexander Hetjes die ehrenamtliche Botschafterin der Kurstadt, Heidi Delle. Sie erhielt im Gotischen Haus in einer Feierstunde den Ehrenbrief des Landes Hessen. Ebenso wie ihr Ehemann Dr. Heinz Delle, Wolfgang Laupus und Edmar Verzay, die so für ihr überdurchschnittliches Engagement für die Gemeinschaft ausgezeichnet wurden.

Als Stadt- und Fremdenführerin ließ sich Heidi Delle vor 35 Jahren in einem Kurs ausbilden – doch die kreativ begabte Frau entwickelte schnell ein eigenes Format, um interessierten Gästen der Kurstadt und den Einwohnern Bad Homburgs die Stadt und ihre vielen Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten nahe zu bringen: „Bad Homburg von A bis Z“ heißt der Lichtbilder-Vortrag, den Heidi Delle bis auf den heutigen Tag einmal im Monat im Kurhaus und in der Klinik Baumstark anbietet. „Und da springt der Funke über“, meinte Oberbürgermeister Hetjes in seiner Laudatio, in der er Heidi Delle als „Werbeträgerin für unsere Stadt“ würdigte.

Besonderes ehrenamtliches Engagement legt auch Dr. Heinz Delle seit vielen Jahren an den Tag: Der promovierte Chemiker begann vor mehr als 15 Jahren, Kindern in Kitas für die Naturwissenschaften zu interessieren. „Ein Teebeutel, der kurz fliegt, wenn er brennt, erklärt anschaulich Gesetze der Thermik“, schilderte OB Hetjes eines der Experimente, mit denen Heinz Delle den Kindern zunächst in der städtischen Kita Leimenkaut in Ober-Eschbach Lust auf praktische Versuche im Bereich der Naturwissenschaften machte. Nachdem Delle sein Wissen und seine Experimentierfreude auch in anderen Kindertagesstätten vermittelte, kam er auf die Idee, Erzieher und auch Senioren mit seinem Konzept vertraut zu machen, die dann wiederum ihr naturwissenschaftliches Know-how an die Kinder weitergaben.

Delle verband seinen Dank für die Ehrung mit einem engagierten Plädoyer, die naturwissenschaftliche Frühbildung in Kitas und Grundschulen nicht zu vernachlässigen. Aus seiner ehrenamtlichen Arbeit mit den Kindern wisse er, dass sie sehr lern- und wissbegierig seien und mit Spaß, aber auch mit großem Ernst Experimente verfolgten, die ihnen naturwissenschaftliche Grundgesetze nahe bringen. Wenn diese naturwissenschaftliche Frühbildung eine gute Zukunft haben solle, müsse vor allem die personelle Ausstattung nachhaltig verbessert werden. Besonders Kinder, die in einem schwierigen Umfeld aufwachen, könnten unterstützt werden, damit sie „frühzeitig die Kurve kriegen“ und später nicht im Sozialsystem landen. Ein weiterer Vorteil wäre, dass so manches Talent entdeckt und weiter gefördert werden könnte, das im heutigen System einfach „durchrutsche“. „Unsere Gesellschaft braucht jeden klugen Kopf.“

Auch in die Ortspolitik kann man viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit investieren: Wolfgang Laupus, Jahrgang 1975, „ein waschechter Bad Homburger“, ist seit 2006 als Mitglied im Ortsbeirat Ober-Eschbach tätig. Der Diplom-Ingenieur bewege dort viel, würdigte Hetjes das Engagement des jungen Familienvaters – kaum eine Veranstaltung in dem Ortsteil würde ohne ihn stattfinden. Wolfgang Laupus, der Mitglied der SPD ist, erhielt wie die anderen Geehrten vom Oberbürgermeister den Ehrenbrief des Landes Hessen sowie eine Anstecknadel und einen Blumenstrauß.

Auf ein langes ehrenamtliches Tun konnte Edmar Verzay an diesem Ehrentag zurückblicken: Seit 40 Jahren ist der Sportler als Schiedsrichter im Handball tätig. Der frühere Polizist Edmar Verzay pfiff nicht nur unzählige Spiele in der Region Bad Homburg und Umgebung, sondern auch Spiele der Regionalliga. „Der Sport hat ihn fit gehalten, er selbst ist mit seinen mehr als 80 Jahren heute noch fit wie ein Turnschuh“, lobte OB Hetjes den Senior, dessen ganze Familie in das Handball-Geschehen involviert ist. Mit den Familien und Freunden sowie Vertretern der Stadt feierten denn auch die vier geehrten Ober-Eschbacher anschließend im Gotischen Haus ihre Ehrung.



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