„Ein Quantensprung für die Vereine“

Majestätisch schwebt der Richtkranz über dem Rohbau des neuen Sportzentrums Süd. Zum Richtfest sind viele Besucher in den Massenheimer Weg gekommen, um diesen Meilenstein zu feiern. Foto: fch

Von Christine Fauerbach

Bad Homburg. Mit einem Jahr Verspätung schwingt die stolze Richtfestkrone hoch oben am Kran über dem neuen Sportzentrum Süd mit eingebetteter Albin-Göhring-Halle in Ober-Eschbach. Oberbürgermeister Alexander Hetjes begrüßte am Montag zahlreiche Teilnehmer zum Richtfest am Sportzentrum Süd im Massenheimer Weg.

Im Stadtteil Ober-Eschbach war die erste Albin-Göhring-Halle von 1971 bis zu ihrem Abriss im Oktober 2020 eine Institution. Seither haben fleißige Handwerker die Baugrube ausgehoben und den Spezialtiefbau errichtet. Seit März 2022 wurden Arbeiten am Rohbau, der Stahlverbundbau und die Zimmerarbeiten ausgeführt. Im Juni 2022 erfolgte die Grundsteinlegung. Der Rohbau der unteren Turnierhalle wird mit 28 Meter langen Stahlverbundträgern mit einer Trägerhöhe von rund 1,80 Meter überspannt. Der Rohbau der darüber liegenden Trainingshalle wird mit einer sichtbaren Holzkonstruktion aus Fischbauchbindern geschlossen. Danach erfolgt das Auflegen der Dachhaut, das Einsetzen der Fenster und Aufbringen der Fassadenverkleidung. Im Anschluss daran geht es an den Innenausbau mit Technik und Lüftung und danach folgt der Trockenbau mit Wand- und Deckenverkleidung. Ist dies alles fertig, werden die Böden verlegt, sanitäre Anlagen eingebaut und weitere finale Installationen angebracht. Bis zum Ende diesen Jahres sollen Rohinstallationen und Innenausbau abgeschlossen sein. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Sportzentrum Süd ist für das zweite Quartal 2024 geplant.
Doch das ist beim Richtfest alles noch Zukunftsmusik. Bereits errichtet sind die beiden übereinander gestapelten Dreifach-Sporthallen mit Nebenräumen und Umkleiden. „Das neue Sportzentrum stellt einen Quantensprung für die Vereine in Ober-Eschbach und ganz Bad Homburg dar“, betonte der Oberbürgermeister. Die beiden übereinander gelagerten Dreifeldsporthallen sind eine Besonderheit und stellen für das komplette Planungsteam sowie die ausführenden Firmen eine Herausforderung dar“, ergänzte Projektsteuerer Nico Berthold. Yvonne Velten, Vorsitzende des Ortsbeirats Ober-Eschbach, freut sich für alle Bürger des Stadtteils über die neue in das Sportzentrum eingebettete Albin-Göhring-Halle. Sie sei ein großer Sport- und Handball-Fan und könne es kaum abwarten, dass die Heimspiele wieder in Ober-Eschbach stattfinden. Zudem sei das Sportzentrum Süd mit seinem Raumangebot nicht nur eine Bereicherung für die Sportvereine, sondern auch für alle anderen Vereine und die Politik.
Vom künftigen Eingang aus betreten Besucher ein großzügiges Foyer. Auf der linken Seite befindet sich ein 250 Quadratmeter großer Raum, der für Veranstaltungen, Versammlungen und Gymnastik geeignet ist und 200 Menschen Platz bietet. Geradeaus geht es zu den Tribünen für 350 Besucher der im Gebäudeuntergeschoss liegenden Turnierhalle. Ein Hallensegment eignet sich für Veranstaltungen mit bis zu 400 Personen. Die Turnierhalle bietet bis zu 1000 Personen Platz und wird mit einer professionellen Bühnen- und Lautsprechertechnik ausgestattet. Rechts vom Foyer befinden sich im Erdgeschoss Umkleiden und Sanitärräume. Über der Turnierhalle im ersten Stock befindet sich eine Trainingshalle ohne Tribüne, ein Mehrzweckraum für Veranstaltungen und ein sogenannter Vereinsbereich mit Küche und Theke für Fußballer und Umkleiden für den Sportplatz.
Durch das „Versenken“ der Turnierhalle ist das gesamte Gebäude nur einen Meter höher als die alte Halle. Das Sportzentrum Süd mit eingebetteter Albin-Göhring-Halle, misst 54 mal 46 Meter und hat einen Bruttorauminhalt von 45.200 Quadratmeter. Nach der Fertigstellung werden 5400 Kubikmeter Beton und rund 875 Tonnen Stahl verbaut worden sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 26 Millionen Euro. Zum Glück für das Projekt wurde der Bau vor der städtischen Finanzkrise geplant, genehmigt und begonnen.
Den obligatorischen Richtspruch für den Neubau der Doppel-Dreifeldhalle brachte Zimmermann David Ruhl von Hartmann Holzbau aus. Er ließ die Bauherrschaft, den Architekten, Meister und Gesellen hochleben, bevor er sein Glas am Boden zersplittern ließ, damit „geweiht sei dieser Bau zur Stund“. Im Anschluss an den offiziellen Teil hatte die Stadt alle Teilnehmer zu einem Büfett in den zukünftigen Gymnastik- und Vereinsraum eingeladen. Dort gab es eine Führung mit Enzo Spadano, dem Fachbereichsleiter Gebäudemanagement.

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